Mund-Nasen-Schutz: Kreistag ändert Geschäftsordnung

Northeim. »Wir befinden uns in einer besonderen Situation«, stellte die Vorsitzende des Northeimer Kreistages, Frauke Heiligenstadt, zum Auftakt der Sitzung am Freitagnachmittag fest. Man müsse, fuhr sie fort, mit Abstand tagen, und das sei in der Northeimer Stadthalle gewährleistet. 40 der 51 Kreistagsabgeordneten waren anwesend, Tische und Stühle mit ausreichendem Abstand aufgestellt, die wenigen Zuhörer sowie die Pressevertreter nahmen auf der Tribüne Platz. Beim Ein- und Ausgang sowie beim »Begegnungsverkehr« im Bereich der Türen sollte Mund-Nasen-Schutz getragen werden, entsprechend der Verordnung des Landes. Das sei auch als Zeichen zu sehen, dass der Kreistag seine Verantwortung wahrnehme, so die Vorsitzende, verbunden mit dem Hinweis, in aller Kürze zu tagen. »Wir haben eine Pandemie-Krise, aber keine Krise der Demokratie«, betonte sie.

Auf der Tagesordnung hatte der Kreistag unter anderem eine Änderung beziehungsweise Ergänzung der Geschäftsordnung. Darin ging es um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes: Teilnehmer der Sitzungen des Kreistags sowie seiner Ausschüsse und des Kreisausschusses werden damit verpflichtet, während des Aufenthalts im Sitzungsraum eine textile Barriere als Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sofern die erforderlichen Abstände nicht eingehalten werden können. Die Änderung soll so lange Bestand haben, wie die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland durch Covid-19 als hoch eingeschätzt werde, ausgehend von der Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts.

Durch die Bedeckung können infektiöse Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen abgefangen werden. Das Risiko, damit andere Personen anzustecken, kann so verringert werden. Die Schutzwirkung sei zwar bisher nicht wissenschaftlich belegt, sie scheine aber plausibel, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Mit bisher 120 Infizierten sei der Landkreis Northeim einer der am wenigsten belasteten Landkreise in Niedersachsen, führte der SPD-Fraktionsvorsitzende Uwe Schwarz aus.

Das sei zum einen auf die Disziplin der Bürger und zum anderen auf die gute Arbeit der Kreisverwaltung und der Stabsstelle zurückzuführen – dort werde tolle Arbeit geleistet, sagte er unter Applaus der Kreistagskollegen. Dass der Umgang mit der Pandemie hier bislang hervorragend bewerkstelligt wurde, bestätigte auch Tobias Schnabel, FDP. Die Kreisverwaltung sei immer für Fragen und Hilfestellungen ansprechbar gewesen, lobte er auch aus seiner beruf­lichen Sicht des Einzelhändlers.

Das gelte ins­besondere für den Ersten Kreisrat Jörg Richert und die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Unglaublich diszipliniert seien die Vorgaben sowie Recht und Ordnung umgesetzt worden: »Dafür ein ganz großes Dankeschön!« Die Kreisverwaltung und der Krisenstab seien in der derzeitigen Situation sehr beansprucht, umso größer sei die Anerkennung für die hervorragende Umsetzung.ek

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