Wunderkerzen statt Silvester-Raketen

Sagenhaft mildes Wetter | Wegen der Corona-Pandemie ruhiger Jahresübergang

Um die Feuerschale und mit Wunderkerzen – eher ruhig ließen die Einbecker diesmal den Jahreswechsel angehen.

Einbeck. Der Verkauf von Pyro-Technik war verboten. An Silvester und Neujahr war das Abbrennen von Feuerwerk auf belebten öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie öffentlich zugänglichen Flächen untersagt, in Einbeck galt das für den Bereich innerhalb der Wallanlagen. Wer aber noch Feuerwerk aus den Vorjahren hatte, konnte diese durchaus zünden – nur eben nicht überall.

Maximal durften sich zehn geimpfte und genesene Personen privat treffen, für ungeimpfte Personen galten noch strengere Kontaktbeschränkungen: Sie durften sich nur mit den Personen des eigenen Haushalts und zwei Menschen eines einzigen weiteren Haushalts treffen.

Der Jahreswechsel war in diesem Jahr ungewöhnlich warm: Am Silvestertag wurden fast frühlingshafte 14 Grad Celsius gemessen. Selbst in der Nacht sanken die Temperaturen kaum.

Auf Nachfrage teilte die Polizei mit, dass das polizeiliche Einsatzgeschehen in der Silvesternacht verhältnismäßig ruhig gewesen sei.

In den vergangenen Jahren haben die Bundesbürger jedes Jahr oft mehr als 130 Millionen Euro in die Luft geschossen. Der Betrag ist seit der Corona-Pandemie stark gesunken, auf 20 Millionen Euro in 2020, so die pyrotechnische Industrie.

Vom Verzicht auf Silvester-Böller profitieren viele Tiere in Wald und Flur, unterstreicht der NABU. Die lauten Geräusche verschrecken Wild- und Haustiere und können sie in Panik versetzen.

Weitere Negativpunkte: In der Silvesternacht entstehen laut Umweltbundesamt jedes Jahr mehr als 2.000 Tonnen Feinstaub und über 40.000 Tonnen Müll. Regenfälle spülen teils giftige Rückstände in die Kanalisation oder ungefiltert in Bäche, Flüsse oder ins Grundwasser.

Wer Silvester Linsensuppe oder Sauerkraut auf dem Tisch hatte, dem steht nun ein geldreiches neues Jahr bevor. Denn die Linsen symbolisieren Goldmünzen. Ähnliches wird dem Sauerkraut nachgesagt.Gerne wurde auch mal deftiges Essen am letzten Abend im Jahr genossen, Glückskekse gereicht oder Punsch getrunken. Manch einer feierte den Jahreswechsel um die Feuerschale herum.

In der Corona-Pandemie ist nach Angaben der Barmer-Krankenkasse die Zahl der Krankenhausaufnahmen aufgrund von Silvesterunfällen deutlich gesunken. Bundesweit ging sie von etwa 6.200 Fällen im Jahr 2019 auf rund 3.800 Fälle im vergangenen Jahr zurück. Das entspricht einem Rückgang um etwa 40 Prozent, wie aus einer Hochrechnung der Krankenkasse hervorgeht.sts