Stromnetz-Konzession geht an die Stadtwerke Einbeck

Für die ehemaligen Ortsteile Kreiensens | Zunächst muss das Netz erworben werden | Kunde muss aktiv werden

Einbeck. Der Rat der Stadt Einbeck hat am im Mai beschlossen, die Stromnetz-Konzession für die ehe- malige Gemeinde Kreiensen mit den 15 Ortsteilen, für die bisher die E.on-Avacon/E.on Mitte verantwortlich waren, an die Stadtwerke Einbeck zu vergeben. Der entsprechende Vertrag wurde jetzt von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und den Stadtwerke-Geschäftsführern, Horst Diercks und Bernd Cranen, unterzeichnet.

Die Stadtwerke Einbeck müssen dazu unter anderem die Netze von den bisherigen Betreibern E.on Avacon und E.on Mitte kaufen. Die unterschiedlichen Laufzeiten der Konzessionsverträge mit der E.on Mitte und der E.on Avacon in der ehemaligen Gemeinde Kreiensen endeten zu unterschiedlichen Terminen. Auf der Grundlage des Beschlusses der Stadt Einbeck übernehmen die Stadtwerke Einbeck entsprechend dem Ratsbeschluss ab dem 1. Juli 2014 die Stromnetzkonzession in den neuen Einbecker Ortsteilen Ahlshausen, Bentierode, Billerbeck, Bruchhof, Beulshausen, Erzhausen, Garlebsen, Greene, Haieshausen, Ippensen, Kreiensen, Olxheim, Opperhausen, Orxhausen, Rittierode, Sievershausen. Die Übernahme wurde dem Landkreis Northeim als Kommunalaufsichtsbehörde angezeigt, der Landkreis hat der Vergabe zugestimmt.

Bis es jedoch soweit ist, muss zunächst das Netz der E.on Avacon und der E.on Mitte erworben werden. Die Stadtwerke Einbeck haben selbstverständlich im Vorfeld der Bewerbung auf die Konzession in den 16 Einbecker Ortsteilen anhand bekannter Daten auch eine technisch-wirtschaftliche Betrachtung vorgenommen. Eine verbindliche Aussage zum letztendlichen Kaufpreis sei aufgrund der erst bevorstehenden Verhandlungen noch nicht möglich, stellte Geschäftsführer Diercks fest. Durch die Übernahme des erweiterten Netzes würden sich Synergie-Effekte ergeben, die sich sicherlich positiv auf die Gesamtkostensituation auswirken werden. Außerdem trage diese Investition auch dazu bei, die regionale Bedeutung des Versorgungsunternehmens zu stärken, die Wirtschaftskraft zu sichern und die vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten.

Bereits 1994 haben die Stadtwerke Einbeck Stromnetze für acht Ortsteile von der ehemaligen Hastra (heute E.on Avacon) und 1998 sechs Ortsteile von der ehemaligen EAM (heute E.on Mitte) übernommen haben. Der Übernahme der Ortsteile von der EAM ist ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen, der zuletzt beim Bundesgerichtshof anhängig war und erst in einem Vergleich beendet wurde.

Die Forderung der Stadtwerke war seinerzeit die Übernahme von 23 Ortsteilen. Seit dem 1. Januar 2012 wurde den Stadtwerken die Konzession der Stromnetze für 17 weitere Einbecker Ortsteile von der E-on Mitte, die bereits jeher von den Stadtwerken Einbeck sicher und zuverlässig mit Wasser und/oder Gas versorgt werden. Auch hier konnte man sich bislang noch nicht auf einen Kaufpreis einigen, ein Rechtsstreit zeichnet sich ab.

Wichtig für den Kunden ist zu wissen, dass die sogenannte Konzessionsübernahme an die Stadtwerke Einbeck nicht gleichzeitig bedeutet, dass auch diese zum Stromlieferant werden. Möchten die neu-en Stromnetzkunden auch die günstige Energie von den Stadtwerken Einbeck erhalten, so muss der Kunde aktiv werden. Am einfachsten meldet er sich bei den Stadtwerken Einbeck, und erhält dann ein Angebot.

Bei dem Verfahren habe man besonderen Wert auf Transparenz gelegt, erläuterte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Man habe eine Beratungsfirma eingeschaltet, und sei nun froh, dass die Einbecker Stadtwerke den Zuschlag bekommen hätten. Ursprünglich gab es fünf Bewerber, deren Zahl sich im Laufe des Verfahrens auf drei reduzierte. Eine einheitliche Stromkonzession für das Stadtgebiet sei sinnvoll, und die Stadtwerke Einbeck hätten den Zuschlag bekommen, »weil sie die Besten« seien. Dass sich die Stadtwerke auf die neue Aufgabe freuen, bekräftigte Diercks.  Die Bevölkerung stehe dem positiv gegenüber, meinte er, und er freute sich auf viele Besucher, die die Stadtwerke beim Tag der offenen Tür am Sonnabend, 22. Juni, besuchen.sts