Mehr Platz für KWS-Forschung und Züchtung

Einbeck. Mehr Platz für Züchtung und Forschung: Nach nur zehnmonatiger Bauzeit hat KWS SAAT SE eine neue Gewächshausanlage eingeweiht. Vor fünf Jahren wurde der benachbarte Gewächshauskomplex Leo I in Betrieb genommen; er reicht nun nicht mehr aus, es musste erweitert werden. Sechs Millionen Euro habe das Unternehmen für Leo II in die Hand genommen, berichtete KWS-Vorstand Dr. Léon Broers, »aber dafür haben wir auch etwas Schönes bekommen.« Das Gewächshaus mit 3.600 Quadratmetern Fläche ist hochmodern.

Es wird vor allem für die Anlegung von Kulturen genutzt. Das Unternehmen investiere immer wieder viel in Gewächshaus-Technik, aber man müsse sich eben im Wettbewerb behaupten und das Produktportfolio erweitern und aktuell halten. Das bedeute, dass man die Züchtung von Zuckerrübe, Mais und Getreide beschleunigen und präziser machen müssen, und dafür brauche man die entsprechende Technologie.

Die ältere Ausstattung könne das, was gefragt sei, nicht mehr leisten. Außerdem sei mit Leo II auch die Ausweitung von Büro- und Laborflächen verbunden. »Das wird nicht unser letztes Projekt am Standort sein«, kündigte er an. Insgesamt verfüge KWS damit über 20.000 Quadratmeter Gewächshaus-Fläche, das entspreche etwa drei Fußballfeldern. Leo II wird vor allem für phytopathologische Versuche genutzt, in denen Resistenzen geprüft werden.

Es werden Pflanzen aus dem Labor zu Saatgut vermehrt. Dafür konnten die notwendigen Bedingungen geschaffen werden. Zur Ausstattung zählen unter anderem Vorbereitungsräume für die Gewächshausversuche und eine komplexe Wasseraufbereitungsanlage für gleichbleibende Qualität.

Die Bewässerung erfolgt automatisch. Nachhaltigkeit wird unter anderem durch einen großen Anteil an stromsparenden LED-Leuchten gewährleistet. Die Installation von Kühltechnik ist noch geplant. 65 Tonnen Stahl, 7.000 Quadratmeter Glas, 75 Kilometer Kabel, 750 klassische und 250 LED-Leuchten, 1,5 Kilometer Rohr: »Faszinierend, was daraus zu machen ist«, lobte Vorstand Dr. Broers das Ergebnis.

Eingebunden waren zahlreiche Fachfirmen sowie ein eigenes KWS-Projektteam mit Wolfgang Klose, Holger Kaiser und Malte Behrens, das an der Planung des energieeffizienten und ressourcenschonenden Neubaus mitgewirkt hat, der zudem gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bietet.ek