Baugrund: Greene kann weiter wachsen

Stadt Einbeck empfiehlt nach Antrag aus dem Ortsrat Erweiterung des Löberfeldes in drei möglichen Abschnitten

So stellten sich die möglichen Erweiterungsschritte im Plan dar, den die Stadt Einbeck dem Greener Ortsrat an die Hand gegeben hat. Bis zu 25 Baugrundstücke könnten so noch entstehen.

Greene. Der Flecken Greene kann weiter wachsen. Mit Befriedigung hat der Ortsrat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Einbeck über den Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung empfohlen hat, eine Erweiterung des Baugebietes »Löberfeld« in Greene ins Auge zu fassen. Der Ausschuss folgt damit dem Antrag aus dem Ortsrat, der im August letzten Jahres gefasst und eingereicht worden war.
Zu dem Zeitpunkt, so Ortsbürgermeister Frank-Dieter Pfefferkorn, standen im Löberfeld nur noch zwei bebaubare Grundstücke zur Verfügung. Bei entsprechendem Interesse – und ein solches hat es in den letzten Jahren beständig gegeben – drohte dem Flecken also akuter Baugrundmangel. Anfang 2018 steht aktuell nur noch ein Grundstück zur Verfügung.

Nach Behandlung in den städtischen Fachgremien wird nun folgendes Vorgehen zur Erweiterung des Baugebietes Löberfeld vorgeschlagen und fand so auch die Zustimmung im Ortsrat: In einem sogenannten ersten Bauabschnitt könnten zeitnah sieben weitere Grundstücke angeboten werden. Sie sind aktuell noch nicht erschlossen.

An der Nordseite der Straße »Hinter der Passeewand« könnten fünf Baugrundstücke parzelliert werden. Ihre Erschließung mit Zufahrt und Leitungsführung soll von der Straße »Hinter der Passeewand« her erfolgen.

Östlich der nach dem Bebauungsplan festgesetzten Gebietszufahrt vom »Friedlandweg« könnte ein weiteres Baugrundstück nach Vermessung ausgewiesen werden. Ver- und Entsorgungsleitungen wären vom Friedlandweg her vorhanden. Anschlussleitungen an das Baugrundstück könnten nach Vorliegen eines Bauantrages erstellt werden.

Doch damit nicht genug: In einem zweiten Bauabschnitt ergäbe sich für das Gebiet eine Erweiterungsmöglichkeit um noch einmal sechs Baugrundstücke durch Ausbau der nördlichen Stichstraße mit einer Wendeanlage. Und in einem dritten Bauabschnitt könnten in den nächsten Jahren weitere zwölf Baugrundstücke der Erschließung zugeführt werden.

Mit einem solchen Vorgehen würde die Stadt Einbeck auf Jahre hinaus sicherstellen können, dass es in Greene immer ausreichend Baugrund für Bauwillige geben könnte. »Es kommt nicht selten vor, dass Kinder von Greenern im Ort gerne bleiben möchten, aber dafür bauen müssten. Dem wollen wir natürlich im Sinne eines Entgegenwirkens der Folgen des auch uns betreffenden demografischen Wandels gerne Rechnung tragen«, macht Ortsbürgermeister Pfefferkorn deutlich.

Ortsrat und Flecken freut es, dass sich Greene bei Bauwilligen solcher Beliebtheit erfreut. Natürlich, so Pfefferkorn, gebe es dabei auch die andere Seite, nämlich Leerstand im Altbaubereich. Der hat – grob gesprochen – zwei Seiten: Entweder handelt es sich im Bauten mit großem Sanierungsstau, dann ist eine Weiternutzung oft nicht gegeben. Anders im Falle halbwegs moderner Altbauten, hier sei in der Regel sehr schnell eine Nachnutzung zu finden.
Insgesamt habe das Greener Vorgehen den Rückgang an Einwohnerzahlen ebenso wenig aufhalten können wie andernorts, aber die Maßnahmen zeigten trotzdem Wirkung. Und am wichtigsten, so Pfefferkorn, sei, dass Bauwillige oft jüngere Menschen seien, die auch eine längere Bleibeperspektive für den Ort mitbrächten.

Sonderfall Steinweg 9

Gern würde der Ortsrat vielleicht auch ein innerörtliches Baugrundstück ausweisen und vielleicht bald wieder einer baulichen Nutzung zugeführt wissen. Doch die Lage für das Eckgrundstück Steinweg 9 ist schwierig, wie die Behandlung des Themas im Ortsrat am Dienstag zeigte. Es geht um die Fläche, auf der die Stadt Einbeck im Wege der Gefahrenabwehr ein einsturzgefährdetes Haus abräumen lassen musste. Auf Kosten der öffentlichen Hand, was die Stadtkasse mit rund 90.000 Euro belastete.

Zu solchen Entscheidungen kommt es aber auch nur dann, wenn niemand anders dafür mehr in die Verantwortung genommen werden kann. Wie es hier der Fall war, da nach einem Insolvenzverfahren Haus und Grund praktisch als »herrenlos« eingestuft sind.

Das, so hieß es im Ortsrat auf Nachfragen aus der Ortschaft, sei auch aktueller Status. Wobei herrenlos nicht heißt, dass es keinen Verantwortlichen mehr gäbe, an den man sich wenden könnte, falls zum Beispiel Interesse an dem Grundstück bestünde. Das wäre in dem Fall das Land Niedersachsen, in dessen Auftrage eine Dienststelle in Göttingen solche Liegenschaften betreut. Interessenten könnten über die Stadt Einbeck Kontakt dorthin aufnehmen.

Herrenlos bedeute auch nicht, wurde im Ortsrat deutlich gemacht, dass keine Hausrechte mehr für das Grundstück gälten. Betreten oder Beparken mit Fahrzeugen zum Beispiel sei weiter verboten. Sorge machte Ein- und Anwohnern der Gedanke, wie sich das Grundstück im Sommer entwickeln werde, wenn Unkräuter »ins Kraut schießen«. Vielleicht wird der Steinweg 9 dann wieder mal Thema im Ortsrat.rah

Kreiensen

Osterfeuer 2023 in Greene

»Greenania 2022« öffnet ihre Tore