Verdienter Applaus für Löns-Schüler

Theater-AG zeigt »Aus dem Staub« / Lebensalltag von Jugendlichen in Szene gesetzt

Diejenigen, die am Freitag Abend nicht das Fußballspiel der DFB-Elf gegen Griechenland gesehen haben, sondern die Aufführung der Theater-AG der Löns-Realschule besucht haben, wurden belohnt: Das Stück »Aus dem Staub« bot allerbeste Unterhaltung, die Darsteller glänzten durch Spielfreude und Textsicherheit. Die Zuschauer konnten eintauchen in die traurig-heitere Lebenswirklichkeit von Jugendlichen. Für ihre Schauspielkunst erhielten die jungen Darsteller verdienten Applaus vom Publikum.

Einbeck. »Es darf gelacht werden« – mit diesen Worten begrüßte  Rolf-D. Bartels, langjähriger Leiter der Theater-AG, die Zuschauer. Und es wurde viel gelacht: Wortwitz, Jugendsprache, Überzeichnung und Darstellungskraft der jungen Schauspieler sorgten für einen unterhaltsamen Theaterabend. Immer im Blick dabei stand die tragisch-komische Lebenswirklichkeit von Jugendlichen in der heutigen Zeit.

Zum Stück: Kim und Alex geht es nicht gut, weder in der Schule, noch in ihrem Zuhause. Sie fühlen sich nicht angenommen in ihren Familien, die Lehrer wollen unterrichten, nicht mit den Schülern reden. In der Schule wird »Lernstoff geschluckt«, die eigene Meinung ist nicht gefragt. Im Elternhaus müssen die Eltern ihre eigenen Probleme lösen: Alkoholismus und gegenseitiges Desinteresse entfernen die Erwachsenen von den Jugendlichen. Kim und Alex halten es nicht mehr aus, zumal sie auch über Facebook gemoppt werden. Sie beschließen, sich »aus dem Staub« zu machen und in die Großstadt zu gehen. In Berlin ist nicht nur das Geld knapp, Kontakte zu Drogendealern, Hausbesitzern und Hausbesetzern sowie Neonazis sind wenig erfreulich.

Rolf-D. Bartels hat mit seinem Stück »Aus dem Staub« den Blick in die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen geöffnet – natürlich überspitzt, und so gab es viel zu lachen für die Zuschauer: die Mutter, die als kampfwütiger Kommunikationsguerilla versucht, die Fassade aufrecht zu erhalten, die Lehrerin, die kein Verständnis hat, Eltern, die nichts von ihren Kindern wissen und Mobbing.

Die Themen der Zeit in ein Theaterstück verpackt – das kam bei den Zuschauern gut an. Die Theater-Ag sorgte für einen humorvollen Abend, der auch nachdenklich stimmte. Für ihre Spielfreude und ihre Ausdrucksstärke wurden die jungen Darsteller vom Publikum mit Ap-plaus  belohnt.

Es spielten und wirkten mit: Paul Kassing, Sina Fietze, Christina Meyer, Louis Fis Francia, Louisa Mose, Jan Kluczniok, Kevin Skorzinski, Saskia Wilkens, Mayleen Kosel, Kashthury Parthiban, Melda Elci, Abraami Balachandran, Yannick Langenfeld, Noura Amira Morsi, Cynthia Petry, Alena Rutha, Lea Schulze, Metin Elci, Fabio Serras, Nadja Pastrick, Fritzi Lück, Jella Kriehn, Julien Brünger, Laura Langhage sowie Antje Fleischer, Sandra Kappei, Larissa Rahrig, Hendrik Grötzner, René Wauker und Lena Panzenhagen.sts