»Tatsächlich geschafft«: Bürgerspital geht an den Start

Krankenhaus-Fortführung ist gesichert / Krisengespräch bringt Lösung, da Genehmigung des Landes für Bürgschaft noch fehlt

»Nun ist es tatsächlich geschafft! Nach den Wir­rungen der vergangenen Tage können wir gemeinsam berichten, dass die Fortführung des Kran­ken­hausbetriebs gesichert ist und das Einbecker Krankenhaus unter dem neuen Namen Einbecker Bürgerspital GmbH firmiert.« Diese Nachricht kam gestern aus dem Einbecker Kran­kenhaus.

Einbeck. Da – entgegen anderslautender In­formationen – die Genehmigung der vom Landkreis Northeim beantragten Ausfallbürgschaft durch das Niedersächsische Innenministerium immer noch aussteht, mussten der Insolvenzverwalter, die Gesellschafter und die Stadt Einbeck handeln, um den Weiterbetrieb des Krankenhauses zu sichern. Hilfreich dabei war, dass der Landkreis Northeim es der Stadt Einbeck kurzfristig ermöglichte, die Auszahlung der städtischen Mittel auch ohne Bürgschaftsgenehmigung zu tätigen.

»In einem Krisengespräch mit allen Beteiligten am Dienstagmorgen konnten wir als Stadt Einbeck gemeinsam mit dem Treuhänder, dem Insolvenzverwalter, der finanzierenden Bank und der Geschäftsführung des Krankenhauses den Weg ebnen. Ich bin sehr erleichtert«,  äußert sich Dr. Sabine Michalek, die neue Bürgermeisterin der Stadt Einbeck. »Die Politik trägt diesen Schritt einmütig mit, sie hat per Umlaufbeschluss im Verwaltungsausschuss der Freigabe der städtischen Mittel zugestimmt.«Der Insolvenzverwalter Jens Rüdiger hat am Mittwochvormittag bestätigt: »Die Voraussetzungen für die Umsetzung des Insolvenzplans liegen nunmehr vor. Das Insolvenzverfahren kann somit zeitnah zum Abschluss gebracht werden.« 

»Wiederum waren es in dieser nochmals kritischen Situation die Bürger, die als Gesellschafter eintreten und deren Beharrlichkeit, dass wir nun den endgültigen Erfolg vermelden können«, so Jochen Beyes, der als Treuhänder die Gesellschafter in den vielen Verhandlungen mit der Stadt, dem Landkreis sowie dem Innen- und dem Sozialministerium vertreten hat. Nach einem wochenlangen Tauziehen sei die Rettung nun endgültig gelungen. »Wir freuen uns vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Krankenhauses. Jetzt geht es in Richtung Zukunft«, zeigen sich die neuen Geschäftsführer Dr. OIaf Städtler und Norbert Mischer erfreut.Unerklärlich ist allen Beteiligten, warum das Land Niedersachsen die Entscheidung zur Bürgschaft hinauszieht. »Die Anträge auf Übernahme der Bürgschaft bleiben bestehen, sowohl Landkreis als auch Innenministerium werden nicht aus ihrer Pflicht entlassen. Die Bürgschaft ist zur Finanzierung anstehender Investitionen notwendig. Das haben wir vielfach schriftlich und mündlich deutlich gemacht. Ohne die Bürgschaft besteht eine Finanzierungslücke, die es zu schließen gilt. Deshalb erwarten wir eine kurzfris­tige Zusage beziehungsweise formale Genehmigung des Ministeriums«, erläutert Beyes. oh