Von »Wunschgroßeltern« profitieren Kinder, Eltern und Senioren

Einbeck. Früher lebten mehrere Generationen, die sich gegenseitig unterstützten, in einem Haus, so dass für Kinder die ältere Generation auch immer zum Trösten, Aufpassen und vor allem mit Lebenserfahrung präsent war. Heutzutage sind viele Eltern hingegen berufs­tätig, und sie wohnen oft weit weg von den Großeltern. Daher fehlen im Alltag die älteren Familienmitglieder als wichtige zusätzliche Bezugspersonen für die Kinder. Auch der generationsübergreifende Kontakt und der Austausch seien nicht mehr vorhanden. Um dem entgegenzutreten, hatten die Mitglieder des Einbecker Seniorenrats um Ernst-August Lühmann (Dritter von rechts), Ingrid Hellkamp (Dritte von Links) und Erika Lüttich-Knüppel (Vierte von links) die Idee, das Projekt »Wunschgroßeltern«, das es schon seit eineinhalb Jahren in Northeim gibt, in Einbeck zu installieren.

Das Ziel ist es, Familien mit Senioren zusammenzubringen, die einen Teil ihrer Freizeit gern mit Kindern verbringen, sowie nachbarschaftliche und generationenübergreifende Hilfe auf ehrenamtlicher Basis zu ­ini­tiieren. Das Projekt soll generationenübergreifend Brücken zwischen helfenden »Best Age«-Bürgern und Familien bauen.

Dabei erhalten die Eltern Unterstützung, indem sie vertrauensvolle Entlastung und bedarfsorientierte Hilfe erfahren, und die Kinder beim Lesen, Kochen, Basteln oder beim Austausch von der Lebenserfahrung der Älteren profitieren. Zusätzlich hat das Zusammenführen auch für die Senioren Vorzüge, da es Zuneigung und Bewegung in das Leben bringt, jung und flexibel hält sowie Neugierde auf jüngere Sichtweisen weckt. Ansprechpersonen des »Einbecker Wunschgroßeltern-Dienstes« (EinWuDie) sind Christine Hanelt (links) vom DRK-Kreisverband Einbeck, Außenstelle, Hubeweg 35, Einbeck, Telefon 05561/936230, E-Mail einwudie@kv-einbeck.drk.de, so­wie Anika Lüder (rechts) vom Einbecker Kinder- und Familienservicebüro, Hallenplan 9, Einbeck, Telefon 05561/7997891, E-Mail familienservice@einbeck.de. Kooperationspartner sind neben dem Seniorenrat der DRK-Kreisverband Einbeck um Diana Kurz-Hoffmann (Zweite von links), das Einbecker Bündnis für Familie um Martina Hainski (Zweite von rechts) sowie die Sozial- und Sportstiftung des Landkreises Northeim, die das Projekt auch mit 5.000 Euro fördert.

Interessierte Senioren oder Familien können sich ab sofort in beiden Einrichtungen melden. Die Älteren sind zur Informationsveranstaltung am 27. November ab 19 Uhr ins Einbecker Kinder- und Familienservicebüro auf dem Hallenplan eingeladen. Dort werden den ehrenamtlichen Senioren Informationen zu Ansprechpartnern, Fortbildungen, Tätigkeiten, Verschwiegenheitspflicht, Unterstützungshilfen, Unfall- und Haftpflichtversicherungsschutz sowie zu Vermittlungspartnern gegeben. An vier Themenabenden erhalten sie im Januar weitere Einblicke in Bereiche wie Erste Hilfe bei Kindern, altersgemäße Beschäftigungen, Entwicklungsphasen, individuelle Eingewöhnungszeiten sowie Begleitungen während der Tätigkeit als »Wunschoma« oder »Wunschopa«, so dass das Projekt im Anschluss mit ersten Vermittlungen starten kann. Alle Beteiligten hoffen, dass sich viele Interessenten finden, denn der »Wunschgroßeltern-Dienst« ist gewinnbringend – für Kinder, Eltern und Senioren.mru