Schwimmen

Daniela Lange wird in Riccione Vize-Weltmeisterin

Über 100 Meter Schmetterling / Hellas-Masters bei Weltmeisterschaft in Italien am Start / 80 Nationen mit 12.660 Teilnehmern

Waren 2010 bei der Masters-WM noch 6.750 Teilnehmer aus 74 Ländern nach Göteborg gereist, hat sich 2012 die Teilnehmerzahl bei der 14. FINA Masters-WM in Riccione auf 12.660 Teilnehmer fast verdoppelt. Insgesamt 80 Nationen entsandten ihre Aktiven in den Sportarten Synchronschwimmen, Wasserball, Springen und Schwimmen in die italienische Urlaubsmetropole – absoluter Rekord. Die Einbeckerin Daniela Lange errang hier den Titel der Vize-Weltmeisterin.

Einbeck. Die große Teilnehmerzahl stellte die Veranstalter vor ein organisatorisches Problem: Das Schwimmstadion liegt im Sportcenter »Italo Nicoletti« und wurde mit vier Becken eigens für diese Meisterschaften umgebaut.  Zudem standen über 1.000 Sitzplätze auf den Tribünen zur Verfügung. Trotzdem gab es einige Kapazitätsprobleme. Die Aktiven hatten Wettkämpfe von 7.30 Uhr bis fast Mitternacht zu absolvieren, und die Freiwasserwettkämpfe mussten auf zwei Tage ausgedehnt werden. Zu den prominentesten Teilnehmern gehörten eine ganze Reihe von Welt- und Olympiateilnehmer früherer Jahre wie Jim Montgomery oder Mark Spitz aus den USA. Dass diese Titelkämpfe auf einem außerordentlich hohen Niveau standen, dokumentiert die Vielzahl von neuen Welt- und Europarekorden.

Im Schwimmen wird in 16 Kategorien gestartet von 25+ bis 100+. In der Kategorie 45+ gab es über 50 Meter Freistil mit 451 Aktiven die höchste Teilnehmerzahl. In der Kategorie 90+ waren über alle Strecken insgesamt 13 Athleten am Start. Die älteste Teilnehmerin war die 98-jährige Mieko Nagaoka aus Japan.Vom SC Hellas Einbeck konnten sich mit Tatjana Berlin, Corinna Günther, Jessica Günther, Daniela Lange, Stefan Schrank, Wilhelm Anhalt und Andreas Lange sieben Masters qualifizieren, sie gingen bei den Becken- und Freiwasserwettkämpfen an den Start.

Die Hellenen hatten sich monatelang intensiv auf diesen Wettkampf im Einbecker Hallenbad vorbereitet. Das spiegelte sich auch in den erzielten Ergebnissen wider. Neben einem neuen Vereinsrekord von Tatjana Berlin und persönlichen Bestleistungen von Corinna und Jessica Günther stellten die Silber- und die Bronzemedaille von Daniela Lange weitere Glanzpunkte aus Einbecker Sicht dar.

Jessica Günther startete in der Altersklasse 30 und hatte unter anderem die Pflichtzeiten über 400 und 800 Meter Freistil sowie 200 Meter Rücken erreicht. Über 800 Meter Freistil schwamm sie mit 11:16,29 Minuten neue persönliche Bestzeit und wurde 23. Mit 2:58,91 Minuten erreichte Jessica über 200 Meter Rücken Platz 31. Über 400 Meter Freistil wollte sie es wissen. Die 100-Meter-Angangszeit von 1:15,49 Minuten bedeutete neue persönliche Bestzeit für diese Einzelstrecke. Am Ende kam mit 5:27,07 Minuten und Platz 27 eine weitere Bestzeit hinzu.

Corinna Günther ging beherzt die 400 Meter Lagen an. Ihre Durchgangszeiten über 50 und 100 Meter Schmetterling bedeuteten wie ihre Endzeit von 6:12,23 Minuten persönliche Bestleistung auf der Langbahn und Platz 24 in der Altersklasse 25. Platz 56 erzielte sie über 200 Meter Lagen mit 2:54,80 Minuten (persönliche Bestzeit). 22. wurde sie wiederum mit neuer Bestzeit von 2:53,28 Minuten über 200 Meter Schmetterling. Als 45. in der AK 25 beendete Corinna ihr Drei-Kilometer-Freiwasserrennen.

Tatjana Berlin konzentrierte sich bei ihren Einzelstarts im Becken auf die Bruststrecken. Dabei gelangen ihr bei allen drei Starts neue persönliche Bestleistungen sowie über 200 Meter Brust ein neuer Vereinsrekord. Über 100 Meter Brust blieb sie zudem beim 50 Meter Durchgang mit 0:38:43 Minuten erstmals unter 39 Sekunden auf der Langbahn. Die Endzeit von 1:23,69 Minuten bedeutete am Ende Platz 24. Über 50 Meter Brust steigerte sie sich nochmals. Am Ende lautete ihre neue Bestzeit 0:37,56 Minuten und bedeutete Platz 17. Als 18. beendete sie die 200 Meter Brust. In 3:01,97 Minuten erreichte sie dabei Bestzeit und verbesserte zudem den Uralt-Vereinsrekord von Britta Sudhoff deutlich. Als letzter Start standen auch für Tatjana die drei Kilometer Freiwasser auf dem Programm. Hier belegte sie Platz 45 in der AK 30.

Wilhelm Anhalt, der vor zweieinhalb Jahren nach einer Pause von etwa zwei Jahrzehnten wieder ins Training eingestiegen war, startete über 100 Meter Freistil, 50 Meter Schmetterling, 50 Meter Freistil und 50 Meter Brust und erzielte dabei beachtliche Zeiten (1:07,69 Minuten, 0:34,96 Minuten, 0:30,98 Minuten, 0:39,97 Minuten). Damit platzierte er sich dreimal unter der ersten Hälfte der Teilnehmer in seiner Alters-klasse. Zudem schwamm er in den viermal 50 Meter-Mixed-Staffeln als Freistilschwimmer mit 30,14 und 29,60 Sekunden seine besten Zeiten bei dieser WM.

Andreas Lange startete in der Altersklasse 45. Hier waren mit Abstand die meisten Aktiven am Start. Über 400 Meter Lagen schwamm er 5:36,02 Minuten und belegte den 20. Platz. Auf Platz 28 kam er über 200 Meter Lagen in 2:35,47 Minuten. Seinen letzten Beckenstart beendete er über 200 Meter Schmetterling mit 2:42,79 Minuten als 22. Im Freiwasser erzielte Andreas mit 33:54,4 Minuten Platz 54 von 239 Teilnehmern in seiner Altersklasse.Ein Mammutprogramm hatte sich Daniela Lange vorgenommen: Bei ihr ging es um fünf Einzelstarts im Becken, vier Staffel- und ein Freiwasserstart. Sie ging in der Altersklasse 35 an den Start. Über 800 Meter Freistil wollte sie wie bei den vergangenen Weltmeisterschaften einen Podiumsplatz. Mit Saisonbestzeit von 9:59,30 Minuten reichte es in diesem Jahr nur zum undankbaren vierten Platz. Platz 7 erreichte sie über 400 Meter Lagen mit 5:39,64 Minuten. Am gleichen Tag absolvierte sie noch 200 Meter Freistil und wurde mit 2:17,06 Minuten. fünfte. Nach drei Starts ohne Medaille hatte sie eine gehörige Portion Wut im Bauch. Dieses bekamen die Konkurrentinnen über 100 Meter Schmetterling zu spüren. In einem packenden Finish sicherte sie sich mit herausragenden 1:07,69 Minuten hinter der Tschechin Sandra Kazikova und vor der Schwedin Anna Lohmann die Silbermedaille.

Aufgrund der extrem hohen Meldezahlen im Freiwasserschwimmen wurde der Wettkampf auf zwei Tage ausgedehnt. Da man die Veranstaltung aufgrund der Rückflüge nicht verlängern konnte, musste ein Tag vorverlegt werden. Dieses traf insbesondere Daniela Lange, die somit an einem Tag erst die Drei-Kilometer-Freiwasser und danach 400 Meter Freistil im Becken schwimmen musste. In ihrer Altersklasse starteten 100 Schwimmerinnen, und sie holte im Endspurt hinter zwei Schwimmerinnen aus Großbritannien vor einer Italienerin und einer US-Schwimmerin mit 31:56,4 Minuten die Bronzemedaille. Obwohl sie anschließend mit 4:50,56 Minuten Saisonbestleistung über 400 Meter Freistil schwamm, reichte es am Ende nur zum undankbaren vierten Platz. Die Medaillengewinnerin hatte alle vorher kein Freiwasserrennen in den Armen.

Vier Staffeln konnte der Hellas bei diesen Meisterschaften ins Rennen schicken. Dies waren zum einen in der Altersklasse 160-199 eine 4x50m Lagen Mixed-Staffel mit den Aktiven Andreas Lange, Tatjana Berlin, Daniela Lange und Wilhelm Anhalt (Platz 41 von 99 Staffeln) sowie eine 4x50m Freistil Mixed-Staffel bestehend aus den Aktiven Corinna Günther, Wilhelm Anhalt, Andreas und Daniela Lange (Platz 33 von 97 Staffeln) und eine Damenstaffel, die in der Wertungsklasse 120-159 startete. Dabei erzielten Jessica Günther, Tatjana Berlin, Corinna Günther und Daniela Lange über 4x50m Freistil den 32. Platz und über 4x50m Lagen Platz 20). Jessica schwamm als Startschwimmerin über 50m Rücken in der Lagenstaffel und über 50m Freistil in der Freistilstaffel jeweils eine neue persönliche Bestzeit auf der Langbahn.

Das Einbecker Team war mit seiner Ausbeute bei den Weltmeisterschaften der Masters sehr zufrieden. Mit einer Silber- und einer Bronzemedaille sowie weiteren Platzierungen unter den besten zehn Prozent in den jeweiligen Altersklassen schlossen die Einbecker Hellenen ihre Wettkampfwoche ab. Die nächsten Weltmeisterschaften finden 2014 in Montreal statt. Vorher werden aber in 2013 die Europameisterschaften in Eindhoven ausgetragen.oh

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