Verdienter Beifall für Ingo Oschmann

Einbecker Publikum quittiert großartige Vorstellung des Comedian mit riesigem Applaus

Stand-up-Comedy gemixt mit Zauberei – Ingo Oschmann hatte am Sonntag Abend das Einbecker Publikum ganz auf seiner Seite. Mit hintergründiger Zauberkunst, Gesprächen und großartigen Improvisationen mit dem Publikum sorgte der Unterhalter aus Bielefeld für einen amüsanten Abend im BBS-Forum. Das Einbecker Publikum riss es von den Sitzen, es gab Stehapplaus für den Comedian.

Einbeck. Auf Einladung des Kulturrings präsentierte Oschmann sein neues Programm »Hand drauf«. Dabei nahm der Humorist Alltägliches aufs Korn, plauderte mit Zuschauern in den Reihen. Anekdoten wurden witzig verpackt – ohne bösartig oder platt zu sein. Der »Rübenzähler« und der »Projektleiter« – die Zuschauer baute Oschmann immer wieder ein.

Der Humorist bekannte am Anfang, dass er noch nie in Einbeck gewesen sei. Doch das Einbecker Bier erinnere ihn an seine Jugend. Und so freute er sich auch, dass Linda Goebel vom Kulturring ihm am Ende ein Bier-Präsent übergab. Das Weihnachtsbier wurde natürlich sofort probiert – dabei half ein Bieröffner, der zuvor in der Show schon eine Rolle gespielt hatte.

Der Humorist sorgte mit seinem neuesten Programm »Hand drauf« nicht nur für Schenkelklopfer, er transportierte auch eine ernste Botschaft: In der heutigen Zeit sei nichts mehr wertvoll. Fotos und Musik, nichts sei mehr greifbar, es gebe nur noch Dateien, die im Handumdrehen gelöscht werden könnten. Freunde sind keinen Mausklick entfernt. Zuhören, sich unterhalten, den anderen wahrnehmen, – das sei wichtig. Und in Richtung der Jugend schickte er die Botschaft: Spring ins Feuer.

Seine persönliche Einstellung transportierte Oschmann auf eindrucksvolle Weise – spontan und witzig, ohne in Plattheiten abzudriften. Um Lügen, Alltagslügen und Selbstlügen wurde das unterhaltsame Programm gestrickt. Das Älterwerden, das manch merkwürdiges Geräusch mit sich bringt, das Dinkelkissen, das bei allerlei Wehwehchen Linderung verspricht, die Wohnungssuche und damit verbundene handwerkliche Fähigkeiten von Männern – Oschmann nahm die Widrigkeiten des Lebens aufs Korn: »Männer wollen gelobt werden.« Die erste Liebe, das erste Auto und Erlebnisse am Auto-Scooter auf dem Rummelplatz, die Zuhörer tauchten ein in eine frühere Welt, die der Comedian aufs Wunderbarste mit Humor überzog.

Immer wieder wurde das Publikum einbezogen, das zum Teil von weit her angereist war. Dafür servierte Oschmann dann schon mal Häppchen oder spendierte ein Getränk. Auf der Bühne spielten Gesa, Uwe, Jan, Bella, Axel und Holger sowie Lukas gerne mit. Denn Oschmann machte keine Witze auf deren Kosten, sondern band sie respektvoll in das Programm ein. Mit kleinen Zaubertricks, bei denen beispielsweise aus zwei Bällen weitere vier Sterne wurden, transportierte er seine Botschaft: Man muss nicht vorher alle Konsequenzen durchdenken, Mut lohnt sich, und wer sein Wort gibt, der hält es auch. Am Ende des fast dreistündigen Abends stand das Publikum auf, um verdienten Applaus zu spenden.

Bleibt zu hoffen, dass Oschmann seine Ankündigung wiederzukommen, wahr macht – auch wenn für ihn das BBS-Forum mit seinen Fliesen Schwimmbad-Atmosphäre ausstrahlt: Der Abend war sehr witzig – Hand drauf!sts