Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales

Themenschwerpunkte: Flüchtlinge und Jugend

»Neue Nachbarn«, Jugendportal, Skate-Night und Haushaltsberatung

Einbeck. Über das Projekt »Neue Nachbarn« der Diakoniestiftung Nächstenliebe sprach Roland Heimann. Es koordiniert die Arbeit der Ehrenamtlichen mit den Flüchtlingen der Region. Entstehung, aktuelle Situation und Ziele stellte er vor. Aufgaben seien unter anderem das Herstellen von Kontakten zu Flüchtlingen, die Unterstützung bei Lösung der Alltagsaufgaben, Hilfe bei Fragen sowie das Angebot von Beratungen und Fortbildungen. Ab Anfang November geschehe dies im neuen Büro, Auf dem Steinwege 7. Auf Nachfrage von Beatrix Tappe-Rostalski, CDU, erklärte Heimann, dass Kontakt zu rund 500 Flüchtlinge bestehe. Die meisten wohnen in Einbeck, Kreiensen, Greene oder Salzderhelden, um gut an angebunden zu sein.

Je länger man mit den »Neuen Nachbarn« zusammen sei, so Heimann, umso mehr Brücken entstünden. Viele Geflüchtete hätten Traumata erlitten und benötigten deshalb Hilfe von Experten. Gesprächskreise der ehren- und hauptamtlichen Helfer finden regelmäßig statt, da das Gehörte, die Erzählungen über das erfahrene Leid, nicht leicht zu verarbeiten sei. Angetan waren die Ausschussmitglieder von der wertvollen Arbeit, die das Projekt leiste.

Den Teilhaushalt 7/Soziales, Jugend, Migration des Haushaltsplanentwurfs 2018 stellte Nina Zettel vom Sachgebiet Finanzen und Steuern vor. Das Zuschussbudget im Ergebnishaushalt umfasse 4,9 Millionen Euro, der Zuschussbedarf im investiven Finanzhaushalt 640.000 Euro.

Über die Planungen für die erste Einbecker Skate-Night und über »JuP«, das neue Jugendportal, berichtete Stadtjugendpfleger Henrik Probst zu Beginn der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales.

Nach langer Vorbereitungszeit sei jetzt das Jugendportal im Internet online, kündigte er weiter an. Unter www.jup-einbeck.de finde man viele Informationen zu Veranstaltungen, Freizeitangeboten und Projekten. Institutionen, Vereine und Verbände seien vertreten. Informationen erhalten Interessierte zum Herbst- und Winterprogramm vom Haus der Jugend, zur Multifunktionshalle oder zum Kinderstadtplan. Stolz sei man auf das Erreichte, so Probst, zu Anregungen.

Ausschussvorsitzender René Kopka, SPD, und Heidrun Hoffmann-Taufall, CDU, lobten das neue Angebot, das einen guten Eindruck hinterlasse und die Partizipation der Jugendlichen stärke. Viel zu entdecken gebe es, aber auch Tipps, Anregungen, Hilfestellungen sowie die Möglichkeit zum Austausch.

In den Produktgruppen der Kinder- und Jugendarbeit habe sich nicht viel verändert, erklärte Probst. Ziel sei eine bedarfsgerechte Bereitstellung familienfreundlicher Infrastruktur. Dazu zählen unter anderem Ferienpassangebote, internationale Jugendbegegnungen, Kinderbetreuungsangebote sowie zahlreiche Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche.

Primäres Produktziel der Einrichtungen der Jugendarbeit sei die Eröffnung der Multifunktionshalle am Haus der Jugend 2018. Der städtische Eigenanteil für Baumaßnahmen und Inventar liege bei 650.000 Euro. Zudem wolle man eine Plattform für eine weitreichende Kooperation und Vernetzung mit Vereinen, Verbänden und Schulen etablieren. Beim Produkt »Internationale Jugendarbeit« seien Mittel für das Eurocamp 2020 eingeplant; das Produkt »Förderung junger Menschen und ihrer Familien« umfasse überwiegend das Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü). In Trägerschaft des Landkreises Northeim werde es von der Stadt Einbeck betrieben. Veranschlagt wurde das Büro im Haushalt für ein Jahr.

Jörn Mönnig, Sachgebietsleiter Soziales, Jugend, Migration, erläuterte, das größte Zuschussbudget mit rund zwei Millionen gebe es bei den Kindergärten freier Träger; 1,6 Millionen gingen an städtischen Kindertageseinrichtungen. Die Umsetzung der Einführung des Qualitätsmanagements gehe voran, sie soll 2018 abgeschlossen sein, teilte er mit.

Auf Nachfrage von Gitta Kunzi, SPD, warum das EinKiFaBü nur für ein Jahr eingepreist sei, erläuterte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, sie würde es gern langfristig aufnehmen, doch zähle die Einrichtung einerseits zu den freiwilligen Leistungen, anderseits seien die gewährten Zuschüsse jeweils nur auf ein Jahr befristet.

Gunnar Schweigl vom Einbecker Bündnis für Familie lobt die Arbeit des EinKiFaBü und von Lene Garus-Jochumsen. Eine längere Planungssicherheit wäre schön. Er regte an, die Einrichtung im Einbecker Haushalt länger zu berücksichtigen und an den Landkreis Northeim zu appellieren, diesem Wunsch ebenfalls nachzukommen. Diese Aussage stieß auf Zustimmung der Ausschussmitglieder; sie stimmten dem vorgelegten Teilhaushalt samt der Änderungsanregungen zu.mru