Handball

DSC mit 28:24-Heimsieg über Duderstadt

D. Erdmann »Matchwinner« ausgezeichnet / DSC-Team überzeugte / Heute Pokalspiel

Vor nur 20 Zuschauern (Minusrekord wegen Weinachtsmarkt?) kämpften zwei gleichwertige Teams um den Anschluss ans Mittelfeld in der Regionsliga Südniedersachsen: das mit Verletzungssorgen geplagte DSC»Rumpfteam« und die zweite Reserve der Handballprofis aus dem Eichsfeld, wobei die jungen Spieler beider Teams sich aus A-Jugendzeiten kennen. Unangenehmer Paukenschlag zu Beginn: Bevor die heimischen Akteure richtig wach waren, lagen sie durch zwei schnelle Treffer der eingespielten Gäste hinten.

Dassel. Notwendige Umstellungen brachten mehr Sicherheit in die Abwehr und der DSC schien nach zehn Minuten mit 6:3 auf der Siegerstraße, als technische Mängel (Fehlpässe, Fangfehler) zu Ballverlusten und Gegenstoßtoren führten und innerhalb von zwei Minuten zum Gleichstand (6:6). Darauf hin zog der DSC-Trainer die Grüne Karte und nutzte die einminütige Auszeit zu einer deutlichen Fehleransprache, deren positive Wirkung (Spielstand 9:7 nach fünf Minuten) in der Folge aber verpuffte, denn bis zur Halbzeit gelang den hektisch agierenden Heimspielern nur noch ein kümmerliches Tor, den eigentlich nicht besseren, aber technisch fehlerfreien Eichsfeldern jedoch deren sechs! Mit 10:13 und hängenden Köpfen schlich die Heimsieben in die Kabine. Natürlich müssen in der Kabine offen die Fehler angesprochen werden, ebenso wichtig Tipps zur individuellen Verbesserung, Absprachen unter den Spielern, und vor allem das offensichtlich angeknackste Selbstbewusstsein.

Mit frischem Mut gelang der Heimsieben ein »Bombenstart« in die zweite Halbzeit, Zuschauer und Mannschaft schöpften neue Hoffnung mit jedem erzielten (besonders der »Rückkehrer« J. Stahlmann) und verhinderten (besonders TW T. Rahmann) Gegen-Tor beim Aufholen bis zum 14:13 (35.). Die spannendste Phase des Kampfspiels begann, denn der Duderstädter Trainer zog seine grüne Karte,um den Abwärtstrend zu stoppen, was auch gelang.Eine Viertelstunde wogte der Kampf ohne erkennbare Vorteile hin und her, Dasseler Treffer erzielte fast nur noch der wie entfesselt aufspielende »Oldie« D. Erdmann, der seine Mannschaft mit sechs Toren hintereinander im Spiel hielt und mit insgesamt 15 (!) Toren eindeutig zum »Mann des Spiels« avancierte. Beim 20:20 (50.) war noch keine Entscheidung gefallen, beide Mannschaften ließen etwas nach, das Match forderte seinen Tribut besonders bei denen, die aufgrund Personalnot durchgespielt hatten. Nun glückte aber dem stets agilen D. Reispich fast jede Minute ein Tor, während die Abwehr dank F. Baukloh und D. Wohne nur noch wenig zuließ.

Der Lohn:mit 28:24 ein wichtiger Heimsieg, der die treuen Fans versöhnt und wieder kommen lässt, zwei Punkte für den gewünschten Anschluss ans Mittelfeld und die unverzichtbare Erfahrung, so ein Spiel noch aus dem Feuer reißen zu können. Die Personalnot der Dasseler Handballer zeigt sich in der kurzen Torschützenliste: Erdmann (15), Stahlmann (6), Reispich (5), Sieberer (2). Den erleichterten Zuschauern und dem Trainer war es egal, denn nun gilt es den Blick auf das nächste Heimspiel zu richten.

Nach dem grandiosen Pokalsieg im November vor 50 Zuschauern hofft die Heimmannschaft auf eine ähnliche Kulisse, wenn es am heutigen Freitag um 20.30 Uhr in der Lessingstraße um den Einzug ins Halbfinale geht! Mit dem Göttinger Verein Nikolausberg stellt sich wieder ein klassenhöherer Kontrahent ein, den zu bezwingen den DSC-Handballern nur mit voller Truppe und der Unterstützung des Publikums gelingen wird.Also nicht das letzte Heimspiel in diesem Jahr, heute Abend um 20.30 Uhr in der Sporthalle, Lessingstraße, versäumen.oh/pk

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