Wo drei torne up einem Huse staet

Einbeck. Beim großen Brand von 1540 lagerte im Keller des Rathauses Schießpulver. Die Explosion zerstörte große Teile der steinernen Bauelemente, alle Akten und amtliche Unterlagen. Das Rathaus lag mehrere Jahre als großer Schutthaufen auf dem Marktplatz. Der Neubau von Wohnraum hatte Vorrang, und die Ratsmitglieder tagten vorläufig im geräumigen Keller der Rats-Apotheke. Der Wiederaufbau begann 1549. Gleichzeitig wurde Einbeck von einer zweiten großen Brandkatastrophe heimgesucht. Etliche der neugebauten Häuser versanken wieder in Schutt und Asche – außerdem musste die Stadt hohe Reparationszahlungen wegen des verlorenen Schmalkaldischen Krieges zahlen. So fiel der Neubau sparsamer aus als ursprünglich gedacht.

Die Bürger konnten zunächst nur einen reinen Zweckbau ohne aufwändige Schnitzereien errichten, aber immerhin bauten sie unter dem kleinen Ratssaal eine heute noch weitgehend intakte Steinspeicher-Warmluftheizung ein.

Die Bauarbeiten dauerten sieben Jahre bis zur Fertigstellung des 32 Meter langen und 17 Meter breiten Langhauses und des südlichen Querhauses. 1556 war der Neubau des Rathauses bezugsfertig. Die drei spitzen Türme kamen erst etwa 50 Jahre später hinzu. Sie sind eines der drei Wahrzeichen der Stadt Einbeck. Bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts – insgesamt 440 Jahre – sollte das Rathaus die Einbecker Stadtverwaltung beherbergen. Nach dem Umzug der Verwaltung an den Teichenweg dient die Rathaushalle als Tagungsort für den Stadtrat, für Veranstaltungen, Ausstellungen und für Hochzeitsfeierlichkeiten.ek