Abitur 1954

Wiedersehen in Einbeck zeigt festes Freundschaftsband

Einbeck. »Herr es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß«, unter diesem Rilke-Zitat stand das Klassentreffen des Abiturjahrgangs 1954, das kürzlich in Einbeck stattgefunden hat. Nach dreijähriger Pause war es der Wunsch der Ehemaligen aus der Altsprachler-Klasse 13a, die Goetheschulzeit noch einmal aufleben zu lassen. Schon das abendliche Beisammensein am ersten Tag des Treffens ließ erkennen, wie fest das Band der Schulfreundschaften über die Jahre geblieben ist. Groß war die Freude, sich wiederzusehen, verbunden mit Lob, dass man sich kaum verändert habe und noch immer »der Alte« sei.

Es gab wenig Gelegenheit, über Krankheit und Alterswehwehchen zu reden, dafür viel Erzählfreude über aktuelle Erlebnisse, und natürlich kamen auch Schoten aus der Schulzeit aufs Tapet. Klassen-, Latein- und Griechischlehrer »Tute« Lehmann wurde angemessen gewürdigt, und man erinnerte sich an witze Details, etwa von der Klassenfahrt nach Italien. Mit munteren Anekdoten ging es am kommenden Tag weiter, und vor dem inneren Auge stand die komplette Abiturklasse, wie sie seinerzeit in der Einbecker Morgenpost veröffentlich war. Man erinnerte sich an sechs Mitschüler, die nicht mehr dabei sein konnten.

Eine besondere Version eines Rilke-Gedichts ermunterte zum Wandern, aber da dies aus verschiedenen Gründen ausfallen musste, ging es mit dem Auto nach Silberborn, und auch hier standen Erinnerungen im Mittelpunkt - an die Zeit in den Torfbaracken, dem früheren Schullandheim. Es gab Milchsuppe von »Tante Salfeld«, Fräulein Lukas trieb Frühsport mit den Mädchen, und die Jungen büchsten nachts aus zur Hirschbrunst auf der Großen Blöße.

Von der Weser aus bei Familie Ernst in Bodenwerder genossen die Teilnehmer den Blick auf Wesertal und Vogler, bevor es zurück nach Einbeck ging, zu Abschluss und Ausblick auf das 60-jährige Abiturjubiläum im kommenden Jahr.oh