»Wir wollen keine Werbeaufsteller, sondern Hinweisschilder«

Seniorenrat beschließt Resolution zum Entwurf der Werbeanlagensatzung / Langjähriges Mitglied Harry Schrammar verabschiedet

Die Hindernisse für ältere Menschen beim Begehen der Einbecker Innenstadt thematisierte kürzlich der Einbecker Seniorenrat in seiner jüngsten Sitzung. Dabei wurde eine Resolution zur Werbeanlagensatzung verfasst, die in Kürze im Einbecker Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü) ausgelegt werden soll. Zum Abschluss wurde das langjährige Seniorenratsmitglied Harry Schrammar verabschiedet.

Einbeck. Hinsichtlich des Paragraphen 8 der Werbeanlagensatzung, in dem es um die Werbeaufsteller im Innenstadtbereich geht, forderte der Seniorenrat in seiner Resolution eine klare Linie. Im Gegensatz zur derzeitigen Anlagensatzung »wollen wir überhaupt keine Werbeaufsteller, sondern Hinweisschilder«, erklärte der erste Vorsitzende Hein-Peter Balshüsemann. Zudem werden die zugestellten Gehwege im Bereich Lange Brücke moniert, deren Umfahren für ältere Bürger und Eltern mit Kinderwagen aufgrund des Pflasters beschwerlich sei. Die vom Seniorenrat einstimmig beschlossene Resolution kann im EinKiFaBü eingesehen, unterzeichnet und auch abgegeben werden.

Als abgeschlossen bezeichnete Balshüsemann das Projekt »Freundliche Toilette«. So würden die Handzettel und Aufkleber demnächst in der Innenstadt verteilt. Zudem hoffe er, dass im Bereich ZOB noch eine Toilette hinzukomme. »Das Projekt ist fertig, und darauf können wir stolz sein«, war er zufrieden.

Ein weiteres Anliegen sei die Herstellung eines Seniorenwegweisers speziell für Einbeck, in dem Problemstellungen im Alter sowie Informationen für Senioren angeführt werden sollen. Zur Veranschaulichung hatte Balshüsemann vergleichbare Exemplare aus Göttingen und Hildesheim mitgebracht. Dabei war sich der Seniorenrat einig, eine geordnete und zentrierte Struktur zu entwickeln, um die Themen deutlich herauszustellen. Die Beschlussfassung eines Wegweisers erfolgte einstimmig, eine Übernahme finanzieller Verpflichtungen schloss Balshüsemann aus. Über die Fortschritte des Projekts »Seniorengerechtes Einkaufen« berichtete Ilka Dirnberger. So hätten bereits mehrere Treffen mit Tanja Michelberger und Anja Barthel von »Einbeck Marketing« stattgefunden, bei denen verschiedene Maßnahmen, unter anderem die Errichtung von breiten, ebenerdigen Eingangsbereichen oder Sitzgelegenheiten, besprochen wurden. Zudem versprachen Michelberger und Barthel, mit dem neu gewählten Vorstand der Werbegemeinschaft Kontakt aufzunehmen. Dirnberger schlug zudem vor, mit den Geschäftsinhabern ins Gespräch zu kommen.

Weitere Tagesordnungspunkte waren die Ausführungen Wolfgang Keuneckes und Paul Traupes über ihren Besuch des Seniorenrates Goslar sowie der Bericht Ingrid Hellkamps über die Etablierung eines Gießkannenbaums am Friedhof. In Bezug auf den Gießkannenbaum versprach Bürgermeister Ulrich Minkner, die Anregung aufzunehmen, gab allerdings die Kosten dafür zu bedenken. Den alters- und behindertengerechten Umbau des Bahnhofs Salzderhelden konnte Horst Helmker vermelden. Laut Bundesbahndirektion Göttingen wird ein ebenerdiger Zugang zum Gleis Richtung Göttingen am Bahnhofsgebäude vorbei geschaffen. Das gegenüberliegende Gleis ist durch behindertengerechte Fahrstühle erreichbar. Die Umbaumaßnahmen sollen laut Bahnhofsdirektion im kommenden Jahr vorgenommen werden.

Bei der anschließenden Verabschiedung des Seniorenratsmitglieds Harry Schrammar lobte Bürgermeister Ulrich Minkner dessen Einsatz: »Sie haben sich stets eingebracht. Das ist lobenswert.« Besonders die gute Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule (KVHS) im Seniorenbereich hob Minkner hervor, und er überreichte ihm eine Urkunde des Landes Niedersachsen für bürgerliches Engagement. Als »treibende Kraft« in Bezug auf die Entwicklung des Seniorenangebots bezeichnete der Leiter der KVHS Northeim, Hermann Röder, seinen ehemaligen Berater. »Sie haben in den vier Jahren sehr zu unserer Entwicklung beigetragen, aber nun wünsche ich Ihnen, dass Sie auch mal zur Ruhe kommen«, sagte Röder. Seine außerordentliche Arbeit schätzte auch Hein-Peter Balshüsemann. Dabei habe Schrammar viel für die Senioren in Einbeck getan: »Obwohl du ein Stiller warst, hast du immer die Fäden gezogen und dich in einem Segment unserer Arbeit engagiert.« Mit besten Wünschen verabschiedete er Schrammar und hieß ihn jederzeit im Seniorenrat willkommen.

Schrammar selbst berichtete von vielen positiven Eindrücken, die er in seiner viereinhalbjährigen Tätigkeit gesammelt habe: »Es war eine harmonische Zusammenarbeit, vieles ist hier angepackt und bewegt worden«, stellte er fest. Erfreulich sei auch die unkomplizierte Arbeit mit der Kreisvolkshochschule gewesen. Er dankte dem Einbecker Shanty-Chor, der seine Teilnahme im Seniorenrat erst möglich gemacht habe.thp

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