Betriebsausschuss Kommunaler Bauhof

Zustand des Einbecker Waldes im Durchschnitt des Landes

Leiter der Stadtforst gibt Bericht / Beschaffungen für das laufende Jahr geplant / Aufträge mit neuer Software einheitlich stellen

Einen Bericht über den Zustand des Einbecker Waldes hat der Leiter der Stadtforst, Klaus Weinreis, auf der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebes »Kommunaler Bauhof« gegeben. Thema war zudem der Umgang mit Anträgen von Ortsräten und Ortsvorstehern, und es wurden Investitionen für das laufende Jahr vorgestellt. Gesprochen wurde auch über das künftige Verfahren zur Auftragserteilung, und die Ausschussmitglieder hörten einen Bericht über die Umsetzung der für den Kommunalen Bauhof entwickelten Ziele.

Einbeck. Betriebsleiter Thomas Kreykenbohm berichtete dem Ausschuss vom in der vergangenen Woche erfolgen ersten Spatenstich für den Erweiterungsbau, ein wichtiger Schritt für die Zusammenlegung von Gärtnerei und Baubetriebshof. Für die Ortschaften, die Einbecker Wohnungsbaugesellschaft und das Sachgebiet Hochbau habe man Pauschalangebote erarbeitet. Die Eröffnungsbilanz und den Jahresabschluss für den Bauhof werde man vermutlich im Juni vorlegen können.

Aus den Ortsräten kommen regelmäßig Anträge für Arbeiten auf den Friedhöfen, berichtete der Leiter weiter. Maßnahmen für die laufende Unterhaltung würden nach Verfügbarkeit der Mittel abgearbeitet. Größere Vorhaben sollten im Betriebsausschuss behandelt werden. Friedhöfe seien für die Ortschaften wichtig, betonte Bürgermeister Ulrich Minkner. Die Konstruktion des Kommunalen Bauhofes sei jedoch noch neu, die Ortsräte müssten lernen, welche Entscheidungen dort getroffen würden, beispielsweise auch zum Personal. Wenn Ortsräte Anträge stellten, müssten sie auch einen Rücklauf vom Bauhof erhalten, wünschte sich Rolf Metje, SPD. Nur so könnten sie die Informationen erhalten, was gemacht werden könne.

In der vergangenen Sitzung war der Leiter der Stadtforst, Klaus Weinreis, um einen Bericht über den Zustand des Waldes gebeten worden. Den beleuchtete er nun aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Bei der Ende 2007 durchgeführten Forsteinrichtung, die alle zehn Jahre stattfindet, wurde festgestellt, dass die Stadtforst mit den Jungbeständen auf dem Laufenden sei. Artenvielfalt und Stabilität seien gegeben. Auch das 2009 durchgeführte Audit sei positiv gewesen, der Zustand sei in Ordnung. Zum Waldbau und zur forstlichen Behandlung könne man regelmäßig die Beratung durch die Niedersächsischen Landesforsten in Anspruch nehmen. Hinsichtlich der sogenannten Kalamitäten, der Massenerkrankungen von Bäumen, stellte Weinreis fest, dass es wenig Fichtenflächen gebe, auf denen sich der Borkenkäfer ansiedeln könne. Von Insektenfraß und Windwurf geschädigte Flächen seien mit Douglasie aufgeforstet worden. Neu angepflanzt wurden auch Buche, Elsbeere, Bergahorn und Speierling. Daneben setzte man auf Naturverjüngung unter Beobachtung.

Ein relativ neues Phänomen sei das Eschensterben durch einen Schlauchpilz. Da es bei Esche sonst nie Probleme gegeben habe, betrachte man das überall mit großer Sorge, so auch in der Stadtforst. Neue Arten von Waldschäden seien durch Witterungsextreme zu beobachten, auf die die Bäume reagierten. Zum klassischen Waldsterben gebe es keine wissenschaftlichen Untersuchungen für Einbeck; es ließen sich aber Verlichtungen in den Kronen feststellen, und auch der Boden sei leicht sauer. Diese Erkenntnisse hätten sich in den letzten Jahren nicht verändert. Typische Schadensbilder zeigten sich in älteren Buchenbeständen. Während die Kiefer das geringste Schadensbild zeige, gebe es steigende Tendenzen bei der Eiche. Die Absterberate liege in Niedersachsen allerdings bei nur zwei Prozent. Dabei, warnte Weinreis, seien Waldschäden ein schleichender Prozess, solange Schwefel- und Stickstoffausstoß anhielten. Eine Kalkung wurde letztmalig 1995 abteilungsweise durchgeführt. Vor einer erneuten Maßnahme sollten eine Bodenanalyse erfolgen. Für Einbeck, bilanzierte er, gebe es keine bedrohlichen Bilder, hier liege nichts über dem Durchschnitt der niedersächsischen Werte. Allerdings sei der kalkgrundige Boden mit Löslehmüberlagerung ein hervorragender Standort, besonders geeignet für Buche und Edellaubholz.

Weiter warf der Ausschuss einen Blick auf geplante Investitionen 2011, insbesondere auf Fahrzeugbeschaffungen: Bereits im vergangenen Jahr wurde im Nachtragswirtschaftsplan Geld für neuen Lkw bereitgestellt. Das Fahrzeug hat eine Lieferzeit von einem halben Jahr, es soll im Mai ausgeliefert werden. Im März ist eine neue Pritsche für die Straßenreinigung in Betrieb genommen worden; bei der Beschaffung wurden Mittel des Integrationsamtes eingesetzt. Mit den für 2011 im Wirtschaftsplan bereitgestellten Mitteln in Höhe von 140.000 Euro soll ein neuer Gräberbagger beschafft werden. Das vorhandene Modell weist erheblichen Reparaturbedarf auf. Aus den Restmitteln und aus dem Verkauf von Altgeräten sollen ein neuer Schneepflug für den Unimog als Ersatzbeschaffung und ein Mulchmähwerk gekauft werden. Die Pläne nahm der Ausschuss zustimmend zur Kenntnis.

Um die Auftragserteilung künftig zu vereinfachen, ist eine besondere Bauhofsoftware angeschafft worden. Derzeit erfolge der Auftragseingang noch auf unterschiedlichen Wegen, erläuterte Thomas Kreykenbohm, was sehr aufwendig sei. Besser wäre es, Aufgänge einheitlich über das Internet zu erteilen. Dazu ist das spezielle Programm notwendig. Die Auftraggeber haben den Vorteil, dass sie eine Bestätigung erhalten und den Weg des Auftrags verfolgen können. Das schaffe, so Kreykenbohm, Transparenz. Für den Bauhof würde sich durch vereinheitlichte Antragswege die Kommunikation verbessern. Dem stimmte der Ausschuss zu, der Anschaffung zu einem Einmal-Preis von knapp 900 Euro sowie für einen monatlichen Betrag von weniger als 20 Euro wurde zugestimmt.

Wie weit die Umsetzung der in der Betriebsanalyse entwickelten Ziele gediehen ist, zeigte die Betriebsleitung auf: Vieles sei bereits erreicht, etwa im Auftragswesen. Grundlagen fehlten dagegen beispielsweise noch beim Grünflächenkataster.

Auf eine Anfrage aus dem Verwaltungsausschuss betonten sowohl die Betriebsleitung als auch der Ausschuss, gegen den Zustand des Ruhewaldes sei nichts einzuwenden. Es handele sich um einen Wald, nicht um eine Parkanlage mit gemulchten Wegen. Zusätzliche Pflege sei zum einen teuer, zum anderen vom Grundgedanken her nicht erwünscht: Im Ruhewald sollte ausdrücklich Natur zum Tragen kommen. Dazu gebe es eine klare Satzung, die man nicht aufweichen sollte. ek

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