Ehrenamtliche Arbeit ist nicht selbstverständlich

Beim »Tag des Ehrenamtes« sechs Einzelpersonen und Flüchtlingsinitiative ausgezeichnet

Am »Tag des Ehrenamts« würdigten Politik und Verwaltung bürgerschaftliches Engagement in Dassel. Für die engagierten Bürger gab es Urkunden und Präsentkörbe.

Dassel. Bürgerschaftliches Engagement wird in Dassel gewürdigt beim alljährlichen »Tag des Ehrenamtes«. Diesmal konnten sechs Einzelpersonen und die Flüchtlingsinitiative geehrt werden. Bürgermeister Gerhard Melching stellte fest, dass der Tag des Ehrenamtes eine gute Einrichtung sei. Dem Rat der Stadt sei es wichtig, die ehrenamtliche Arbeit anzuerkennen. Denn sie sei nicht selbstverständlich, dahinter stecke viel Mühe.

Ehrenamt bedeute, Verantwortung zu übernehmen, und gleichzeitig erbringe man unentgeltlich Dienst am Nächsten. Die freiwilligen Leistungen seien notwendig, sie seien der »Kitt der Gesellschaft«. Ohne ehrenamtliches Engagement sei der ländliche Raum nicht denkbar, unterstrich Melching.

Dank gelte den Engagierten, aber auch den Angehörigen, die das Engagement mittragen würden. Brunhild Krause aus Dassel ist in der dritten Periode Kirchenvorsteherin und blickt damit auf fast 20 Jahre Engagement in der Kirche zurück. Zwischen sechs und acht Stunden wöchentlich kümmert sie sich um die Gemeinde, leitet den Kirchenvorstand und arbeitet auf Kirchenkreisebene mit.

»Sie war und ist dabei immer eine wichtige Person an Schnittstellen zu anderen Institutionen.« In Baufragen verhandelt sie mit der Stadt, sie kümmert sich um Gestaltungsfragen in der Stadt, richtet Feste auf dem Kirchplatz aus, übernahm Verantwortung bei der 700-Jahr-Feier, organisiert Wald- und Wandergottesdienste mit dem Sollingverein, hilft bei DRK-Blutspenden und engagiert sich in der Flüchtlingshilfe.

Sie habe immer gerne mitgemacht, stellte Krause in ihrer fröhlichen Art fest. Walter Kues aus Amelsen setzt sich seit Jahren für die Natur- und Vogelwelt ein. Er stellte Nistkästen - mindestens 80 Stück - her, setzt sie instand und reinigt sie. Außerdem übernimmt er im Winter auch die Fütterung. Er stellt Ruhebänke für Wanderer auf, die er in der Winterzeit renoviert. Auch auf dem Amelser Friedhof ist er im Einsatz.

Kues stellte fest, dass gerade ihn seine Frau Marlies immer unterstütze. Armin Ristau aus Sievershausen ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Sollingvereins. Er kümmert sich intensiv um den Wichtelpfad, hat die Sollingscheune mit umgebaut und Meilerfeste organisiert. Er arbeite nicht alleine, in Sievershausen gebe es eine intakte Dorfgemeinschaft, und dort gebe es immer viele Helfer, unterstrich er.

Und er betonte, dass er noch viele Ideen habe. Paul Langer aus Hilwartshausen hat sich vom ersten Tag an beim Bau der Kultur- und Begegnungsstätte verdient gemacht. Er hat die Koordinierung insbesondere im Bereich der Holzgewerke übernommen. »Dabei zeichnete er sich durch seine genaue Arbeit aus, die dazu geführt hat, sinnvoll Material zu sparen.« Während der gesamten Bauzeit war Langer mindestens 40 Stunden die Woche tätig, und so hat er maßgeblich zur schnellen Fertigstellung des Gebäudes beigetragen.

Mit Fingerspitzengefühl hat er das ehrenamtliche Engagement anderer Helfer gefördert. Dank seiner Leistung hat sich in Hilwartshausen eine ausgeprägte Dorfgemeinschaft entwickelt. Ferner war Langer Schriftführer im Verein »Dorfgemeinschaft Hilwartshausen«. Er ist Vorsitzender des MGV und trägt in dieser Funktion dazu bei, kulturelle Veranstaltungen im Dorf mit zu organisieren.

Die Arbeiten hätten ihm den Spitznamen »Millimeter-Paul« eingebracht, so Langer, und das freue ihn. Stellvertretend für die Flüchtlingsinitiative wurden Annette Becker, Andrea Grobe, Ute Megerle, Rudolf Pfeiffer und Siegfried Plaster geehrt. Im Februar 2015 hatte die Kulturinitiative dazu aufgerufen, Flüchtlingen bei der Integration zu helfen. Daraus entwickelte sich eine große Flüchtlingsinitiative mit aktuell mehr als 60 ehrenamtlichen Helfern.

Unterstützt werden die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen und im Alltag. Die Flüchtlingsinitiative wurde sinnvoller Weise mit 100 Euro und nicht mit einem Präsentkorb bedacht. Rund 180 Flüchtlinge werden zurzeit noch betreut. Für viele Helfer sei diese Aufgabe zum Fulltime-Job geworden, stellte Pfeiffer fest. Geleistet werde hier eine »tolle Arbeit« Zudem geehrt wurden Ekhard Brandes aus Dassel, der Sprachkurse für Flüchtlinge gegeben hat, und Marianne Leimenkühler, die sich um die Kleiderkammer für Flüchtlinge gekümmert hat.

Menschen in Not zu helfen, sei Christenpflicht, stellte Brandes heraus. Und er lobte die Dasseler Bevölkerung, die die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom positiv gemeistert habe. Wichtig sei es, die Menschen näher kennenzulernen, berichtete Leimenkühler, die über ihren Sohn zur Kleiderkammer gekommen sei. Viele der Flüchtlinge würden gerne hierher zurückkommen, stellte sie fest.sts

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