Theaterpädagoge Bayer: »Keine Küsschen für Geschenke«

»Hau ab« mit Dirk Bayer und Doro Schreiber in der Grundschule am Teichenweg / Kinder stärken / Auf das innere Gefühl hören

Ein Klassenzimmertheaterstück erlebten jetzt die dritten und vierten Klassen der Grundschule am Teichenweg. Zu Gast war der Bamberger Theaterpädagoge Dirk Bayer mit Schauspielkollegin Dorothea Schreiber. Mit ihrem Mitmach-Theater nahmen sie sich des Themas »sexueller Missbrauch« an.

Einbeck. »Hau ab« heißt das Stück, das bisher schon mehrere Jahrgänge der Einbecker Kinder gesehen haben. Dabei geht es sowohl um die »Fremden«, als auch um familiäre Grenz-überschreitungen. Den Jugendlichen wurden konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie man reagieren kann, und es konnte ausprobiert werden, laut »Hau ab« und »Nein« zu sagen.

Zwei Armlängen Abstand sind gut, denn dann kann man nicht so schnell gepackt werden. Wird man bedrängt, soll man »Hau ab« rufen, denn »Hilfe« sei zu ungenau, lernten die Kinder. Beistand kann man sich in Geschäften und Häusern, bei Erwachsenen suchen.  Wenn man sich komplett bedrängt fühlt und keinen anderen Ausweg weiß, ist es auch erlaubt, sich körperlich zu wehren, beispielsweise mit einem Schlag ins Gesicht oder einem Tritt gegen das Schienenbein.

Das Thema »sexueller Missbrauch« soll ent-tabuisiert werden, und die Jugendlichen sollen stark gemacht werden, so Bayer.  Was für Reaktionsmöglichkeiten gibt es, wenn komische Sachen passieren? Wie kann man »Nein« sagen? Wer kann ein Ansprechpartner sein? Darauf gibt das Stück Kindern Antworten. Wichtig sei es vor allem, auf das eigene innere Gefühl zu hören. Wenn man dem »lieben Onkel« kein Küsschen geben will, dann müsse man das nicht, machten die beiden Schauspieler in ihrem Stück deutlich: »Keine Küsse für Geschenke«.

Möglich gemacht wurde die Aufführung durch den Einbecker Präventionsverein Fips. Schulleiterin Gisela Hundertmark freut sich, dass damit ein Beitrag zur Stärkung von Kindern geleistet werden kann. sts