»Wir haben eine alte Tradition belebt«

litiker besuchen Einbecker Senfmühle / Führung durch den Betrieb gemacht

Kürzlich stellten die Gesellschafter der Einbecker Senfmühle, Siegfried Kappey und Rainer Koch, dem SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz sowie den Einbecker Parteimitgliedern Eunice Schenitzki, René Kopka und Rolf Hojnatzki »Das Schärfste am Norden« vor. Der dritte Gesellschafter, Bodo Rengshausen-Fischbach, konnte an dem Termin nicht teilnehmen.

Einbeck. »Das teuerste am Senf ist das Öl«, erläuterte Kappey. »Normalem« Senf werde dieses entzogen, deshalb sei dieser »eigentlich gesundheitlich wertlos«. Für eine Bockwurst sei er aber »ausreichend«, fügte er an. 70.000 Tonnen Senf würden pro Jahr in Deutschland produziert, die drei Gesellschafter hätten sich jedoch gefragt, »wieso kaum noch richtiger Senf mehr produziert« werde.

Die Idee, das Produkt wie früher herzustellen, hätten sie dann umgesetzt. »Wir haben nur an alte Traditionen angeknüpft«, erklärte Koch.

Nach der Idee ging es an die Umsetzung. Man habe sich zunächst schlau machen müssen, wie Senf überhaupt hergestellt werde, Rohstofflieferanten und Produktionsstätten wurden gesucht. Die Vorgabe, »wenn wir Senf in Top-Qualität herstellen, dann nur mit Bio-Erzeugnissen aus der Region«, sollte unbedingt umgesetzt werden. »Wir leben das Geschäft als Hobby«, so Kappey.

Das Produkt werde sehr gut angenommen, sechs Sorten werden seit der Eröffnung angeboten. Man wolle den Senf, der viele ätherische Öle enthält, nur in Inhaber geführten Geschäften anbieten. Zwiebelschalenartig werde das Gebiet langsam ausgedeht.

»Der Geschmack kommt erst vom Öl, der Schärfegrad wird durch die Mischung gelber, schwarzer und brauner Körner erzeugt«, erklärt Kappey. Momentan stelle man rund 2.300 unterschiedlich große Gläser pro Woche her. tc