Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales

Unterschiedliche Struktur der Jugendarbeit ist bewährt

Jugendpfleger aus Einbeck und Kreiensen und Vertreterin vom Haus der Jugend sprechen über die Arbeit / Ferienpässe vernetzen

Über ihre Arbeit haben die Jugendpfleger von Einbeck und Kreiensen, Henrik Probst und Eckhard Rutha, sowie Kerstin Hillebrecht vom Haus der Jugend in Einbeck jetzt den Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales informiert. Die Strukturen seien in beiden Stadtgebieten derzeit noch unterschiedlich, aber auch bewährt, deshalb sollen sie vorerst auch so beibehalten werden, hieß es.

Einbeck. Das Haus der Jugend verstehe sich als Jugendkulturzentrum für Kinder und Jugendliche von sechs bis 25 Jahren, erläuterte Kerstin Hillebrecht. Das Angebot umfasst Großveranstaltungen wie Konzerte, Spielfeste sowie Sport- und Musik-Veranstaltungen, außerdem Kultur- und Gruppenangebote und die Ferienaktionen und den Offene-Tür-Bereich. Dies ist ein Aufgabenschwerpunkt mit Café, Fitnessraum sowie Außenanlage für unterschiedliche Sportarten und Nutzungen. Im Haus der Jugend sind zahlreiche Vereine und Gruppen zu Hause. Das Angebot für die Besucher beruht auf Freiwilligkeit und dem Fehlen von Leistungsdruck, die Grundsätze der Integration von Kulturen, von Inklusion und Teilhabe sollen berücksichtigt werden. Besetzt ist die Einrichtung mit drei Stellen: dem Leiter Sven Könke, der Stellvertreterin Kerstin Hillebrecht und der Erzieherin Nicole Fischer, außerdem einem Mitarbeiter aus dem Bundesfreiwilligendienst.

Eine Umfrage im vergangenen Winter hat ergeben, dass eine große Nachfrage nach Kinderangeboten besteht, berichtete Kerstin Hillebrecht. Für die Sechs- bis Elfjährigen gibt es einmal pro Monat eine Kinderdisco, die sei ein Renner. Dabei werden Mottopartys veranstaltet. Am Freitag, 7. Juni, gibt es als Höhepunkt vor der Sommerpause ein Konzert mit der Band »Rapidz« aus Göttingen: junge Musiker, die HipHop und Rap im Programm haben. Ab September geht es mit den Themen Hawaii und Halloween weiter. In den Wintermonaten wird ein Kursprogramm, beispielsweise mit Kochen oder Töpfern, angeboten.

Den Ferienpass hat das Haus der Jugend auf die Osterferien ausgeweitet. Wichtig ist auch in zwei Wochen während der Sommerferien sowie im Herbst eine verlässliche Betreuung von Grundschulkindern. Zweimal wöchentlich gibt es die Integrationsgruppe für Kinder mit Migrationshintergrund, unter anderem für Hausaufgabenbetreuung.

Weitere Angebote sind für Zwölf- bis 15-Jährige geplant. Unterstützt wird das Haus der Jugend dabei durch einen Helferkreis und Honorarkräfte. Ein Schwerpunkt sind Musikveranstaltungen, etwa in Zusammenarbeit mit der Jugendinitiative »jimie«, der Jugendkirche »marie« und der Jugendpflege. Im Haus der Jugend trifft sich die Zukunftswerkstatt der »Rettung der Einbecker Jugend«.

Der aktuelle Ferienpass, kündigte Kerstin Hillebrecht an, sei gerade im Druck. Die Organisation liegt bei ihr, Nicole Fischer und sechs Helfern mit entsprechender Ausbildung. In 130 Angeboten werden rund 1.500 Plätze zur Verfügung gestellt, verteilt auf die ganzen Sommerferien. Nur 15 Prozent sind kostenpflichtig, im Bereich von Fahrten und Camps mit einem Beitrag von einem bis fünf Euro. Die vielfältigen Angebote werden wieder unterstützt von Vereinen, Verbänden und Firmen. Nutzen können die Einbecker Kinder diesmal auch das Angebot aus Kreiensen – und umgekehrt. Verkauft wurden in den Vorjahren jeweils etwa 420 bis 450 Ferienpässe, 85 Prozent der Angebote waren ausgebucht. Die Anmeldung, hieß es weiter, soll diesmal nur an einem Tag stattfinden: am Sonnabend, 22. Juni, wobei der Zugriff zunächst begrenzt ist. Ab dem 24. Juni können alle offenen Plätze nachgemeldet werden.

Eckhard Rutha ist seit 21 Jahren Jugendpfleger in Kreiensen. Er sei zuständig für die Jugendpflege, für die örtlichen Jugendräume in Opperhausen, Kreiensen, Bentierode und Erzhausen, die weitgehend in Eigenverantwortung der Jugendlichen betrieben werden, und für den Ferienpass, berichtete er. Zu den Jugendräumen gibt es eine Nutzungsvereinbarung mit den jeweiligen Ortsräten. Bei sportlichen und kulturellen Aktivitäten arbeitet die Jugendpflege mit Institutionen zusammen. Die Jugendräume sind gedacht für 13- bis 18-Jährige. Es kommen jeweils 15 bis 20 Besucher.

Der Kreienser Ferienpass, erläuterte er weiter, sei zurzeit in Arbeit. Anmelden können sich die Kinder auch dafür ab dem 22. Juni. Es wird etwa 100 Angebote geben, auch in Kooperation innerhalb der Region mit Kalefeld und Bad Gandersheim. Der Kreienser Ferienpass erreicht rund 200 Teilnehmer, zirka 900 Kinder sind Jahr für Jahr dabei. Das weiterhin eigene Ferienpassprogramm komme den Interessen der Kinder und Jugendlichen und auch der Eltern entgegen, betonte er. Sie wollten die gewohnte Qualität und auch die kurzen Wege behalten; es wäre zudem wegen der notwendigen Fahrten schwierig, alles auf Einbeck zu konzentrieren.

Dass es gut wäre, die beiden Ferienpässe beizubehalten, unterstrich Henrik Probst. Allerdings sollte man die Zusammenarbeit verstärken. Das werde sich sicher in den kommenden Jahren so ergeben. Zwei Jugendpflegen seien ebenfalls sinnvoll, denn in Kreiensen gebe es eine andere Struktur als in Einbeck. Außerdem sei eine so große Region wie das jetzige Einbecker Stadtgebiet mit einem Jugendpfleger allein nicht abzudecken.

Die Stadtjugendpflege in Einbeck setze ebenfalls auf Kooperation mit Partnern bei Veranstaltungen, etwa beim Internationalen Weltkindertag oder bei den »Local Heroes«, und sie beteilige sich am »FinE« im Garten der Generationen. Am kommenden Wochenende findet das Eurocamp in Artern statt. 20 Jugendliche und drei Offizielle aus Einbeck werden daran teilnehmen. Nach dem Camp in Einbeck 2012 steht der Europäische Gedanke diesmal in der Partnerstadt in Thüringen im Mittelpunkt. Viel für Kinder und Jugendliche wird geboten beim Fusionsfest am 22. Juni in Einbeck. Die Jugendpflege beteiligt sich unter anderem mit einem Präventionsstand und dem »Saftladen«. Unterstützt wird die Ferienbetreuung in den Sommerferien. Ein neues Projekt ist das »Beeke Open Air« an der Geschwister-Scholl-Schule Ende August. Dieses Festival soll ein Nachfolger von »Rock4Tolerance« werden mit der Option, dass die Besucher neben dem Platz zelten können. Auf die Region ausweiten wird sich das Projekt »KitYouth«, voraussichtlich schon ab Herbst.ek