Volksbank-Stiftung hilft Synagoge weiter

Förderverein »Alte Synagoge« erhält Scheck über 10.000 Euro / Beeindruckendes Engagement

Mit 10.000 Euro hat die Volksbank-Stiftung die Sanierung der alten Synagoge in Einbeck unterstützt und das Vorhaben einen wesentlichen Schritt weitergebracht. Stiftung-Geschäftsfüh-rerin Jutta Bergmann und Volksbank-Vorstand Andreas Wobst überreichten den symbolischen Scheck an den Vorstand des Fördervereins »Alte Synagoge«, verbunden mit großer Anerkennung für das engagierte Projekt.

Einbeck. Der Vorstand des Fördervereins »Alte Synagoge« freue sich sehr, dass der Förderantrag, den man an die Volksbank-Stiftung gestellt habe, bewilligt wurde, stellte die Vereinsvorsitzende Dr. Elke Heege fest. Namentlich Jutta Heistermann, bei der Bank zuständig für Marketing, habe sich für die schnelle Unterstützung stark gemacht. Es sei nicht übertrieben, wenn man diese Begleitung durch die Stiftung als»Meilenstein« bezeichne, so Dr. Heege. Die Alte Synagoge in der Baustraße, 1800 von der damaligen jüdischen Gemeinde in Einbeck erbaut, wurde vor einigen Jahren vom Förderverein erworben mit dem Ziel, das Gebäude wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Einen ganz ähnlichen Bau gibt es in Göttingen; diese Synagoge, die früher in Bodenfelde stand, wird genutzt, Innengestaltung und Utensilien wären vergleichbar mit dem, was früher in Einbeck vorhanden war. Diese Ausstattung, so Dr. Heege, werde es in Einbeck natürlich nicht geben, hier sollen nur der Raum und das Äußere des Gebäudes wirken. Ziel sei es zudem auch nicht, eine Stätte für eine jüdische Gemeinde zu schaffen, sondern die Erinnerung daran wach zu halten. Gleichzeitig soll der christlich-jüdische beziehungsweise der interreligiöse Dialog begleitet werden, und auch der Islam könne zum Thema werden, führte Dr. Heege aus. Geplant sei ein vielfältig nutzbarer Veranstaltungsraum, etwa für Konzerte oder Lesungen – im charakteristischen Ambiente einer Synagoge. Damit wäre Einbeck einmalig in der Region, denn die Synagogen in Göttingen und Dransfeld seien nicht anderweitig oder ständig nutzbar. Eine Besichtigung wäre in dieser Form nur in Einbeck möglich, und das mache ebenfalls die Attraktivität des Standorts aus.

Der Förderverein wurde 2004 gegründet – kurz zuvor war die alte Synagoge »wiederentdeckt« worden. Dass sie lange ein Schattendasein in der Baustraße, sozusagen in zweiter Reihe, führte, mag über die Jahre ihr Schutz gewesen sein. »Uns und vielen anderen Bürgern ist es ein Herzensanliegen, dass die Synagoge nicht verloren geht«, betonte Dr. Heege.

Die Volksbank-Stiftung fördere so ein Projekt leichten Herzens, versicherte Geschäftsführerin Jutta Bergmann. Wenn man auf diese Art Erinnerungen erhalten könne, sei dies eine besondere Art von Denkmalschutz. Gut finde sie auch, dass das Denkmal künftig offen sei für alle Interessierten und dass den Besuchern auf diese Weise jüdische Kultur nähergebracht werde, gerade Jugendlichen. Sie sagte Dank für dieses Engagement des Vereins. Dass dieser Einsatz überzeugt habe, ergänzte Volksbank-Vorstand Andreas Wobst: »Da beteiligen wir uns gern.« Die Summe – immerhin 10.000 Euro – sei nicht alltäglich für ein Institut dieser Größe, aber sie sei gut angelegt: »Wir geben das Geld, die Umsetzung ist Ihre Sache.« In den kommenden Tagen, kündigte der Vorstand an, wird ein neuer Dachstuhl aufgesetzt – Richtfest soll noch im September sein.ek