Viele Einbecker Bushaltestellen benötigen einen Umbau

Seniorenrat fordert Änderung der Haltestelle am Neustädter Kirchplatz / Nutzungskonzept des Marktplatzes und der Langen Brücke

Bei der monatlichen Tagung des Einbecker Seniorenrats sprachen die Anwesenden primär über das Projekt »Bushaltestellen«. Weitere Themen waren die Barrierefreiheit auf dem Marktplatz sowie ein Ausblick auf die kommenden Aktivitäten.

Einbeck. Bei seiner Begrüßung bedankte sich der Vorsitzende, Hein-Peter Balshüsemann, bei seinem Stellvertreter, Wolfgang Keunecke, dass er in seiner Abwesenheit die Belange des Einbecker Seniorenrats gut vertreten hat. Weiter freute es ihn, dass Rolf Hojnatzki, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Ortsgruppe Einbeck, sowie Mitglied des Stadtausschusses für Jugend, Familie und Soziales, an der Sitzung teilnahm.

Bevor Keunecke im Einzelnen auf das Projekt »Bushaltestellen« einging, erinnerte er, dass sich der Seniorenrat seit seiner Gründung 2006 intensiv um diese Thematik kümmere. Im vergangenen Jahr wurden 50 Haltestellen im Stadtgebiet auf ihre Funktionalität und ihre Beschaffenheit begutachtet, und es wurde von den Mitgliedern des Seniorenrats eine Rundfahrt durch Einbeck mit der Linie 259 vorgenommen. In der gebildeten Arbeitsgruppe, der neben ihm Jürgen Sott, Herbert Klein, Ernst-August Lühmann und Hein-Peter Balshüsemann angehören, wurden weitere Bushaltestelle in der Umgebung angeschaut. In Moringen, Dassel und Northeim seien die Haltestellen besser als in Einbeck. Am meisten waren die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft von den Stationen in Salzderhelden beeindruckt, die hell und lichtdurchlässig seien und die alle eine Überdachung, Sitzgelegenheiten und eine Abfallvorrichtung haben. Die Beteiligten wünschten sich diese Ausstattung ebenfalls für die Kernstadt. Dass die Umstrukturierung ohne großen finanziellen Aufwand möglich sei, bewiesen Dassel und Vogelbeck, die in ein Förderprogramm für Haltestellen auf Haupt- und Nebenstrecken aufgenommen wurden oder werden sollen, um für komfortable und einladende Stationen Zuschüsse zu bekommen.

Keunecke erinnerte anschließend an die Umwandlungen des Möncheplatzes: Nach dem Abriss der Mittelhochschule wurde ein Parkplatz gebaut, der viele Stellflächen für Autos haben musste. Zwar gab es damals schon eine Haltestelle für Busse, doch wurde diese nur bei Stadtfesten genutzt. Mit der Zeit entwickelte sich der Möncheplatz zu der am meisten frequentierten Station, doch haben viele Personen durch die Beschaffenheit Probleme beim Ein- und Ausstieg. Er forderte, dass bei einem geplanten Umbau die Haltestelle auf die Ostseite gelegt werden soll, wo es eine 150 Meter lange gerade Strecke ohne Kurven und Beeinträchtigungen gebe. Hojnatzki erklärte, dass der Platz im Stadtentwicklungsausschuss oft besprochen werde, und er schlug eine Bürgerumfrage zur Neugestaltung vor. Weiter solle bei jeder Veränderung die bauliche Entschärfung der Haltestelle Priorität haben.

Anschließend ging Keunecke auf den Zentralen Ominbusbahnhof (ZOB) ein, der in der vergangenen Jahren an Bedeutung verloren habe und in einem schlechten Zustand sei. Bis zu elf Busse fahren im Schulverkehr mittags den Platz gleichzeitig an, doch fehlten Absenkungen für die bis zu 20 Ausstiege pro Bus. Hojnatzki teile mit, dass es wohl schon ein Skizze gebe, wie der ZOB verändert und verbessert werden könnte.

Die Firma SEPA Projekt- und Entwicklungsgesellschaft aus Stuttgart will auf dem Neustädter Kirchplatz ein dreigeschossiges Geschäftshaus bauen, das sich mit Arkaden in die Umgebung einbinden soll, so Balshüsemann. Er erklärte, dass im Bebauungsplan jedoch keine Änderung der Bushaltestellen vorgesehen sei. Darum müsste der Seniorenrat die »Verwaltung belästigen«, dass die Haltestellen den notwendigen Bedürfnissen angepasst werden. Vor allem die Verkehrsinsel in der Hullerser Straße soll unbedingt wieder entfernt werden, damit Busse, aber auch Feuerwehr-Autos, die Stelle besser passieren können. Gerade im Einsatz koste der Engpass wertvolle Zeit, die über »Leben und Tod« entscheiden könnte, so Jürgen Sott. Aus diesem Grund fordert der Seniorenrat, dass bei der Errichtung des Gebäudes die Insel beseitigt und die Nordseite der Haltestelle mit Wartehäuschen, Sitzgelegenheiten, Infotafel und Abfalleimern ausgestattet wird.

Mit den steigenden Temperaturen kommt wieder die Problematik der Bestuhlung der Langen Brücke und des Marktplatzes auf, mahnte Balshüsemann. Da die Mitte durch Kopfsteinpflaster bebaut ist, sei am Rande nur ein begrenzter ebener Gehweg vorhanden. Dieser wird von Bürgern mit Rollatoren und Gehilfen genutzt, stellte der Vorsitzende fest, doch seien diese Wege oft durch Bestuhlungen der Gastronomie blockiert. Paul Traupe forderte, dass mit Bürgermeister Ulrich Minkner oder Baudirektor Gerald Strohmeier über das Marktplatznutzungskonzept gesprochen werden muss. In der Straßenverkehrsordnung sei festgeschrieben, dass trotz Bewirtschaftung auf Gehwegen mindestens 1,20 Meter frei gehalten werden müsse, betonte Keunecke. Im Hinblick auf die Einschränkung der Mobilität vieler Senioren sei die Freihaltungunbedingt erforderlich.

Weitere Themen der Sitzung waren die Beschaffung der Radtrainer im Garten der Generationen, die primäre Streupflicht bei Glätte am Krankenhaus und die Festlegung der kommenden Sitzungsorte.mru

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