Visitenkartenfoto aus dem »photografischen Atelier« Springmeier

Einbeck. Visitenkarten von Einbeckern, die im 19. Jahrhundert lebten und sich in den verschiedenen Fotostudios der Stadt portraitieren ließen, sind im Internet in recht großer Menge im Umlauf. Es gibt CDV-Fotos von Einbecker Einwohnern jeden Alters. Am häufigsten sind Männer- und Frauenportraits. Allerdings findet sich bei den wenigsten Fotografien auf der Rückseite das, was die Visitenkarte ausmacht, nämlich der Name des Portraitierten.

Es handelt sich dann dabei um zurückbehaltene Fotos für die Nachbestellung. Auf der Rückseite findet sich der Hinweis: »Die Platte wird für Nachbestellungen aufbewahrt. Vergrösserung nach jedem Bilde in künstlerischer Ausführung«. Der Großteil der bekannten fotografischen Visitenkarten stammt aus der Zeit von 1870 bis 1900. Das Foto mit dem kleinen Jungen ist um einiges jünger. Es wurde »erst« vor 100 Jahren aufgenommen.

Der Knabe posiert mit einem Spazierstock und einem Nachziehspielzeug in Form von zwei kleinen Pferden auf Rollen. Der »Illustrierte Hauptkatalog 1912« des Versandhauses Stukenbrok aus Einbeck bot ähnliches Spielzeug an: Unter der Rubrik »Spielsachen aus Zelluloid, Gummi und Plüsch« auf Seite 124 finden sich der »Plüschpudel«, die »Plüschkatze«, der »Dachshund« und das aufgezäumte »Pferd« auf Rollen – jeweils als Einzelversion – zum Preis von 1,70 bis drei Mark.wk