Greener Fachwerkhäuser standen im Fokus des Neujahrsgesprächs

Heimatverein Greene hatte zur Traditionsveranstaltung eingeladen / Führungen, Kaffee und Kuchen

Ein Blick in den gut besetzten Vortragsraum im Heimatmuseum beim Neujahrsgespräch 2019. Großes Interesse fand der Vortrag zu Greener Fachwerkhäusern.

Greene. Das Neujahrsgespräch des Heimatvereins Greene im Heimatmuseum mit einer Bildpräsentation über Greener Fachwerkhäuser fand großen Zuspruch bei den Mitgliedern und interessierten Bürgern nachbarschaftlicher Ortschaften. Vorsitzender Jürgen Sander stellte die besonderen Aktivitäten der Vereinsarbeit heraus und dankte für den vielseitigen ehrenamtlichen Einsatz. Mit einem obligatorischen Glas Sekt wurde auf das Neue Jahr angestoßen.

Die Darbietungen standen unter dem Oberbegriff der Ortsheimatpflege, die auch in den Zuständigkeitsbereich des Heimatvereins fällt. Eingangs hervorgehoben wurden die verschiedenen Fachwerklandschaften und die Herausstellung der Deutschen Fachwerkstraße, für die es sogar ein eigenständiges Verkehrszeichen gibt.

Der Vorsitzende stellte als Einstimmung zum Thema die herausragende Fachwerkarchitektur im so genannten FACHWERK5ECK heraus, in dem die Kernstadt Einbeck eine führende Rolle einnimmt. Passend dazu die unlängst erschienene Broschüre über die Schätze niedersächsischer Holzbaukunst der im Verbund zusammengeschlossenen fünf Städte Duderstadt, Einbeck, Hann.-Münden, Northeim und Osterode. Von der Tourist-Information Einbecker Marketing standen mehrere Ausfertigungen dieses zahlreich bebilderten Werkes zur Verfügung und die Besucher haben sich hiervon einen Einblick verschaffen können.

Schwerpunkte in Greene

Die zahlreich im Flecken Greene vorhandenen Fachwerkbauten mit noch sichtbarem Fachwerk konzentrieren sich aber nur auf einige Straßenzüge. Schwerpunkte bilden der alte Ortskern um die Kirche mit der anschließenden Greener Marktstraße sowie Hohler Weg und Steinweg. Zwei Besonderheiten gibt es noch auf der Greener Neuen Reihe und im Umfeld der Greener Burg. Nur ein geringer Teil davon unterliegt dem Denkmalschutz. Immerhin verfügt Greene derzeit noch über 32 Baudenkmale, davon neun Wohngebäude in Fachwerkausführung und sieben weitere bauliche Anlagen, die unverändert der Wohnnutzung dienen. Der Rest entfällt auf den einstigen Domänenkomplex, Burg, Viadukt und die zahlreichen weiteren Denkmäler im Greener Umfeld.
 Der Redner stellte überdies an zahlreichen Beispielen Bauwerke mit größtenteils verkleideten Außenfronten dar, die jedoch einstmals in einer reinen Fachwerkausbildung entstanden waren. Hierbei ging er auch auf die Bedeutung zur Erhaltung dieses sichtbaren Fachwerkes unter Berücksichtigung der heutigen Rechtsgrundlage ein.

Die in den Jahren  1842 bis 1874 entstandenen ersten Wohngebäude in der Greener Neuen Reihe sind heute noch nahezu in kompletter Fachwerkausführung erhalten. Das trifft im gleichen Umfang auch auf die Wohnhäuser des Straßenzuges Greener Burg zu. Hier existiert gewissermaßen ein Fachwerk-Ensemble, also eine geschlossene Häuserfront der einstigen Fachwerkausbildung. Auch diese Häuser sind um die vorgenannte Zeit entstanden und in einem äußert gepflegten Bauzustand.

Balkeninschriften

Auf eine Besonderheit an einigen Fachwerkhäusern machte der Vortragende aufmerksam: Balkeninschriften an Toren, Türen, Wohngebäuden und Scheunen baulicher Anlagen im Flecken Greene und Bruchhof. Solche Inschriften-Texte gehen bis in das 15. Jahrhundert zurück. In manchen Gegenden ist das noch sehr ausgeprägt und  die Broschüre über die Fachwerkarchitektur im so genannten Fachwerk5Eck dokumentiert das in vielfältiger Weise. Überdies kann man weitere Informationen erhalten über das Deutsche Inschriften Online-Portal.

Hervorzuheben zwei Inschriften an den bedeutendsten Gebäuden im Flecken Greene: Das 1693 entstandene Pfarrhaus. Über die in lateinischer Schrift verfassten Texte an der Häuserfront und der Eingangstür existieren Übersetzungen in das Hochdeutsche; wiedergegeben in der ersten Greener Chronik von Pastor Hans Ehlers im Jahr 1935. Aber auch an der Greener Kirche sind noch verschiedene Sandsteinplatten mit Texten und Bildmotiven enthalten.

Abschließend wurde noch auf das unlängst erschienene Standardwerk des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege über die Baudenkmale im Landkreis Northeim, nördlicher Teil hingewiesen. Dort ist auch Greene mit zahlreichen Fotos und geschichtsträchtigen Eintragungen vertreten. Ein Exemplar steht für Interessierte im Heimatmuseum zur Einsichtnahme zur Verfügung.

Das Grundlagenwerk vermittelt den reichen Bestand an Kulturdenkmälern Südniedersachsens in dem Gebiet zwischen Solling und Heber. Der Band beinhaltet die Denkmale der Städte Bad Gandersheim, Dassel und die Ortsteile der Stadt Einbeck sowie die der Gemeinde Kalefeld. Für den Bereich der Kernstadt Einbeck gibt es wegen der Vielzahl der Objekte einen eigenen Band, der ebenso umfangreich ist. Auch dieses  Buch gehört zum Archiv-Bestand des Heimatvereins und kann auch im Heimatmuseum Greene eingesehen werden.

Im Museums-Café gab es anschließend selbst gebackenen Kuchen und etliche Interessierte nutzten die angebotenen Führungen in den Ausstellungsräumen des Heimatmuseums,jhs

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