Leider keine Schätze im Tresor

Sanierungsarbeiten im Alten Rathaus: Geldschränke im Trauzimmer entdeckt

15 Zentimeter dicke Türen und bestimmt 25 Zentner schwer - Gunnar Groneweg vom Bauamt und Schlossermeister Kurt Knoke (rechts) öffnen mit Hammerschlag und Hebelwirkung den Tresor im Trauzimmer.

Einbeck. Manchmal bringen Bauarbeiten Überraschendes zutage - bei  Modernisierungsarbeiten im Trauzimmer im Alten Rathaus wurden jetzt drei Tresore freigelegt. Mit Hilfe von Schlossermeister Kurt Knoke wurden die Geldschränke fachmännisch geöffnet.

Aber leider beherbergten die Schränke keine Schätze, sie waren leer. Lediglich ein Kalenderblatt vom 24. August 1959 verweist vermutlich auf das Datum der Schließung. Der Verwaltungsausschuss hat in seiner Juli-Sitzung mehrheitlich beschlossen, dass der Sitzungssaal und das Trauzimmer saniert und umgestaltet werden sollen.

Hierzu hat die Verwaltung das Büro SHH Architekten beauftragt, die weiteren Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten zu kooridieren. Insbesondere soll eine neue Beleuchtung und Präsentationstechnik eingebaut werden, damit der Sitzungssaal multifunktional und gerade auch für die Arbeit der Selbstverwaltungsgremien besser nutzbar ist. Es soll aber zudem ein zeitgemäßes Ambiente für Trauungen und andere in- und externe Veranstaltungen geschaffen werden.

Im Trauzimmer wurde deshalb die Verschalung entfernt, und da traten ein doppelflügeliger Tresor und zwei eng aneinandergesetzte Tresore zutage. Die weiße Farbe wurde entfernt, und Schlossermeister Knoke machte sich an die Öffnung der Schränke. Die Schlüssel und Hauptriegel waren noch vorhanden. Die Arbeiteten gestalteten sich nicht einfach, waren die schweren Türen doch - vermutlich durch Farbreste - verklebt.

Knoke hantierte geschickt mit Hammer, Bohrmaschine und Kuhfuß, zeitweise assistiert durch Gunnar Groneweg vom Bauamt. Langsam bewegten sich die Türen des rund 1,75 Meter hohen und 1,30 Meter breiten Tresors, die 15 Zentimeter dicke Tür des Geldschranks öffnete sich, er war leer - bis auf das Kalenderblatt aus dem Jahr 1959. Auch die beiden kleineren Tresore waren nicht gefüllt.

Gebaut wurden die Geldschränke von der Hannoverschen Geldschrank- und Tresor-Bauanstalt Hermann Bode, Hannover. Vom gleichen Hersteller stammt ein weiterer Tresor aus dem Jahr 1905 im Keller des Rathauses, berichtete Krimhild Fricke von der Denkmalpflege. Die Geldschränke werden voraussichtlich im Trauzimmer bleiben; wie sie in das künftige Nutzungskonzept einbezogen werden, muss nun geklärt werden. Bis Mitte März sollen die Arbeiten im Alten Rathaus abgeschlossen sein.sts