»Wie kann ich im Alter sicher fahren?«

Einbecker Seniorenrat kümmert sich um viele altersbezogene Themen in der Region

»Viele ältere Bürger haben Angst, dass ihnen der Führerschein weggenommen wird«, erklärte Fahrlehrer Klaus Lindemann bei der Sitzung des Einbecker Seniorenrats. Er stellte eine Schulung für Senioren vor, damit sie im Alltag wieder das Gefühl haben, sicher im Straßenverkehr zu fahren. Weitere Themen der Sitzung waren unter anderem das Europa-Quiz für Senioren im BBS-Forum am Donnerstag, 20. September, und die Umstrukturierung der Stadtverwaltung im Rahmen der Fusion mit Kreiensen.

Einbeck. Wie ein Bumerang tauche jedes Jahr das Thema »Fahrtauglichkeit der älteren Führerscheininhaber« in den Medien auf, erklärte Ilka Dirnberger, Vorsitzende des Landesseniorenrats, dabei sollte jeder Verkehrsteilnehmer sich im Straßenverkehr, nicht nur Senioren, so benehmen, wie es von ihm erwartet werde. Sie teilte mit, dass sie in Langenhagen die gute Idee des kostenlosen Fahr-Trainings für Senioren kennengelernt habe, bei der ältere Bürger zielgerichtet geschult werden, so dass sie das Projekt auch in Einbeck installieren wolle.

Fahrschullehrer Klaus Lindemann betonte, dass alle Führerscheininhaber gleich viel Ahnung von der Theorie hätten: Es spiele keine Rolle, ob einer seit fünf oder seit 30 Jahren die Lizenz besitze, da die meisten Fahrer die Theorie-Prüfung nicht mehr automatisch bestehen würden. Senioren hätten aber oft Angst, dass ihnen der Führerschein weggenommen werde und sie dann nicht mehr mobil wären. Zwar hätten Ältere einige Defizite, doch wüssten sie über diese oft Bescheid und würden zum Beispiel an einer Kreuzung öfter schauen oder an fremden Orten keine Gespräche mit Beifahrern mehr führen, so Lindemann. Zusammen mit dem Seniorenrat plant er ein Fahrtraining, bei dem neun ältere Bürger geschult werden: In einer vertraulichen Atmosphäre sollen die Probleme der älteren Führerscheininhaber besprochen werden, und wie sie sich mit ihnen auseinandersetzen können. Lindemann will dabei aus seinen Erfahrungen berichten und Beispiele geben, dass die Schulungsteilnehmer sich wieder im Verkehr sicher fühlen.

Durch die Fusion mit Kreiensen werden ab dem 1. Januar die Fachbereiche der Verwaltung modifiziert, erläuterte Albert Deike, Städtischer Oberrat der Stadt Einbeck, da es ab dem Zeitpunkt fünf Bereiche gebe, statt bisher vier. Die Belange des Seniorenrats, wie auch die des Behindertenbeauftragten Herbert Klein, gehörten dann dem Fachbereich III an, wie auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung, das Bürgerbüro und das Standesamt. Deike war sich sicher, dass sich die zuständigen Mitarbeiter Thomas Eggers und Arnd Severidt dann genauso um die Begehren des Seniorenrats kümmern werden wie bisher Hendrik Probst und Christina Rüttgeroth aus dem Fachbereich I. Vorsitzender Hein-Peter Balshüsemann bedankte sich im Namen des Seniorenrats bei Deike für die gute Zusammenarbeit mit ihm und seinen Mitarbeitern, die immer viel Verständnis für die Belange der Älteren gehabt hätten. Für die Zukunft wünschte er sich weiterhin eine gute Unterstützung durch die Stadt. Er blicke aber positiv voran, so Balshüsemann, da mit Severidt schon gute und offene Gespräche geführt wurden, um Kreienser Büger im Seniorat zu integrieren.

Über die Vorbereitungen zum Europa-Quiz, das am kommenden Donnerstag, 20. September, im BBS-Forum durchgeführt wird, berichtete Christine Hahnelt vom Seniorenservicebüro. Die Organisation stehe, so dass sich alle Beteiligten auf die Veranstaltung freuen könnten. Zu dem Quiz sind alle älteren Bürger ab 15 Uhr eingeladen, um einen abwechslungsreichen Nachmittag zu verbringen, bei dem sie sogar interessante Preise gewinnen können. Weitere Themen der Sitzung waren die Regionalkonferenz am 22. Oktober in Einbeck, der Bericht des Behindertenbeauftragten und die Idee, Patenschaften für neue Seniorenräte zu übernehmen.Aus dem Fachausschuss für Energie, Umwelt und Bau berichtete Wolfgang Keunecke, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenrats. Dort wurde ein Antrag gestellt, dass die Häuserfronten des Martplatzes und der Langen Brücke  Bereiche seien, die Gehwegen beziehungsweise Bürgersteigen gleichzusetzen sind.

Dieses sei mit dem Ziel verbunden, durchgängig einen mindestens 1,20 Meter breiten Fußweg zu erhalten, damit ältere Menschen mit Behinderungen sowie Familien mit Kinderwagen die Geschäfte in der Innenstadt ohne Probleme erreichen könnten. Weiter betonte Keunecke, dass es in einigen Bereichen Engpässe gebe, die das Passieren erschwerten. Er hoffte, dass bis zur beginnenden Sommersaison im kommenden April Lösungen gefunden werden, um die Problembereiche zu entschärfen.

Das Begehren des Seniorenrats soll kontinuierlich weiter am Laufen gehalten werden, so Keunecke, damit es nicht in Vergessenheit gerate, ebenso wie die Probleme mit den Bäumen in der Bismarckstraße und den Bushaltestellen am Neustädter Kirchplatz.mru