Wichtiger Meilenstein für die Diagnostik

KWS sponsert zwei Großgeräte für das Einbecker Bürgerspital | Ab nächster Woche wieder Normalbetrieb

Geschäftsführer Frederic Lazar (rechts) und Daniel Hartje, technischer Leiter, freuen sich über das neue CT im Einbecker Bürgerspital.

Einbeck. »Nächste Woche geht es wieder los«, das Einbecker Bürgerspital (EBS) stellt auf Normalbetrieb um. Seit dem 16. März wurde das Haus unter »Corona-Bedingungen« gefahren. Angesichts von nur zwei Covid-19-Verdachts­fällen in den vergangenen Wochen war genügend Zeit, notwendige Instandhaltungsarbeiten vorzuziehen. Und so wurde nun das erste Großgerät installiert – ein Computertomograph. ­Möglich gemacht hat das die Einbecker Firma KWS.

Der börsennotierte Pflanzenzüchter hat dem Krankenhaus im Rahmen eines Sponsorings nicht nur den Kauf eines neuen 64-Zeiler-Computertomographen (CT), sondern auch eines neuen Röntgengerätes ermöglicht. Beide Geräte können in hoher Geschwindigkeit und Präzision innere Organe und den Bewegungsapparat mit deutlich geringerer Strahlendosis abbilden. Zudem sind die Ergebnisse dieser bildgebenden Verfahren extrem präzise.

»Alle Fachrichtungen und Kooperationspartner werden diese Geräte nutzen können und damit werden alle unsere Patienten profitieren«, so der Geschäftsführer des Einbecker Bürgerspitals, Frederic Lazar. Aber neben dem medizinischen Nutzen kommt noch eine wirtschaftliche Komponente hinzu, die medizinische Innovationen für die Zukunft ermöglicht: »Mit diesem Sponsoring haben wir einen wesentlichen Teil des Investitionsstaus, den wir noch aus der Vergangenheit mit uns tragen, abgebaut.« Diesen Stau aufzulösen und mit frischen Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten in die Zukunft zu starten, war von Beginn an das Ziel der neuen Gesellschafter. »Wir danken KWS ausdrücklich für dieses großzügige Engagement«, betonen EBS-Gesellschafter Dr. Sandra Röddiger und Dr. Ralf Kurek vom RadioOnkologieNetzwerk (RON). »Wir haben unseren Patientinnen und Patienten versprochen, ein modernes und leistungsfähiges Krankenhaus zu entwickeln. Viel davon haben wir in den vergangenen Monaten schon umgesetzt, das KWS-Sponsoring markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein und verdeutlicht außerdem, dass die ortsansässige Wirtschaft uns als neuen Eigentümern des Bürgerspitals Vertrauen schenkt.«

Für KWS ist das Sponsoring ein wichtiger Baustein in der Förderung der regionalen Infrastruktur, innerhalb derer der medizinischen Standortentwicklung eine Schlüsselrolle zukommt. »Die Leistungsfähigkeit unseres örtlichen Krankenhauses ist uns – nicht nur vor dem aktuellen Hintergrund der weltweiten Corona-Pandemie – sehr wichtig«, betont Dr. Hagen Duenbostel, Sprecher des Vorstands der KWS. »Zu einem langfristig attraktiven Standort gehört eine schnelle und qualitativ hochwertige medizinische Erstversorgung. Daher möchten wir zu einem guten Neustart des EBS beitragen.«

In den vergangenen Wochen waren durchschnittlich zwischen 30 und 40 Patienten im Krankenhaus, elektive Behandlungen waren ausgesetzt. Ab 18. Mai, berichtet Lazar, wird in zwei OP-Sälen nun wieder gearbeitet. »Wir sind top vorbereitet – auf allen Stationen«, sagt er. Die Sprechstunden werden ausgeweitet, Abstandsregeln natürlich in den Sprechzimmern eingehalten. »Ein OP ist der sicherste Ort«, ist er überzeugt. Für mögliche Covid-19-Patienten werde allerdings eine Station als Ausweichstation freigehalten.

Für verschobene planbare Operationen und Behandlungen und um Kapazitäten für die Behandlung von Patienten mit einer Coronavirus-Infektion frei zu halten, erhalten Krankenhäuser einen finanziellen Ausgleich. Für jedes Bett, das dadurch im Zeitraum vom 16. März bis zum 30. September nicht belegt wird, beziehungsweise für jeden gegenüber dem Vorjahr nicht stationär behandelten Patienten, bekommen die Krankenhäuser eine Pauschale in Höhe von 560 Euro pro ausgebliebenen Patienten und Tag. Der Ausgleich wird aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bezahlt und aus dem Bundeshaushalt refinanziert, berichtet Lazar. Die Zahlung durch das Land Niedersachsen sei gut geregelt. Ohne diese Zahlung »hätten wir ein riesiges Problem gehabt«, unterstreicht er.

Nun geht es zurück in die Normalität. Aktuell könnte das Bürgerspital OP-Kittel gebrauchen. Lazar dankt der Stadt für die bisher geleistete Unterstützung. Die Abstimmung sei auf kurzem Wege erfolgt. Lazar schließt in seinen Dank alle ein, die das Haus unterstützen: Firmen, die Desinfektionsmittel gespendet, Personen, die Masken besorgt, den Grünen Damen, die Mundschutz genäht, und Edemisser Frauen, die die Mitarbeiter mit leckerem Kuchen überrascht haben.sts/oh