Viele müssen Heiligabend arbeiten

Sicherheit, Rettung, Gastronomie | Ruhiges Weihnachtsfest 2016 mit wenigen Einsätzen

Weihnachten ist ein Fest der Ruhe, der Besinnlichkeit und der Entschleunigung. E-Mails, Aufträge, Stress und Konkurrenzdruck sind für ein paar Tage vergessen, das Zusammensein mit der Familie steht im Mittelpunkt. Leider gilt das nicht für jeden, denn Krankenhäuser, Seniorenheime, Medien oder Polizeistationen – und viele weitere Bereiche – können nicht einfach für drei Tage schließen.

Einbeck. Es gibt viele Menschen bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Wasserwerk, Kläranlage, in der Pflege, der Gastronomie und der Seelsorge, die auch an Feiertagen für die Allgemeinheit da sind und ihren Dienst verrichten. Sie sollten nicht vergessen werden. Deshalb stellt die Einbecker Morgenpost einige Menschen vor, die auch an Weihnachten für ihr Wohl sorgen.

Im Einbecker Bürgerspital gibt es keine Feiertage. Auf den Stationen ist ebenso wie in der Notaufnahme höchste Konzentration angesagt. »Es ist ein Dienst wie jeder andere. Nur unsere Familien und unsere Freunde sind ein wenig traurig, dass wir nicht pünktlich zur Bescherung kommen – aber das holen wir nach«, sagt Krankenschwester Katharina Frey. Ihr Kollege Marcel Leiting, der Krankenpfleger im OP ist, pflichtet ihr bei: »Ich habe immer das Gefühl, das ein tragischer Fall eintrifft. Das versuchen wir natürlich, nicht mit nach Hause zu nehmen. Gerade zu Weihnachten fällt das nicht leicht.« Dem schlossen sich auch Dr. Taimuraz Karaeu von der Chirurgie und Assisstenz-Ärztin Dr. Ljubica Petrovic sowie Krankenpfleger-Schüler Moritz Thofern, an.

Auch auf dem Polizeirevier Einbeck sind Beamte für die Sicherheit der Bürger im Einsatz. Der Tagdienst lief bis 18 Uhr, ehe weitere Kollegen zur Ablöse in die Nachtschicht kommen. »In vielen Jahren bei der Polizei hat man gelernt, um die Dienste herum zu bauen. Natürlich haben wir etwas zum Knabbern«, sagte Polizei Oberkommissarin Sabrina Tokarski. Sie hält Stellung auf der Wache, während ihre beiden Polizei-Kommissare Florian Hartmann und Maik Fricke im Streifenwagen unterwegs sind.

Bei der DRK-Rettungswache in Einbeck und der Feuerwehr Einbeck gehört es zur guten Tradition, am Heiligenabend ganz eng zusammen zu sein. Auf der DRK-Rettungswache gibt es, wenn es die Zeit zulässt, Kaffee und Kuchen. »Das ist eine schöne Sache«, sagt Rettungswachenleiter Andreas Reschke. Bis her sei »alles ruhig« gewesen, berichten Ortsbrandmeister Matthias Krüger und Stellvertreter Helmut Böttcher von der Schwerpunktfeuerwehr Einbeck.

Es gäbe noch weitere Berufe, die es ebenso verdient hätten, hier erwähnt zu werden – Pflegekräfte, Seelsorger, aber auch Gastronomen arbeiten. Es ist an der Zeit, Danke zu sagen. »Vieles ist aber leider zur Selbstverständlichkeit geworden«, sagen die, die für Sicherheit sorgen. Es ist Weihnachten – trotzdem sind Helfer und Retter immer da.pk

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