Ortsrat Dassel

Fritz Sarstedt legt das Amt des Ortsbeauftragten nieder

Altmal-Grabstelle auf dem Friedhof / Zustand der Grünanlagen bemängelt / Jugendliche sollen künftig den Luisenpark pflegen

Dassel hat keinen Ortsbeauftragten mehr: Friedrich Sarstedt, CDU, hat das Amt aus gesundheitlichen, zeitlichen und persönlichen Gründen niedergelegt. Gleichzeitig erklärte er, dass er ab sofort dem Ortsrat nur noch als parteiloses Mitglied angehört. Er will seine Stimme nicht mehr parteigebunden einsetzen, sondern nur noch zum Wohl der Bürger.

Dassel. Die Entscheidung, das Amt des Ortsbeauftragten aufzugeben, sei ihm nicht leicht gefallen, erläuterte Sarstedt. Den anfallenden Arbeitsaufwand habe er sich nicht so umfangreich vorgestellt. Er ist der Meinung, dass die Bürger der Stadt Dassel einen Ortsbeauftragten mit viel Zeit verdient haben, einen Rentner oder eine Hausfrau. Einem Bewerber mit Fulltime-Job würde er deshalb die Zustimmung verweigern. Sarstedt bedankte sich bei seinem Vorgänger Max Schlüter für seine lange und aufopferungsvolle Tätigkeit. Gleichzeitig hob Sarstedt heraus, dass er dem Ortsrat nur noch als parteiloses Mitglied angehören wird. Seine Stimme will er nicht mehr parteigebunden, sondern nur noch zum Wohl der Bürger einsetzen.

Für seine Arbeit dankten ihm die Fraktionen im Ortsrat. Jetzt wird ein neuer Ortsbeauftragter gesucht. Bis dahin wird Ortsbürgermeisterin Petra Kersten die Funktion übernehmen. In der Juli-Sitzung des Stadtrates wird Sarstedt voraussichtlich abberufen.

Neben dieser Personalie muss der Ortsrat auch die Pflege der Grünanlagen klären. Von den bisher eingesetzten zwei Kräften, die geringfügig beschäftigt sind, hat sich einer zurückgezogen. Dass man mit zwei Arbeitskräften die anfallenden Arbeiten erledigen könne, stellte Max Schlüter, SPD, in Frage. Man habe in diesem Jahr mit den Pflegearbeiten zudem zu spät begonnen. »Dassel wächst zu«, es sehe »katastrophal« aus. Man sei, erläuterte der stellvertretende Ortsbürgermeister, Detlef Muschalla, Bürgerforum, in der misslichen Lage, nicht mehr über Ein-Euro-Kräfte verfügen zu können. Angesichts der angespannten Stimmung plädierte Christian Vierroth, CDU, für mehr Zusammenarbeit im Ortsrat. Bürgermeister Gerhard Melching regte an, die Bürger anzusprechen, ob sie bereit seien, die Pflege von Grünanlagen als Pate zu übernehmen. Man sei dankbar für jeden, der auch vor seinem Grundstück das Grün pflege, stellte Ortsbürgermeisterin Petra Kersten, CDU, fest. Angemerkt wurde, dass Hundekot in diesem Zusammenhang immer wieder ärgerlich sei. Die Beschaffung von Tütchen zur Entfernung hat sich nach Recherche von Heike Hoffmann, SPD, allerdings als teuer erwiesen.

Angedacht ist auch, die Jugend mit Grünanlagenpflege zu betrauen. Die Jugendinitiative in Dassel wird bis September mit einem Zuschuss unterstützt, der die Nebenkosten ihres Treffpunktes deckt. Dafür sollen die Jugendlichen die Pflege des Luisenparks übernehmen. Auch das kleine Defizit von 40 Euro will der Ortsrat dann übernehmen. Den Vorschlag von Muschalla, den Jugendlichen außerdem die Pflege des Parkplatzes und des Parks am Rathaus zu übertragen, fand keine Zustimmung. Aber um den Luisenpark sollen sie sich kümmern, damit gebe man ihnen die Möglichkeit, das Geld für ihren Jugendraum zu verdienen. »Wir brauchen das Engagement«, stellte Martina Gödecke, SPD, fest. Und auch Kathrin Worm, SPD, sprach sich dafür aus, dass Jugendliche beteiligt werden, dass sie nicht alles umsonst bekommen.

Zudem vergab der Ortsrat 150 Euro an die Skandalbrüder für die Organisation des Osterfeuers. Mit jeweils 70 Euro vom Ortsrat, der Stadt und der Kirchengemeinde sollen Hinweisschilder finanziert werden. Bezahlt wurde die Weihnachtsbeleuchtung mit rund 1.001 Euro. 120 Euro fallen für Strom für den Kirchplatz an, eine Internet-Adresse für die Bücherei kostet 18 Euro im Jahr. Der Vorschlag von Schlüter, den Luisenpark stärker zu bepflanzen, wurde auf den Herbst verschoben. 

Einig war sich der Ortsrat, eine Altmal-Grabstelle auf dem Friedhof anzulegen. Auf einer sechs mal sechs Meter großen Fläche können alte Gedenksteine abgelegt werden. Das sei eine schöne Möglichkeit, die Erinnerung zu wahren, meinte Muschalla.

Die Spielplätze an der Bürgermeister-Pergande- und an der Wedekindstraße will der Ortsrat aufgeben.  Sie würden zu wenig genutzt, seien in unschönem Zustand. Die guten Klettergeräte können auf den Spielplatz an der Königsberger Straße umgesetzt werden. Martina Gödecke sprach sich gar dafür aus, alles auf den Luisenpark zu konzentrieren, denn der werde genutzt. Bei einem Ortstermin wollen die Ortsratsmitglieder klären, wie weiter vorzugehen ist.

Im Jahr 2015 feiert Dassel sein 700-jähriges Stadtjubiläum. Zur Vorbereitung wird am Donnerstag, 19. Juli, ab 19 Uhr in den Ratskeller in Dassel zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Mitgeteilt wurde zudem, dass auf der Lessingstraße eine Verkehrshalbinsel zur Schulwegsicherung eingebaut wird. Überlegt werden soll, ob man die Position eines Ortsheimatpflegers besetzt.sts

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