Einbeck. Die Sportlerinnen des Altersklassen-(AK)-Programms müssen recht früh ein hohes Trainingspensum absolvieren und schwierige Elemente erlernen, die andere erst viel später oder gar nicht beherrschen, um sich so auf den Leistungssportbetrieb vorzubereiten und gegebenenfalls auf höheren Ebenen mithalten zu können. Durch ihren Einsatz beeindrucken die jungen Turnerinnen häufig schon früh mit einer außergewöhnlichen Körperbeherrschung und ausdrucksstarker Choreographie.

In der Altersklasse 7, dem »Pumuckl-Pokal«, war der ESV mit Anisa Nezirovska und Janne Schwarzer zweimal vertreten. Auf Platz fünf von insgesamt 19 Starterinnen hielt Anisa Anschluss an die Klassenspitze und darf bei den Landesmeisterschaften Ende Oktober in Buchholz (Nordheide) starten. Mit 14,3 (von 15) Punkten holte sie ein hervorragendes Ergebnis am Boden – die Tageshöchstwertung an diesem Gerät. Anisas Vereinskameradin Janne Schwarzer wurde mit zwei Punkten weniger Siebte. Bei Janne lief es am Boden nicht ganz so gut, am Sprung holte sie fast genau so viel Punkte wie Anisa. Janne darf noch auf einen Start im Land hoffen, dies hängt jedoch von den Leistungen und Teilnehmerzahlen der anderen Bezirke ab.

In der AK8 gingen gleich vier Turnerinnen des MTV Markoldendorf sowie eine ESV-lerin an den Start. Khanh-Linh Luong (ESV) wurde Achte vor der MTV-lerin Johanne Ubben auf Rang neun. Johannes Vereinskameradinnen Lina Engelke, Hanna Haase und Johanna Victoria Scheider belegten die Plätze zehn, elf und 13. Alle Turnerinnen hatten enorm am Reck zu kämpfen, das in der AK8 schon gehobene Anforderungen abverlangt. Ihre besten Ergebnisse holten die jungen Turnerinnen am Sprung und am Boden, wo vor allem Khanh-Linh mit einer tollen 13,8 (maximal 16 Punkte) Anschluss an das vordere Feld behielt.

Für einiges Staunen sorgten dann die beiden Turnerinnen der AK10. Mit der Landeskaderathletin Janet Ulczok war es eine ESV-lerin, die neben Annika Heimer (VfL Wolfsburg) als nur noch eine von zwei Sportlerinnen des gesamten Bezirks Braunschweig in der Lage ist, die enormen Anforderungen dieser Leistungsstufe zu bewältigen. Die AK 10 turnt bereits die zweithöchste Pflichtstufe, die es in Deutschland gibt. Am Sprung müssen die Turnerinnen »nur« den Standard-Sprungüberschlag zeigen. An den drei anderen Geräten geht es aber bereits richtig zur Sache und in die komplexeren Turnelemente. Am Barren zeigten die beiden Athletinnen Riesenfelgen, Handstandschwünge und Felgen ins Handstehen, auf dem Balken Flick-Flack und Bogengang sowie am Boden drei Serien verschiedener Saltos und eine sehr anspruchsvolle Walzer-Choreographie. Die Übungen der beiden Turnerinnen wurden stets mit großem Applaus honoriert. Man kann ihnen nur tiefen Respekt für die zeitintensive Aufopferung für den Sport zollen, die solche Leistungen erfordern.

Die ESV-lerin Janet hatte am Sprung und Barren stets leicht die Nase vorn und blieb größtenteils fehlerfrei. Auch vom nur zehn Zentimeter breiten Schwebebalken stürzte sie nicht, zeigte eine tolle Übung und holte sich solide 1,25 Punkte mehr als ihre Wolfsburger Konkurrentin und Turnfreundin. Stolze 2,9 Punkte mehr am Boden, an dem Janet schon alle Schwierigkeiten der Übung beherrscht, brachten dann endgültig den Ausschlag zugunsten der Einbecker Landeskaderathletin, die sich so mit exakt fünf Punkten Vorsprung den Bezirksmeistertitel sicherte. In der heimischen Halle ist so etwas immer etwas Besonderes – noch dazu an ihrem zehnten Geburtstag. Auch neben dem Wettkampf wusste die Leistungsturnabteilung weiblich des ESV zu beeindrucken. Eltern, Großeltern, Freunde und die älteren Turnerinnen der Abteilung hatten ein tolles Bufett gezaubert und zwei Tage lang mit großem Einsatz die Zuschauer, Trainer und Turner verpflegt – denn am Vortag fanden schon die Kreisligen mit gut 200 Starterinnen in den Hubehallen statt. Für die ihnen zuteil gewordene Unterstützung möchte sich die gesamte Abteilung ganz herzlich bedanken.oh