Fußball

»In der sportlichen und wirtschaftlichen Substanz kerngesund«

Arbeitstagung: NFV-Kreis Northeim/Einbeck veröffentlicht Staffeleinteilungen / Saisonstart am 7. August / Mehr Fairplay gefordert

Zur Arbeitstagung des NFV-Kreises Northeim/Einbeck hatte vor kurzem der Vorsitzende Gerhard Haupt (Vogelbeck) in die Mehrzweckhalle in Lindau eingeladen. Begrüßen konnte er unter anderem den Ehrenvorsitzenden Heinrich Wegener (Salzderhelden), den Lindauer Bürgermeister Heinrich Schmidt, den Vorsitzenden des FC Lindau, Volker Mönnich, sowie über 70 Vereinsvertreter.

Einbeck/Lindau. In seiner Rede wies Haupt darauf hin, dass die Kreisfußballtage das Parlament und somit die demokratische Grundbasis der Vereinsarbeit seien. Dort gelte es, Bilanz zu ziehen, Berichte entgegenzunehmen und gegebenfalls Fragen zu stellen. Auch habe es die Aufgabe, die Meister und Pokalsieger zu ehren. Dass der Fußball im NFV-Kreis lebe, sei an packenden Entscheidungen in der Kreisliga und der 1. Kreisklasse sowie spannenden Pokalendspielen vor großen Zuschauerkulissen zu sehen. Zudem dankte er den Fußballvereinen, die mit großem Engagement und Spaß dabei sind. Beim Thema Ehrenamt lobte der Kreisvorsitzende unter anderem die Arbeit des Ehrenamtsvorsitzenden Bernd Hornkohl.

In puncto Mitgliederentwicklung und Mannschaftsanzahl sei auch im NFV ein latenter Rückgang zu verzeichnen, bemerkte Haupt. So seien im Vergleich zum vergangenen Jahr 872 Mannschaften weniger gemeldet. Auch im Frauenbereich sei ein Rückgang verzeichnet worden. »Um die Weiterentwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs muss und sollte vermehrt gekämpft werden«, betonte Haupt. Die vermehrte Anzahl der Spielabbrüche im Kreis betrachtete der NFV-Kreisvorsitzende ebenfalls mit Sorge. Hier forderte er Besserung ein, da verantwortete Spielabbrüche zu empfindlichen Einbußen in den Vereinskassen führten.

Das Thema Kreisreform sei für den Bereich  Northeim/Einbeck abgeschlossen. »Wir sind in der sportlichen und wirtschaftlichen Substanz kerngesund, und nachdem sich Osterode dem Großkreis Göttingen anschließen will, fehlt der aus der Sicht des NFV-Kreises Northeim/Einbeck einzige potentieller Nachbar«, so Haupt, und er fügte an: »Wir wollen selbstständig bleiben, und die Freiwilligkeit von Kreis-Fusionen wird vom NFV-Präsidium immer wieder betont.« Der NFV-Kreisvorstand sei sich jedoch einig, dass erst eine neue politische Grundordnung in Südniedersachsen zu anderen Überlegungen führen könnte. Viele kleinere Kreise, wie zum Beispiel Holzminden, sehen das genau so.

Bedauerlich und fast voraussehbar sei auch der weitere Verlust von Leistungsmannschaften auf Verbands- und Bezirksebene. Das komplette Löschen der Bezirksklassen, das Zurückführen von fünf auf vier Staffeln in der Landesliga sowie die Einführung einer eingleisigen Oberliga aus vorher zwei Staffeln führe zu unbarmherzigen Abstiegs- und Relegationsqouten zu Lasten ganzer Landstriche und damit zu deren »Abhängen« vom Leistungsfußball. Dass das Angebot vor Ort stimme, sei im NFV-Kreis Northeim/Einbeck umso wichtiger, betonte der Vorsitzende abschließend. So habe man gerade genug Schiedsrichter. Diesen dankte er zugleich für ihren Einsatz. Zu Saisonbeginn 2010/2011 wurden 136 Mannschaften auf Kreisebene gemeldet, von denen zwei aufgrund fehlender Spieler wieder zurückgezogen wurden. Betrübt war der Spielausschussvorsitzende Heinz Schwingel (Edesheim) über das unsportliche Verhalten einiger Mannschaften. Die Anzahl geahndeter Vergehen belief sich auf 220 Feldverweise, 820 Verwaltungsentscheide und 258 Spielerpässe die nicht vorlagen. Insgesamt war Schwingel mit der abgelaufenen Saison zufrieden, auch wenn es hier und da zu kleinen Unstimmigkeiten gekommen sei.

Der Beginn der neuen Saison sei auf Sonntag, 7. August, terminiert worden, erläuterte er in seiner Vorschau. In der Kreisliga spielen 15 Mannschaften, in der 1. Kreisklasse 1 und in der 1. Kreisklasse 2 sind jeweils 14 Mannschaften vertreten. Mit 13 Mannschaften geht die 2. Kreisklasse 1 in die Saison, zwölf Teams treffen in der 2. Kreisklasse 2 aufeinander. In der 3. Kreisklasse 1 und der 3. Kreisklasse 2 sind je 13 Mannschaften gesetzt. Die Altliga-Kreisliga besteht aus zwölf Mannschaften und in der Altliga Kreisklasse spielen elf Mannschaften. Die  Staffel I der Altherren Ü40-Liga setzt sich aus acht Mannschaften zusammen. Die Staffel II besteht aus sieben Teams.Der stellvertretende Frauenausschussvorsitzende Sascha Lange war zufrieden mit der Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs im Kreis Northeim/Einbeck. Der Lehrausschussvorsitzender Thomas Scholz teilte der Versammlung mit, dass man nur Gutes über den Kreis höre.

Weniger Anlass zur Freude hatte der Schiedsrichterausschussvorsitzende Werner Dingenthal. Er monierte, dass die Kollegen sich eine Menge anhören müssten. Dieses sei einem Schiedsrichter gegenüber nicht fair. Zwar habe man im NFV-Kreis Northeim Einbeck 138 Schiedsrichter, doch fehle es immer noch an jungen Schiedsrichtern, die den Mut hätten, sich so einer Aufgabe zu stellen anstatt sich nach der bestandenen Prüfung aus der Verantwortung zu ziehen. Zum Abschluss der Tagung wurden die Ehrungen der Kreis- und Staffelmeister, Aufsteiger und Pokalsieger vorgenommen. Ausgezeichnet wurden die Frauenmannschaften FC Northeim II und Tuspo Weser/Gimmte sowie im Herrenbereich die SVG Einbeck 05 II (1. Kreisklasse 1), der VfB Uslar (1. Kreisklasse 2), die SG Dassel/Sievershausen II (2. Kreisklasse 1) und der SV Höckelheim II (2. Kreisklasse 2). Aus den  drei Staffeln der 3.Kreisklasse gab es Ehrungen für die SG Schoningen II, TSV Katlenburg und die SG Heberböde. Meister der Altliga Kreisklasse 1 wurde der MTV Markoldorf und in der Altliga Kreisklasse 2 die SG Altes Amt. Den Meistertitel in der Altliga Kreisliga holte sich der FC Sülbeck/Immensen und in der Kreisliga der SSV Nörten, der zudem in die Bezirksliga aufstieg.

Die Auslosung um den Sparda-Bank-Pokal, der am 31. Juli in die erste Runde geht, ergab das Auftaktspiel zwischen dem FC Sülbeck/Immensen und der SG Altes Amt. Spielausschussvorsitzender Heinz Schwingel teilte den Mannschaften am Schluss dieser Arbeitstagung mit, dass für die neue Saison der elektronische Spielbericht für die Kreisliga zählt. Wer allerdings noch nicht soweit sei, kann den Spielbericht noch in der alten Form erstellen. Auch habe sich das Einziehen des Spielerpasses geänder, bemerkte Schwingel: Sollte ein Spieler die rote Karte erhalten, dann wird dessen Pass nicht mehr vom Schiedsrichter einbehalten, sondern bleibt dem Verein erhalten. Einen gesperrten Spieler dennoch einzusetzen, habe eine Strafe zur Folge. Schwingel hoffte dabei auf die Fairness der Verantwortlichen.pk

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