Vier Tage dreht sich alles um die textilen Kunstwerke

Patchworktage in Einbeck / 1.000 Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen zu sehen / 3.000 Gäste werden bis Sonntag erwartet

Viele Menschen haben sich für ihre Kunst auf einen teilweise weiten Weg gemacht: Rund 3.000 Teilnehmer werden bis Sonntagabend in Einbeck zu den Patchworktagen 2012 erwartet. Sie können nicht nur selbst im Rahmen zahl­reicher Workshops tätig werden, sondern auch etliche textile Kunstwerke bewundern: Gut 1.000 Arbeiten, so Dr. Elke Heege, Organisatorin der Großveranstaltung in Einbeck und Vor­stands­mitglied der Patchwork-Gilde, werden es wohl sein.

Einbeck. Nach 2005 und 2008 sind die Patchworktage erneut in Einbeck zu Gast. »Sie verwandeln die Stadt in einzigartiger Weise«, stellte Bürgermeister Ulrich Minkner bei der offiziellen Eröffnung am Mittwochabend im Forum der Berufsbildenden Schulen Einbeck fest. Dabei empfehle sich Einbeck als Stadt der kurzen Wege. Neben der Konzentration auf Patchwork und Quilten sollte man auch Zeit für Genuss einplanen, zumal es ein umfangreiches Rahmenprogramm gebe. Die vier Tage, die viele Besucherinnen in Einbeck verbringen würden, seien nicht nur dem Hobby gewidmet. Erstmals, fuhr er fort, seien die Berufsbildenden Schulen der zentrale Austragungsort, dafür danke er sowohl dem Landkreis als auch der Schule und den Schülern sehr, die zum Gelingen beitragen würden. »Aber die ganze Stadt Einbeck freut sich auf Sie und über Sie«, betonte er.

Damit verbunden sei diesmal zudem eine Stadtwette: Er habe, eigentlich entgegen seiner Überzeugung, gewettet, dass es nicht gelinge, ein großes »E« am Bauzaun der Marktkirche zu installieren. Das sei in einer Gemeinschaftsleistung vieler Beteiligter doch gelungen, und nun werde er, kündigte Minkner an, am Sonnabend von 12 bis 14 Uhr an der BBS grillen. Der Erlös kommt einem BBS-Projekt zugute. Sein Dank galt schließlich Dr. Elke Heege, die mit großem Engagement und Begeisterung diese Patchworktage erneut organisiert habe. »Lassen Sie sich’s gut gehen in Einbeck«, wandte er sich an die Besucher.

Als Vorstandsmitglied der Patchwork-Gilde, die rund 6.000 Mitglieder zählt, hieß Dr. Elke Heege die Teilnehmer der Eröffnungsfeier willkommen. Man sei gern wieder in Einbeck, berichtete sie, »denn hier wird Patchwork ernst genommen«. Es gebe ein unglaubliches Miteinander, und Hotels, Gastronomie und Geschäfte seien auf die Gäste eingestellt. Ausstellungen seien in unterschiedlichen Orten installiert, beispielsweise in der  Münsterkirche, wo vier verschiedene Themen dargestellt würden, die ganze Kirche sei einbezogen. Das »E« an der Marktkirche biete etwas zum Staunen, wobei mindestens zehn Quadrate von Gilde-Mitgliedern angefertigt wurden. In den Berufsbildenden Schulen gebe es zahlreiche Ausstellungen, alle vier Häuser seien damit belegt. Hier sei in verschiedenen Bereichen auch das Publikum bei Abstimmungen gefragt. Gäste aus Südafrika, Quilts, die nach Birmingham gehen – auch internationale Beteiligung ist gegeben. Besonders ans Herz legte Dr. Heege den Gästen die Patch-Kids, hier werde gelungene Nachwuchsförderung betrieben, und auch hier sollten Publikumslieblinge gewählt werden. Das ehemalige »Haus der Bücher« am Möncheplatz dient ebenso als Ausstellungsraum wie das »Kunsthaus« in der Knochenhauerstraße, die Sertürner-Kapelle, das Alte Rathaus, das StadtMuseum oder das Theater der Nacht in Northeim. »Wir freuen uns auf vier ganz tolle und volle Tage«, sagte sie.

»Wir hoffen auf über 3.000 Teilnehmer«, stellte sie zur erwarteten Resonanz fest. Die Zahl der gezeigten Kunstwerke könne sie nur überschlagen, »aber an die 1.000 dürften es locker sein.« Dabei sei alles dabei, was es derzeit an Strömungen gebe. Dass so viele Teilnehmer mitmachten, die teilweise auch weite Anreisen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland in Kauf nehmen würden, das mache diePatchworktage zu etwas Besonderem.ek