Wenn’s im Ohr pfeift und klingelt

Selbsthilfegruppe für Hörgeschädigte lädt am Sonnabend zum Fachvortrag über Tinnitus

Die Einbecker Selbsthilfegruppe für Hörgeschä-digte lädt zu ihrem diesjährigen Fachvortrag ein. Am kommenden Sonnabend, 10. November, geht es um das Thema »Leben mit Tinnitus«. Ein Logopäde und ein Arzt werden darüber informieren. Alle Interessierten sind willkommen.

Einbeck. Betroffene und Interessierte sind willkommen zum Fachvortrag »Leben mit Tinnitus«, der am Sonnabend, 10. November, um 15 Uhr beginnt. Die Teilnahme ist kostenlos. Treffen ist in der Logopädischen Praxis Tesmar in Einbeck, Dr.-Friedrich-Uhde-Straße 1. Referenten sind der Logopäde Ralf Tesmar und der Mediziner Dr. Jörg Narjes.

»Viele Betroffene verstecken das«, weiß Angelika-Lina Hübner, die die Selbsthilfegruppe für Hörgeschädigte in Einbeck gegründet hat und das Vereinsleben organisiert. Der CI-Tag für Cochlea-Implantierte zählt ebenso dazu wie der Fachvortrag, zu dem jeder willkommen ist. »Je aufgeklärter jemand ist, desto besser kann er damit umgehen, wenn es ihn einmal selbst oder Angehörige betrifft«, stellt sie fest.

Wer unter Tinnitus, dem »Klingeln der Ohren«, leidet, hört ein Rauschen, Pfeifen, Zischen, Brummen oder Rattern im Kopf. Die Töne haben keine äußere Schallquelle, sie sind nur für den Betroffenen hörbar. Häufig bleiben die Töne dauerhaft, in anderen Fällen treten sie in bestimmten Abständen auf. Nicht immer lässt sich ein konkreter Auslöser feststellen. Tinnitus kann chronisch werden, und er kann sich zu einer Krankheit mit hohem Leidensdruck entwickeln. Zu den Folgen zählen beispielsweise Geräuschüberempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Angstzustände, Arbeitsunfähigkeit und Schlafprobleme. Von einem chronischen Verlauf spricht man, wenn das Phänomen mehr als ein Jahr anhält.

In Deutschland leiden bis zu drei Millionen Menschen an chronischem Tinnitus, jährlich kommen etwa 250.000 neue Patienten hinzu. Allerdings können Ohrgeräusche selbst nach vielen Jahren auch von selbst wieder abklingen. Knapp 40 Prozent aller Bürger stellen mindestens einmal im Leben ein Ohrgeräusch fest, das zum Tinnitus passt.

Die Ursachen können unterschiedlich sein: Entzündungen, starker Lärm, Dauerstress oder psychische Belastungen kommen ebenso in Frage wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder Probleme mit der Wirbelsäule. Während des Vortrags werden unterschiedliche Facetten des Themas beleuchtet. Im Rahmen des Nachmittags werden außerdem auch Hilfsmittel für Hörgeschädigte, etwa  Hörgeräte, vorgestellt, eine Fachfirma wird über Entwicklungen auf diesem Gebiet informieren.ek