Stiftungen wollen »Gutes für Einbeck schaffen«

St. Alexandri und »Nächstenliebe in Einbeck« hoffen auf Unterstützung | Letzte Bonifizierungsrunde | Offen für alle

Einbeck. »Gutes für Einbeck zu schaffen«, dieses Ziel eint die Stiftung St. Alexandri und die Diakoniestiftung »Nächstenliebe in Einbeck«.  Die beiden Stiftungen hoffen deshalb auf viele Unterstützer und damit viele Spender. Denn ab Juli läuft eine neue und vermutlich die letzte Bonifizierungsrunde der Landeskirche Hannover. Das heißt, in den nächsten zwei Jahren werden die eingeworbenen Mittel für den Kapitalstock im Verhältnis 3:1 gefördert, das heißt für drei gespendete Euro gibt die Landeskirche einen dazu.

Seit 2002 besteht die St. Alexandri Stiftung, erklärt Geschäftsführerin Tabea Kröß. Zunächst dafür da, die Kantorenstelle zu sichern, hat sich das Betätigungsfeld der Stiftung erheblich aufgeweitet: Unterstützt wird ein breitgefächertes musikalisches Angebot, von der Mini-Kantorei über die Kantorei, den Seniorensingkreis und den Gospelchor. Die Angebote, das liegt der Stiftung besonders am Herzen, sind »offen für alle«. Weiterer bedeutsamer Zweck der Stiftung ist die Vermittlung christlicher Werte – in generationsübergreifenden Begegnungen. Verschiedene Angebote sollen »Gemeinschaft für Menschen« schaffen, Beispiel sind die Krankenhausseelsorge oder Theatergruppen. Die Stiftung St. Alexandri hat rund 70 Stifter, hinzu kommen mehrere hundert Spender, viele davon regelmäßig. Rund 20.000 Euro können jedes Jahr in Projekte investiert werden.

Etwa 5.000 Euro stehen der Diakoniestiftung »Nächstenliebe  in Einbeck« jedes Jahr zur Verfügung. Diese Stiftung  wurde 2009 gegründet, sie soll das diakonische  Profil schärfen. Unterstützt werden die allgemeine Sozialberatung, die Kurenvermittlung und die Schuldnerberatung. Gefördert werden die diakonische Projektarbeit, in Notfällen werden die Beihilfen ermöglicht.  Geplant ist auch ein besseres Netzwerk – beispielsweise einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den  professionellen Angeboten des Diakonischen Werkes und der ehrenamtlichen Gemeindediakonie, zum Beispiel in Form eines Besuchskreises.

Gerade heute, in Zeiten zunehmender Armut, werde der Grundgedanke der Diakonie »Helfen aus christlicher Verantwortung« immer wichtiger, erklärt Kirchenkreissozialarbeiter Marco Spindler und hebt die Notwendigkeit dessen heraus: In ersten Halbjahr 2013 konnte bereits in rund 30 Fällen schnelle und unbürokratische Unterstützung aus den Stiftungserlösen geleistet werden. Denn es gebe immer wieder Notlagen, die die sozialen Sicherungsysteme nicht auffangen. Beispiel sind Zahlungslücken bei Erstanträgen, zum Beispiel in akuten Trennungssituationen. Manch einer könne die Fahrtkosten zu ambulanten  Behandlungen in Krankenhäuser nicht mehr zahlen, könne sich medizinische Heil- und Hilfsmittel nicht mehr leisten oder habe mit Energiekostennachzahlungen zu kämpfen.

Die Landeskirche Hannover fördert sein gut zehn Jahren die Errichtung von kirchlichen Stiftungen durch finanzielle Zuwendungen. Vom 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2015 stellt sie nochmals Geld bereit für die Werbung von Zustiftungen. Die Förderung  erfolgt im Verhältnis 3:1, das heißt pro drei Euro legt die Landeskirche einen Euro dazu. Es muss sich allerdings um direkte Zuwendungen in den Kapitalstock der Stiftung handeln. Diese Bonifizierung hat eine Obergrenze von 120.00 Euro.Und deshalb wirbt nicht nur eine Stiftung um Spender, sondern beide – in freundlichem Wettbewerb.  Geld für die Stiftungen sei »auf die Ewigkeit gut angelegt«, machen Henning von der Ohe, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung St. Alexandri,  und Michael Büchting, Vorsitzender der Stiftung »Nächstenliebe in Einbeck«, deutlich. Und: Es fließt nicht aus Einbeck heraus, sondern bleibt hier.

Im Zuge der Fusion von vier Einbecker Gemeinden, sind alle aufgerufen mitzumachen. Im August werden die Gemeindeglieder angeschrieben mit der Bitte um ein freiwilliges Kirchgeld. Dazu gibt es Informationen zu den beiden Stiftungen, denn das freiwillige Kirchgeld fließt in die Stiftungen. Der Geber kann sich also entscheiden, für die eine oder die andere oder sogar für beide Stiftungen. Im Herbst werden dann Firmen und Freiberufler per Informationspost um Unterstützung gebeten – für den guten Zweck.oh