Vortrag in der Einbecker Loge über Schlacht am Harzhorn

Einbeck. Die Einbecker Freimaurerloge »Georg zu den drei Säulen« lädt am Donnerstag, 3. November, die interessierte Einbecker Öffentlichkeit zu einem Vortrag von Dr. Petra Lönne, Landkreis Northeim, ein. Die Archäologin spricht ab 20 Uhr in den Logen-Räumen, Hubeweg 37, zum Thema »Römerschlacht am Harzhorn – Roms vergessener Feldzug«. Im Sommer 2008 wurde durch die Northeimer Kreisarchäologin Dr. Petra Lönne auf einem markanten Geländesporn bei Kalefeld ein römisches Schlachtfeld verifiziert, das weltweit für Aufsehen sorgte. Seit der Entdeckung untersucht nunmehr ein interdisziplinäres Forscherteam diese einzigartige Fundstelle am Harzhorn, dem Schauplatz eines erbitterten Gefechts zwischen Germanen und römischen Einheiten im dritten Jahrhundert nach Christus.

Dabei ist nun Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Lönne steht neben der Entdeckungsgeschichte, der Arbeitsmethodik (Prospektion und Ausgrabungen) und der Präsentation von ausgewählten Funden die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes. Sowohl die intensive archäologische Erkundung und Erfassung des weitläufigen Geländes mit Metallsuchgeräten als auch die Ausgrabungen haben mittlerweile dazu geführt, dieses in der historischen Überlieferung nur schemenhaft erscheinende militärische Ereignis immer besser zu verstehen. Über 2.000 römische Funde, Münzen und naturwissenschaftliche Untersuchungen machen es zunehmend wahrscheinlich, dass die Schlacht im Zuge einer militärischen Offensive des römischen Kaisers Maximinus Thrax im Jahr 235 nach Christus erfolgte.

Weiter liefert die detaillierte Kartierung der Funde im Gelände immer genauere Hinweise auf den Ablauf des Kampfgeschehens, an denen offenbar wesentlich mehr Soldaten auf beiden Seiten beteiligt waren, als zunächst vermutet. Schließlich erlaubt die Auswertung des umfangreichen Fundmaterials, in der Mehrzahl Militaria, einen Einblick in die Zusammensetzung und Kampftechnik der römischen Verbände, Standorte von Torsionsgeschützen, Pfeilsalven oder Infanterieangriffe spiegeln sich wider. Immer deutlicher wird, dass das antike Schlachtfeld am Harzhorn dazu beitragen wird, das Bild von den römisch-germanischen Beziehungen im dritten Jahrhundert nach Christus zu ändern.oh

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