»Wollen Politik und Politikstil in Einbeck verändern«

Fast 250 Mitglieder / Unabhängige Wählergemeinschaft »Gemeinsam für Einbeck« wählt Vorstand und verabschiedet Satzung

Aus dem Stand fast 250 Mitglieder: Damit ist die neu gegründete unabhängige Wählergemeinschaft »Gemeinsam für Einbeck« (GfE) nach eigenen Angaben die mitgliederstärkste politische Vereinigung in Einbeck. Bei der ersten Mitgliederversammlung wurde jetzt ein Vorstand gewählt, und es ist eine Satzung verabschiedet worden. Mit Blick auf die Arbeit im künftigen Einbecker Rat wurden Fachgruppen gebildet, die sich mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten beschäftigen.

Einbeck. Er sei »erschlagen« von der Präsenz, stellte Marc Hainski fest, der die Versammlung moderierte. Bis zum Beginn des Abends hatten sich 246 Bürger als Mitglied registrieren lassen, knapp 180 waren anwesend. Damit sei GfE die mitgliederstärkste politische Vereinigung in Einbeck – und das innerhalb von drei Monaten. Jetzt komme es darauf an, den Schwung dieser Zeit weiterzutragen. Er freue sich jedenfalls über so viele Mitspieler im Team.

Zunächst wurde die Satzung verabschiedet. Wichtig sei, dass es für die künftigen Ratsmitglieder keinen Fraktionszwang geben solle, sondern dass sie nur ihrem Gewissen verantwortlich seien, hieß es. Die Idee hinter GfE sei, dass sich jeder lokalpolitisch Begeisterte einbringen solle. Auch Mitglieder anderer Parteien, die sich auf Landes- und Bundesebene engagierten, seien willkommen, solange sie sich satzungskonform verhalten würden. So hoffe man, eine große Bandbreite aller politischen Richtungen zu vereinen. Einstimmig bei einer Enthaltung wurde der Satzungsentwurf angenommen.

Ebenfalls mit deutlicher Mehrheit stimmte die Versammlung für die Beitragsordnung: Pro Mitglied werden drei Euro pro Monat verlangt, wobei es ihnen allerdings unbenommen ist, einen höheren Beitrag zu zahlen: an diesen nicht eingetragenen Verein bis zu 800 Euro pro Jahr.

Weiter wurden Fachgruppen besetzt, die die politische Arbeit tragen sollen. Orientiert hat sich GfE dabei an den bestehenden Ausschüssen des Rates. Auch hier ist es das Ziel, basisorientiert zu sein und möglichst vielen Mitgliedern politisches Engagement und das Einbringen persönlicher Ideen zu ermöglichen. Die Fachgruppen Schule, Bildung und Familie, Kultur und Tourismus, Wirtschaft und Finanzen, Stadtentwicklung und Bau, Jugend, Soziales und Sport sowie Umwelt und Natur werden demnächst ihre Arbeit aufnehmen. Zwischen den einzelnen Gruppen, auch das wurde deutlich, sollen Vernetzungen aufgebaut werden. Auf diese Weise solle die Politik Fahrt aufnehmen. Hier werden auch die Kernthemen des Wahlprogramms für den 11. September erarbeitet.

»Wir wollen die Politik und den Politikstil in Einbeck verändern«, das soll Kernthema im geschäftsführenden Vorstand und in der Zusammenarbeit mit Beisitzern und Fachgruppen sein. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde Georg Folttmann von den 177 anwesenden Mitgliedern zum Vorsitzenden von GfE gewählt. Er sehe sich, erklärte er, in dieser Position als Wasserträger für die spätere Fraktion. Zweiter Vorsitzender wurde Rainer Koch bei drei Enthaltungen. Als Schriftführer wurde Siegfried Kappey bei acht Enthaltungen gewählt, als Schatzmeister Udo Mattern mit drei Enthaltungen. Sie bilden den geschäftsführenden Vorstand. Zum Vorstand zählen weiter die Beisitzer Marc Hainski, Katharina Lodder und Susanne Bohne. Kandidiert hatten dafür auch Heiko Jörns, Matthias Rabbethge und Martina Voigt. Die Kasse prüfen Matthias Siewert und Bernd Brockmeyer.

Nächste Schritte für die GfE werden die Erarbeitung eines Wahlprogramms sowie die Aufstellung einer Kandidatenliste sein: Bis zu 41 Namen können auf die Liste gesetzt werden. Dazu wird es eine weitere Mitgliederversammlung geben, die Wahlvorschläge müssen bis zum 24. Juni im Rathaus eingereicht werden. Mit Mehrheit hat sich die Versammlung darüber hinaus dafür ausgesprochen, eine Liste für die Kreistagswahl aufzustellen: Über viele der für Einbeck relevanten Themen werde auf Ebene des Landkreises entschieden, entsprechend sollte man auch hier vertreten sein – allerdings abhängig davon, ob man eine Kandidatenliste füllen könne.ek