»Warmer Regen« für Museumsfassade und Hallenboden

Einbeck. Unverhoffte Zahlungen machen  es möglich, wichtige Maßnahmen vorzunehmen: Eine außerplanmäßige Ausgabe zur Sanierung der Museumsfassade am Steinweg 11 und 13 hat der Rat bei seiner jüngsten Sitzung mit Mehrheit beschlossen. Die Sanierung ist seit einigen Jahren notwendig, sie wurde allerdings bei den Haushaltsberatungen nicht berücksichtigt. Aufgrund des aufgelaufenen Sanierungsstaus ist es allerdings dringend notwendig, etwas zu tun, um Folgeschäden abzuwenden. Die Baumaßnahme sieht die Sanierung des Gebäudesockels Steinweg 11, die malermäßige Überarbeitung einschließlich Ausbesserung von Schadstellen der Putzgefache und des Ständerwerks an beiden Häusern sowie Absetzarbeiten des Schnitzwerkes und der Füllhölzer im Haus Nummer 11 vor. In Haus 13 sollen 29 Fenster erneuert werden, und Fenster und Eingangstür in Nummer 11 sollen auch überarbeitet werden. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 100.000 Euro. Zur Deckung hat die Verwaltung die Nutzung von Mehrerträgen aus der vorgezogenen Steuerverbundabrechnung für den Finanzausgleich 2011/2012 vorgeschlagen.

Die äußere Hülle des Museums werde dem spannenden Innenleben des Gebäudes nicht gerecht, stellte Alexander Kloss, SPD, fest. Die Sanierung werde das Museum stärken und deutlich machen, dass es nicht zur Disposition stehe. Das Geld mache Freude, aber man dürfe nicht übermütig werden, warnte Walter Schmalzried, CDU. Er sei für das Vorhaben, aber noch besser wäre es, kurzfristig eine Prioritätenliste zu erstellen, aus der man Sanierungsbedarf ablesen könne.

Verwundert über die Art, wie hier Geld vom Himmel gefallen sei, äußerte sich Dr. Reinhard Binder, FDP. Wenn die Festlegung einer Verwendung nicht ganz eilig sei, sollte man darüber erst einmal im zuständigen Ausschuss sprechen. Vom Land habe Einbeck 300.000 Euro aus dem Finanzausgleich erhalten, erläuterte Bürgermeister Ulrich Minkner. Etwa die Hälfte verbleibe auch bei der Stadt. Die Museumssanierung sei ein unstrittiges und sinnvolles Projekt. Später zu beraten, sei in diesem Fall nicht möglich, denn zum 31. Dezember gehe das Geld in den allgemeinen Haushalt. »Jetzt oder gar nicht – das ist eine einmalige Chance.«

»Ich nehme das als Weihnachtsgeschenk sehr gern an«, freute sich Dr. Ursula Beckendorf, GfE, als Vorsitzende des Kulturausschusses über die aufgezeigten Möglichkeiten.

Ebenfalls aus diesem Topf kann eine außerplanmäßige Ausgabe zur Sanierung des Sportbodenbelags in der Turnhalle Wenzen bezahlt werden. Dafür werden 25.000 Euro fällig. Der Boden hat einen PVC-Belag, in den Markierungslinien eingelassen sind. Die Nähte sind inzwischen aufgerissen, und es haben sich Teilflächen gelöst. Dadurch besteht erhöhte Unfallgefahr. Im Rahmen der Erneuerung soll der alte Belag entfernt und ein neuer Sportlinoleumbelag mit aufgebrachten Spielfeldmarkierungen eingebaut werden. Diesem Vorhaben stimmte der Rat einmütig zu. ek