Tierspuren ohne Fußabdrücke

Einbeck. Oft sind es nur versteckte Hinweise von Spuren, die Tiere jetzt im Winter hinterlassen und die man erst richtig deuten muss. Im Stadtwald konnte man kürzlich mehrere Federansammlungen finden. Entdeckt man Stellen, an denen eine Menge Ringeltaubenfedern liegen, kann man davon ausgehen, dass sich hier ein Greifvogel sein Frühstück oder Abendbrot gefangen hat.

Manchmal wird der erfolgreiche »Jäger« auch gestört und kann seine erbeutete Mahlzeit nicht mitnehmen. In solchen Fällen kann man auch die ganze Taube noch finden. In einem hohlen, dicken Bergahorn hatten Hornissen im Sommer ein großes Nest gebaut. Von Mai bis November war die Baumhöhle für ein ganzes Hornissenvolk das Zuhause.

Das gesamte Volk stirbt im Spätherbst ab und alle Tiere verlassen das Nest. Nur die Königin sucht sich ein sicheres Quartier zum Überwintern. Im Jahr darauf wird immer ein neues Nest gebaut. Die Reste des Wabennestes können Florfliegen oder andere Kleininsekten als Überwinterungsquartier benutzen. In der Nähe des Märchenwaldes sind einige mittelalte (80bis 100 Jahre) Eichen abgestorben. Man kann nur vermuten, dass es sich um eine Kombination von Eichenprachtkäferbefall und einer vorherigen Schwächung der Eichen handelt. Witterungsextreme, Grundwasserabsenkungen oder blattfressende Insekten können an Absterbeprozessen indirekt wesentlich beteiligt sein. Erst durch die Schwächung der Eichen wird dem Käfer meistens der Weg ins Innere des Baumes bereitet.

Am Deich bei Salzderhelden kann man im Moment überall Mäusegänge feststellen. Typisch für Feldmäuse sind die offenen Laufgänge in der Grasnarbe. Die eigentlichen Gänge verlaufen einige Zentimeter unter der Erde. Als Vegetarier wird alles was grün ist, links und rechts der Laufgänge verzehrt. Bei Schneelagen werden die oberirdischen Laufgänge nach oben hin ausgekleidet. Natürliche Feinde sind Eulen, Greifvögel, Füchse und Wiesel. Bei Massenvermehrungen können die Schäden in der Landwirtschaft erheblich sein.oh