Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger ermuntert bei Firmung zum Leben mit Jesus

Einbeck. 29 Jugendliche aus Einbeck, zwei Jugendliche aus dem Dekanat und eine Erwachsene aus Hannover sind jetzt in Einbeck in der katholischen Kirche St. Josef vom Hildesheimer Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger gefirmt worden. In seiner Predigt ging der Bischof auf das Evangelium des Sonntags nach Matthäus 10, 37 bis 42, ein, das auf den ersten Blick kein Text für eine Firmung oder für Jugendliche sei: »Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Wer Sohn oder Tochter mehr liegt als mich, ist meiner nicht würdig.«

Diese Worte lägen völlig quer zu dem, was man sich unter einem menschlichen Miteinander und einen christlichen Leben vorstelle. Aber der genaue Blick auf den Text zeige, dass die Zeilen doch stimmig seien: Vater und Mutter seien für die Jugendlichen bisher die wichtigsten Personen in ihrem Leben gewesen. Sie hätten ihre Kinder geprägt und getragen. Wenn man erwachsen werde, löse man sich von den Eltern – so wie jetzt zur Zeit der Firmung. Für die Eltern gelte, dass die Kinder das wichtigste für sie seien, aber Vater und Mutter sollten auch bedenken, dass die Kinder ihnen nicht gehörten. Sie sollten nicht versuchen, sie sich ähnlich zu machen. So sei die Firmung auch für die Eltern die Zeit des Loslassens von Sohn und Tochter, und man müsse loslassen, sonst könne man das Leben nicht gewinnen. Loslassen allein, so Schwerdtfeger weiter, sei aber zu wenig, man müsse eine neue Ausrichtung finden, und das Evangelium locke, die Kompassnadel auf Jesus auszurichten.

»Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig«, auch das schreibe Matthäus im Evangelium, und so zeige die Kompassnadel der Firmung auf das Kreuz als Verbindung zu Jesus. Das Kreuz, das die Jugendlichen bei ihrer Firmung auf die Stirn bekämen, sei zudem ein Pluszeichen, das im Namen Jesu über das ganze Leben geschrieben werde. Wer mit Jesus verbunden bleibe, werde das Leben gewinnen. Am Beispiel eines japanischen Bogenschützen machte er deutlich, wie wichtig Konzentration und Sammlung dabei sei, das Ausrichten auf Jesus. Dabei spiele auch Verzicht eine Rolle: Verzicht auf den eigenen Vorteil, darauf, sich alles zu erlauben. Verzicht mache frei, und ohne gewissen Verzicht könne man Jesus nicht nachfolgen. Man sollte bereit sein, auch Unbequemes zu tun, ohne Beifall und ohne Lohn. Dazu gehöre weiter, jeden Tag neu auf Jesus zu blicken, immer wieder den Kontakt zu ihm zu suchen, mit ihm abends den Tag noch einmal anschauen, ihm danken. Das, so der Rat des Bischofs, sollten die Jugendlichen probieren, zumindest eine Zeit lang. Er sei überzeugt, dass ihr Leben damit spannender, tiefer und reicher werde. »Denn damit seid ihr auf dem Weg, das wahre Leben zu gewinnen«, versicherte er.

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Jugendlichen mit dem Weihbischof zu einer Gesprächsrunde im Pfarrheim getroffen. Zum Abschluss des Gottesdienstes überreichten sie ihm Einbecker Spezialitäten wie Bier und Senf. Anschließend traf sich Schwerdtfeger mit den Firmkatecheten zum gemeinsamen Mittagessen. Dabei bedankte er sich für das Zeugnis des Glaubens, das die meist jungen Christen ihren Altersgenossen im Firmkurs gegeben hätten.oh

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