Warteschlange vor dem Blutspendelokal

Verschärfte infektionseindämmende Maßnahmen | 100-er Marke nach wenigen Stunden geknackt

Die Blutspendewilligen mussten sich wegen der verschärften Maßnahmen in die Warteschlange vor dem »Stadthaus« einreihen.

Es gibt keine Alternative: Ohne Blutspenden ist die Versorgung von Kranken und Verletzten nicht gesichert.  Deshalb hat der DRK-Ortsverein Einbeck mit dem Jugendrotkreuz in Verbindung mit dem Blutspendedienst aus Springe wieder einen Blutspendetermin organisiert – im »Stadthaus« des Jugendrotkreuzes am Kohnser Weg.

Einbeck. Auf Grund der aktuellen Lage haben sich Änderungen ergeben, die zu einer Warteschlange führten: Im Haus gab es eine Einbahnstraßenregelung, der Zugang erfolgte über die Terrasse. Auf Grund der einzuhalten den Abstände kam es zu Wartezeiten vor dem Haus – hierfür baten die Verantwortlichen um Verständnis. Jan Störmer, Schatzmeister des DRK-Ortsverbandes Einbeck und Kreisleiter des Jugendrotkreuzes, freute sich, dass die Spender trotz der Wartezeit so »gechillt« waren.

»Mega zufrieden« mit Zahl der Spender

Gezählt wurden an beiden Tagen 246 Spender, und damit sei man »mega zufrieden«, so Störmer. Für die Blutspende standen acht Plätze zeitgleich zur Verfügung. Im Anschluss gab es für jeden eine Lunchtüte. Beim Befüllen habe man lokale Unternehmen unterstützt, so Störmer. Er dankte in diesem Zusammenhang den Bäckereien Take und Binnewies.

Blutspendetermine unterliegen generell äußerst strengen, hygienischen Regularien. Die aktuell geltenden Zulassungsbestimmungen und die Umsetzung umfangreicher infektionseindämmender Maßnahmen gewährleisten weiterhin einen hohen Schutz für Blutspender und Helfer, hieß es.

Pro Tag 15.000 Blutspenden benötigt

Jeder, der Blut spendet, hilft Leben zu retten. Jeden Tag werden 15.000 Blutspender benötigt, um Kliniken mit Blutpräparaten versorgen zu können. Aufgabe und Pflicht des Blutspendedienstes ist es, sicherzustellen, dass die freigegebenen Blutprodukte kein Risiko für den jeweiligen Empfänger darstellen. Hierfür durchläuft das gespendete Blut eine Reihe von Testverfahren, bevor es zur Verwendung freigegeben werden kann.

Weg der Blutspende

Blut hat nach der Spende noch einen weiten Weg vor sich. Erst wird es im Labor auf mögliche Krankheitserreger untersucht. Ist das Blut unbedenklich, wird es weiterverarbeitet. Da die Patienten nur das erhalten, was sie auch tatsächlich benötigen, wird das Vollblut nach der Spende zuerst in seine Bestandteile aufgetrennt. Bei der Blutspende wird separat in einem kleinen Röhrchen eine Blutprobe entnommen. Denn: Jede Blutspende wird im Labor auf bestimmte Krankheitserreger untersucht. Die Blutspende wird zum Beispiel auf eine Infektion mit HIV, Syphilis oder Hepatitis getestet. Das gibt sowohl Sicherheit für Spender als auch für die Empfänger. Sollte es Auffälligkeiten geben, wird der Spender informiert.

Blutgruppe und Rhesusfaktor

Nur gesundes Blut wird weiterverwendet. Die Vollblutspende wird per Zentrifuge in ihre Bestandteile aufgeteilt:in Blutplasma, aus dem größtenteils Medikamente hergestellt werden, zum Beispiel für die Krebstherapie., in Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) für die Versorgung der Körperzellen bei hohen Blutverlusten, in Blutplättchen (Thrombozyten) mit wichtigen Aufgaben bei der Blutgerinnung. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) werden aus den Blutpräparaten entfernt, da sie nicht eingesetzt werden können.

Gemäß des AB0-Systems lässt sich Blut in vier Hauptgruppen unterteilen. In Deutschland haben die meisten Menschen die Blutgruppe A (43 Prozent) oder 0 (41 Prozent). Deutlich seltener sind die Blutgruppen B (11 Prozent) und AB (fünf Prozent). Darüber hinaus entscheiden winzige Eiweißstrukturen auf den roten Blutkörperchen über den Rhesusfaktor. Bei 85 Prozent der Menschen ist der Rhesusfaktor positiv, bei 15 Prozent negativ.

Bei einer Spende sind diese Informationen zunächst unerheblich – bei einer Transfusion hingegen lebenswichtig. Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender und Empfänger müssen zwar nicht identisch, aber kompatibel sein. Andernfalls wehrt der Körper des Empfängers die fremden Blutkörper ab.

Viele ehrenamtliche Helfer aus dem DRK-Ortsverein Einbeck sowie dem Jugendrotkreuz standen wieder parat, um einen reibungslosen Ablauf der Blutspende zu garantieren. Das Blut wurde von den Profis vom DRK-Blutspendedienst aus Springe abgenommen.sts