Wenige Unterschiede: Ecke Hullerser Mauer/Maschenstraße damals und heute

Einbeck. Die historische Aufnahme zeigt die Häuser an der Ecke Hullerser Mauer/Maschenstraße. Vor der Tür des Hauses Hullerser Mauer 17 sitzen zwei kleine Kinder – an den Häusern bröckelt der Putz, und das Fachwerk schimmert durch. Über der Tür erkennt man das Straßenschild »Hullersermauer« (zusammen geschrieben). Heute hängt ein neueres Schild »Hullerser Mauer« (auseinandergeschrieben) exakt an der gleichen Stelle. Vergleicht man die beiden Bilder, so fallen relativ wenige Unterschiede auf. Die größte Veränderung ist der hölzerne Umbau mit dem Rundbogentor in der Bildmitte. Im Hintergrund sieht man den Rest eines der Stadtmauertürme. Am Haus Hullerser Mauer Nummer 17 wurden die Tür und die Fenster erneuert. Die Fensterläden sind verschwunden. Dieser Bereich markiert übrigens den Übergang der Einbecker Altstadt zur Neustadt. Die Grenze der Altstadt verlief ursprünglich durch die Maschenstraße und die Knochenhauerstraße. In der Mitte des zwölften Jahrhunderts, also vor mehr als 800 Jahren, wurde hier der erste Befestigungsgraben der Altstadt zwischen Maschenstraße und Knochenhauerstraße angelegt. Ungefähr 100 Jahre später wurde der Graben wieder verfüllt. Das alte Einbeck wurde um die Neustadt, also den Bereich südlich der alten Bundesstraße 3 bis zum Benser Tor, erweitert. 1306 war die Neustadt ummauert. Bereits 1313 wurde die »Maschenstrate« urkundlich erwähnt. Ganz in der Nähe befand sich im Mittelalter der »Marstall«.

Darin wurden die städtischen Pferde unterhalten. Die Tiere wurden »zwar auch bei gewissen feierlichen Aufzügen verwendet, hauptsächlich aber zu kriegerischen Expeditionen gebraucht«. Im Verteidigungsfall zogen von hier aus der Bürgermeister und seine Ratsherren zu Pferde in den Kampf. Adel, Patrizier und die Ackerleute ritten auf den eigenen Pferden. Die Zeiten, in denen Bürgermeister und Rat ihre Stadt mit der Waffe in der Hand verteidigten, sind lange vorbei. Bürgermeister zu sein, ist schon lange keine männliche Domäne mehr – und »Waffen« sind heutzutage Wort und Schrift statt Schwert, Armbrust und Hakenbüchse. wk