Unterstützung für den schiefen Turm

Stiftung Denkmalschutz fördert Sanierung des Marktkirchturms mit 60.000 Euro

Insgesamt vier Millionen Euro werden in die Sanierung des Marktkirchturms gesteckt. Die Arbeiten werden sich noch über mehrere Jahre hinziehen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt gemeinsam mit der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler Fördergelder in Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung.

Einbeck. Den entsprechenden Scheck übergab Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, jetzt vor Ort an Pastor Martin Giering von St. Jacobi. Burkhart freute sich, bereits zum zweiten Mal die »baulich-kulturelle Vergangenheit« unterstützen zu können. Gerne helfe man, das kulturelle Erbe für die Nachwelt zu erhalten. Pastor Martin Giering und der Kirchenvorstands-Vorsitzende Ulrich Hoppe waren dankbar für die Unterstützung. Baudirektor Gerald Strohmeier stellte heraus, dass der Marktkirchturm prägend für das Stadtbild sei. Glücklicherweise habe man Bestrebungen, den Turm abzureißen, wiederstehen können.

Diesmal unterstützt die DSD die Sanierung mit 50.000 Euro, die Kirchenbaustiftung schießt 10.000 Euro zu. Im vergangenen Jahr flossen von der DSD 50.000 Euro und von der Kirchenbaustiftung 15.000 Euro. Architekt Axel Holst er-klärte, dass man im Kostenrahmen und im Zeitplan liege. Günstige Ausschreibungen ergaben, dass man auf die Teilverputzung des Turmes verzichten könne, das Mauerwerk bleibt steinsichtig. Die Restaurierung des Oktogons sei im Mai abgeschlossen, dann werde das Gerüst im dortigen Bereich bereits abgebaut. In den 1970er Jahren erfolgte die letzte große Sanierung des Bauwerks. Nach Meinung der Stiftung sei diese der Grund für die heutigen witterungsbedingten Schäden an der Fassade.  Damals wurde Steinersatzmasse verwendet. Abplatzende Fassadenteile gefährdeten jetzt vor der Sanierung die Fußgänger.

Um 1500 war der 65 Meter hohe Kirchturm vollendet, 1540 musste er erstmals erneuert werden. Seit langem neigt sich der Turm zur Seite, mittlerweile ist er rund eineinhalb Meter aus dem Lot. Schon 1741 musste er gestützt werden.

Zurzeit erfolgt der zweite von insgesamt vier Bauabschnitten. Während im vergangenen Jahr an der Kirchturmspitze vor allem acht Fenster und die Glockenkonstruktion bearbeitet worden sind, geht es nun um die Fassade. Bis 2013 soll der gesamte Kirchturm saniert sein. Die Stadt und die Gemeinde übernehmen jeweils die Hälfte der Kosten. Auch die hannoversche Landeskirche unterstützt die Gemeinde.

Die 1985 gegründete Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte Bürgerinitiative für Denkmalpflege in Deutschland. Mit privaten Spenden setzt sie sich für den Erhalt von Kulturdenkmälern ein. Die Einbecker Marktkirche ist eines von über 230 mit Hilfe von privaten Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale geförderten Projekte in Niedersachsen, darunter rund 40 sakrale Bauwerke. Im gesamten Bundesgebiet hat die DSD bislang über 1.500 Kirchen, Klöster und Kapellen unterstützt.sts