Erfolgreiche Brut der Weißstörche im Landkreis

Salzderhelden. Es ist ein kühler Novembertag, und dichter Nebel liegt über der Polderlandschaft. Nur langsam lichtet sich der Nebel und gibt den Blick über die Polder bei Salzderhelden frei. Storchenvater Bernd-Jürgen Schulz kontrollierte nun die Weißstorchenhorste um die Polder 1 bis 4. Bis Ende Oktober waren noch insgesammt drei Storchenpaare nicht ins Winterquartier abgezogen, aber jetzt ist nur noch das Hollenstedter Storchenpaar (Foto) vorhanden.

Im vergangenen Jahr hat nur das Storchenmännchen hier überwintert hatte, nun ist auch die Störchin noch da. Im vergangenen Jahr ist auch das Immenser Storchenpaar den Winter hier geblieben. Das Salzderheldener Storchenpaar ist das zweite Jahr in Folge ins Winterquartier abgezogen, es scheint im Alter von jetzt 16 Jahren kein Risiko mehr eingehen zu wollen. Immer häufiger wird über überwinterne Weißstörche berichtet.

Oft sind es Störche, die die westliche Route wählen, so können sie es bei den geringerenen Entfernungen immer noch später schaffen ins nahe Frankreich oder Spanien. Die Ostzieher-Route erfordert große Anstrengungen und führt oft dazu, dass die Störche erst viel später an ihren angestammten Horsten eintreffen. Oft sind ihre Horste dann schon von fremden Westziehern besetzt, und es gibt Horstkämpfe.

Dadurch kann oft keine erfolgreiche Brut mehr erfolgen. Die hiesige Storchenpopulation liegt in den letzten zwei Jahren deutlich über dem Landesdurchschnitt. So waren in diesem Jahr in den Nestern des Landkreises in Ellensen drei Jungstörche, später ist dort ein Junges von dem Elternpaar aus dem Nest geworfen worden. In Hollenstedt waren es drei gesunde Junstörche, in Immensen waren es drei, ein Junges verunglückte leider später an einer Stromleitung im Bahnbereich Salzderhelden-Müllershausen.

In Sülbeck gab es drei gesunde Jungstörche, in Salzderhelden drei Junge und in Langenholtensen zwei. In Wolbrechtshausen konnten drei Jungstörche beringt werden. In Lindau kehrte das dortige Storchenpaar erst im April aus dem Winterquartier zurück, aber es war leider nicht die Störchin vom letzten Jahr. Die Störchin mit der Ringnummer DEW 1T 072 muss verunglückt sein.

Am 6. Mai lag dann dass erste Ei im Nest, zwischen dem 13 und 15 Mai wurde die Brut abgebrochen. Einige Storchenhorste sind noch frei geblieben, wurden aber schon von neuen fremden Störchen in Augenschein genommen.Oft sind es dann auch nur Durchzügler oder noch nicht geschlechtsreife Störche. Schulz hofft auf eine erfolgreiche Erstbelegung im Jahr 2017. Die Beringung der Jungstörche in den letzten acht Jahren wurde hier im Gebiet vom hiesigem Storchenvater Bernd-Jürgen Schulz organisiert, die Behringung erfolgte dann durch den Beringer Georg Fiedler.

Ab 2017 führt Schulz die Beringungen selber durch. Der Storchenvater hat im September erfolgreich an einem einwöchigen Beringerlehrgang in der Vogelwarte Helgoland teilgenommen. Durch diese bisherige Beringung konnten einige Weißstörche in deren Winterquartieren erfolgreich abgelesen und deren Zugroute ermittelt werden.

Auch in diesem Jahr hielten sich wieder in den Sommermonaten einige fremde Weißstörche hier im Gebiet auf. Einige dieser Störche trugen einen Ring und konnten erfolgreich abgelesen und der Vogelwarte gemeldet werden. Die meisten der Störche trugen einen Ring der Vogelwarte Hiddensee DEH und kamen aus den neuen Bundesländern. Für das Jahr 2017 wünscht Stochenvater Schulz den Störchen eine erfolgreiche Brutsaison.oh