Umbau im Servicebüro: Gespräche in nötiger Diskretion

Neue Schiebe-Elemente am Fenster, Sitz-Ecke und Flyer-Präsentation im Kinder- und Familienservicebüro am Hallenplan

Das Einbecker Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü) am Hallenplan hat nicht nur seine Öffnungszeiten ausgeweitet, sondern auch umgebaut: Die räumlichen Möglichkeiten für Beratung, Kommunikation und Information wurden verbessert. Eine abgeteilte Beratungsecke ermöglicht nun die Gesprächsführung mit Ratsuchenden mit der nötigen Diskretion.

Einbeck.  Anliegen des Einbecker Bündnisses für Familie sei es immer, das Angebot dieses Servicebüros anzupassen und zu erweitern, erklärte Peter Traupe, Vorsitzender des Bündnisses für Familie. Man biete die Möglichkeit für Vereinsmitglieder und Kooperationspartner, in den Räumen am Hallenplan Informationsveranstaltungen durchzuführen, sich weiter zu vernetzen und Veranstaltungen mit Unterstützung des Bündnisses zu planen und durchzuführen.

Das Angebot richtet sich natürlich an die Einbecker Bevölkerung. »Wir legen Wert auf individuelle Beratung zu verschiedenen Lebenslagen«, erklärte Traupe. Besonders in den Blickpunkt gerückt sei dabei die Kinderarmut, weshalb hier vermehrt auch Anfragen zum sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket eingingen. Es ist ein Paket verschiedener finanzieller Maßnahmen, das leider nicht im erwünschten Umfang angenommen wird. Die Stadt Einbeck und das Einbecker Bündnis für Familie als gemeinsame Betreiber dieses Servicebüros haben deshalb beschlossen, dass in dieser Einrichtung verstärkt auch Hilfestellung zum Bildungs- und Teilhabepaket angeboten werden soll und die Mitarbeiter sich entsprechend darauf vorbereiten sollen. Und ein Teil dieser Hilfestellung ist eben auch die Beratung, die diskret erfolgen muss, um persönliche Interessen zu wahren und Scham zu nehmen.Aus diesem Grund wurde in diesem Büro umgebaut. Es wurde eine Beratungsecke eingerichtet, die diese Bezeichnung auch verdient. Der hier beschäftigte Sozialarbeiter Volker Hilse steht neben der Öffnungszeit auch zu gesondert zu vereinbarenden Zeiten für individuelle persönliche Beratung zur Verfügung. Zeitgemäßer wurde die Büro- und Sitzungsseite gestaltet. Zudem wurden die Darstellungsmöglichkeiten in den Schaufenstern umgestaltet.

Die Ausgaben für diese Maßnahmen haben sich die Stadt Einbeck und das Einbecker Bündnis für Familie geteilt. »Das fiel uns leicht, weil wir von mehreren ortansässigen Firmen durch Spenden oder durch vergünstigte Materiallieferung oder Auftragsausführung unterstützt worden sind«, bedankte sich Traupe. Besonders dankte er  Siegfried Kappey für seine Unterstützung.

Traupe nannte aber auch die Probleme dieses angesehenen Projektes. »Die Zukunft dieses Projektes ist nicht gesichert«. Die Finanzierung über die Jugendstiftung läuft nur bis zum 31. Dezember 2013, vielleicht auch ein weiteres Jahr. Ob es danach weiter geht, weiß niemand. Stadt und Bündnis haben festgelegt, erneut einen Antrag bei der Jugendstiftung zu stellen und darüber hinaus nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen – und dies immer in der Hoffnung, dass Stadtrat und Kreistag in ihren jeweiligen Haushalten auch künftig die andere Hälfte, also jeweils 25 Prozent bereitstellen. Deshalb appellierte Traupe an die Kreistags-Politiker und die Vertreter der Kommunalpolitik, das Projekt zu stützen – auch nach der Wahl.

Neben der Finanzierung gibt es noch ein weiteres ungelöstes Problem: die Zukunft dieses Hauses. Es befindet sich in der Zwangsversteigerung, der nächste Termin soll Anfang 2013 stattfinden. Wie das ausgeht und was dann passiert ist ungewiss. Das Bündnis für Familie hat aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich noch ein Investor aus Einbeck findet, der es ermöglicht, dass das Einbecker Kinder- und Familienservicebüro langfristig am Hallenplan bleiben kann. Traupe bat um tatkräftige Unterstützung: »Nicht für mich, nicht für die Menschen, die hier arbeiten, sondern für die Erhaltung dieser Arbeit im Interesse der Familien in Einbeck und der Menschen von 0 bis 100.«

Kreisrat Dr. Hartmut Heuer überbrachte Grüße von Landrat und Kreistag und freute sich über die schöneren Räumlichkeiten. Einbecks stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Ursula Beckendorf erinnerte an das Programm »Kleinere Städte und Gemeinden«, für das Einbeck sich bewerben will. Darin wird vorgeschlagen, das EinKiFaBü dauerhaft zu erhalten und die Finanzierung sicher zu stellen.

Geöffnet ist das EinKiFaBü am Hallenplan 9 montags und mittwochs von 10 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 16 Uhr.sts