»Vorhang auf, der Spaß beginnt«

Volle Turnhalle in Holtensen beim Büttenabend des Karnevalvereins | Humor, Tanz und Showeinlagen

Begrüßung vom Dreigestirn des Holtenser Karnevalsvereins: Präsidentin Sabine Jürges (Mitte), Benjamin Guse (links) und Michael Fischer (rechts).

Holtensen. Ein dreifaches »Hollau« startete den diesjährigen Büttenabend der Holtenser Karnevalisten. Nach dem Gesangsintro von »Manni und Ingo« begrüßte das Dreigestirn des Vereins – Prasidentin Sabine Jürges, Vizepräsident Benjamin Guse und Michael Fischer – nach dem traditionellen Einmarsch ihre Gäste in der beinahe ausverkauften Holtenser Turnhalle. »In diesem Jahr wird vieles anders«, kündigte Jürges verheißungsvoll an.

Zunächst stand der Tanz der Funkengarde auf dem Programm, um den Anwesenden gleich zu Beginn ordentlich einzuheizen. »Sie sind der Stolz unseres Vereins«, verriet Guse, bevor die dynamische Truppe ihre Tanzbeine geschickt über die Bühne schwang.

Ein humoriger und aufrüttelnder Beitrag folgte mit Michael Fischers »Viva la Revolution«. Thema seines Vortrages war der Klima-Wandel und im speziellen die Person »Klima-Gretel«. Die mutmaßliche Wut der Millennials auf seine Generation könne er nicht nachvollziehen. »Wir haben sogar früher das Geschenkpapier gebügelt, um es wieder zu verwerten«, kommentierte er die Vorwürfe Gretas über das »Umwelt-Sünder-Verhalten« seiner Generation.

Guse und Fischer konnten am Abend auch Gäste aus der Politik begrüßen. Unter anderem waren Holtensens Bürgermeister Thomas Kahle, Hullersens Bürgermeisterin Eunice Schenitzki und Einbecks stellvertretender Bürgermeister Albert Thormann zu Besuch.

Mit der Showtanz-Gruppe »Rockabellas« aus Dassensen ging die Sause weiter. In gepunkteten Pettycoats flogen die Dassenser Mädchen zu Rock’n’Roll-Hits aus den 60er- und 70er-Jahren über die Bühne.

Ein Star des Abends war ganz klar das Funkenmariechen Hannah Jaeger, die mit ihrer Darbietung sogar einige Gäste von ihren Stühlen riss. Eine Person, die im Verlauf des Abends zwar häufiger im Hintergrund blieb, jedoch mehrere Erwähnungen und Ehrungen erfuhr, zeigte sich für die Mariechen-Choreographie verantwortlich: Tanztrainerin Franziska Rolf hatte bei nahezu allen Tanzdarbietungen des Abends die Finger mit im Spiel.

Die »zwei Freunde« Manfred Jürges und Ingo Scheil lieferten Schenkelklopfer rund um ihren geliebten Gerstensaft. Dabei musste DJ Frank Edel gut aufpassen, weil er im Anschluss an die Pointen der Zwei für die Einspielung des Karnevals-Tuschs verantwortlich war.

Vor der ersten Pause hielt Hollywood Einzug in Holtensen. Das Showtanz-Classic-Team hauchte mit »Rocky« einem Klassiker der Filmgeschichte neues Leben ein. Der Kampf zwischen Rocky Balboa und Apollo Creed verlief dynamisch und schwungvoll, während sich die Mittänzer – stimmig geschminkt mit Blauen Augen und platten Nasen – zu Hits wie »Eye of the Tiger« rhythmisch »vermöbelten«.

Guse und Fischer begrüßten auch die zahlreichen Vereine und Freunde, die aus der Region angereist waren. Die Dance-Kids reisten im Anschluss weiter, und zwar durch die vergangenen Jahrzehnte der Musikgeschichte. Unter anderem rockten sie, passend zu allen Stücken gekleidet, zu »Waterloo« von »ABBA« (70er-Jahre) und »Barbie Girl« von »Aqua« (90er-Jahre).

Heiter und artistisch wurde es beim Showtanz der Nachtschwärmer und ihrer Darbietung »Ente gut, alles gut«. Dabei weckten sie bei vielen Gästen Kindheitserinnerungen, als Ernie und Bert von der »Sesamstraße« ihr obligatorisches Bad nahmen und währenddessen von zehn menschlichen »Quietschentchen« umtanzt wurden.

Auch »Das Amt« hatte wieder einen »Termin« in Holtensen. Dabei gab es erneut brisante Einblicke in den feuchtfröhlichen Alltag der Einbecker Verwaltungsbeamten. Ein paar Spitzen für aktuelle Vorhaben, wie der Bebauung des Neustädter Kirchplatzes, durften natürlich nicht fehlen.

Rike Lutat und Anna Jürges rückten als Synchronpaar nochmals den Showtanz in den Mittelpunkt, bevor das Männerballett zum großen Finale ansetzte. Mit »Eine Moni zum Verlieben« erzählten sie die herzzerreißende Geschichte von Günni, der sich in Moni verlieben sollte. Mit der Unterstützung von Amor und seinen Engeln nahm das Unterfangen ein glückliches Ende. Nachdem alle Akteure noch einmal auf die Bühne gerufen wurden, begann die »After-Show-Party«, die noch vielen Besuchern lange in Erinnerung bleiben wird.kw