Libelle des Jahres 2016: Gemeine Binsenjungfer

Einbeck. Knapp vier Zentimeter groß, zierlich gebaut und leicht verwechselbar mit anderen Artverwandten ist die Gemeine Binsenjungfer, Lestes sponsa. Sie ist überall verbreitet und »klettert« sogar in den Alpen bis über 1.000 Meter. Von den 81 heimischen Libellen-Arten stehen 35 auf der Roten Liste oder Vorwarnliste. Die Binsenjungfer ist zwar noch nicht gefährdet, der Klimawandel kann ihr aber in den nächsten Jahren zu schaffen machen, wenn immer mehr und immer länger Stillgewässer oder langsam fließende Bäche in heißen Sommermonaten austrocknen.

An Tümpeln, Teichen, Seen, Gräben und langsam fließenden Bächen kann man sie jetzt antreffen. Die Hauptflugzeit liegt zwischen Juni und September. Wichtig ist genügend Bewuchs an den Gewässern. Ihre Nahrung besteht aus kleinen und kleinsten Insekten. Fliegen und Mücken werden im Flug mit der speziellen Fangmaske erbeutet. Die Beuteflüge finden vorwiegend entlang der Gewässer und deren Ufervegetation statt.

Als Larven leben die Libellen in den unterschiedlichen Gewässern räuberisch und machen unter anderem auch Jagd auf andere Libellenlarven. An der Vegetation können oft mehrere Individuen gleichzeitig sitzen. Während der Paarungszeit bilden sich die für Libellen typischen Paarungsräder.

Die Gesellschaft der Libellen-Wissenschaftler (Odonatologen) hat die Gemeine Binsenjungfer zur Libelle des Jahres 2016 ausgewählt, um auf die weniger werdende Insekten-Gruppe der Gemeinen Binsenjungfer  aufmerksam zu machen. Wer genau hinschaut, kann die Gemeine Binsenjungfer jetzt beispielsweise an heimischen Teichen beobachten.hst