Handball

Sensationeller Sieg der Dasseler im Regionspokal

Dasseler SC erlangt 34:24-Kantersieg über SG Spanbeck / Blitzartige Treffer des DSC / Viertelfinale im Regonspokal erreicht

Mit einer deutlichen »Packung« beladen fuhren die klassenhöheren Regionsoberligisten nach Hause in die Nachbarschaft Göttingens und gaben neidlos, aber deprimiert die Berechtigung des unerwarteten Ergebnisses zu, obwohl sie zur Halbzeit noch knapp 11:10 führten.

Dassel. Unterschätzung des DSC scheint ein Grund für die deftige Niederlage zu sein, reisten doch die Oberligisten mit nur einem Ersatzspieler an und wärmten sich recht »locker« auf, während die Sollingstädter nach ihrem obligatorischen Aufwärmprogramm ordentlich schwitzten. Dementsprechend begann das Pokalspiel: Kaum hatten sich die Spanbecker, stolze Gewinner des Vorjahrs und nach tollem Spiel knappe Sieger, richtig umgesehen, führten die Hausherren durch zwei blitzartige Treffer ihres torgefährlichen Rechtsaußens, Joel Sieberer, mit 2:0.

Nach dem Willen der 35 Zuschauer hätte es so weiter gehen können, doch dem stellte sich der clevere Kontrahent entgegen, der die vielen unerklärlichen Ballverluste des DSC wegen technischer Mängel und mehreren Fehlwürfen, dabei wieder einmal zwei vergebene Siebenmeter (in der Halbzeitpause wurde auf Wunsch beider Mannschaften der Ball gewechselt!) zu eigenen Treffern nutzte zum 9:7 (22. Minute). – Auszeit genommen vom DSC-Trainer, kurze Analyse und Einwechslung, um nicht noch weiter zurückzufallen –; seine Mannen stabilisierten sich und man ging mit 10:11 unzufrieden in die Kabine, obwohl man sich vor dem Spiel ein solches Ergebnis, das noch alles offen lässt, wohl gewünscht hätte.Doch Fans, Mannschaft und Trainer war klar, dass es vor allem an eigenen Unzulänglichkeiten lag, nicht selbst zu führen. Dieser Analyse folgte in der Kabinenrede die Aufforderung, weiter konzentriert offensiv zu decken, um zu Kontertoren zu kommen und jeden Angriff schnell durchzuspielen mit zweiter Welle, wogegen angesichts sträflich »dünner« Ersatzbank der spielstarke Gegner einknicken müsste. Gesagt – getan? Keineswegs, denn guten Absichten widersetzt sich meist der Kontrahent und so wogte das Match unentschieden (17:17) hin und her, wobei sich beide Dasseler Keeper, T. Rahmann und M. Hoppert, mehrfach auszeichneten.

Der Einbruch der Spanbecker begann ab der 42. Minute, als Dassel durch flexibles, offensives Abwehrverhalten vor allem dank K. Mundt, D. Reispich und M. Bille zu Ballgewinnen kam und innerhalb von nur vier Minuten in sechs (!) eigene Treffer ummünzte. Das erstaunte Publikum jubelte, der Gästetrainer nahm seine Auszeit, um seinen schmalen Kader auspusten zu lassen, doch es nützte ihm nichts mehr. Der DSC rackerte und spielte wie im Rausch, angetrieben von den konditionsstarken Rückraumspielern J. Stahlmann und F. Baukloh als zweite Welle. Nun gelangen auch Spielzüge und Ballstafetten, die man eigentlich vom klassenhöheren Spitzenteam erwartet (und befürchtet) hatte, wobei besonders der Kreisläufer des DSC, D. Reispich, glänzte im Zusammenspiel mit seinen jungen Kameraden.Nach der alten Regel, ein siegreiches Team nicht zu wechseln, ließ Trainer M. Baukloh die »junge Garde« ohne Wechsel am Ball und ihren Sieg auskosten. Den begeisterten Fans war es recht, nach dem Kantersieg mit 34:24 forderten und bekamen sie eine La-Ola-Welle von ihren glücklichen Siegern. Mit 24 Toren in der zweiten Halbzeit (das entspricht dem Durchschnitt eines ganzen Spiels!) zeigten die Dasseler Handballer nach dem Muster von »David gegen Goliath«, dass Mut und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten Berge versetzen kann und was alles in ihr steckt, wenn nur »der Schalter umgelegt« wird.

Mit diesem Sieg stößt der DSC ins Viertelfinale des Regionspokals vor und wird im November den ebenfalls klassenhöheren SC Nikolausberg (Göttingen) empfangen. Mannschaft und Trainer bedanken sich bei den treuen Fans, Nadine Hoffmann und Nicole Lösky, die in jedem Spiel die undankbare, neutrale Rolle des Kampfgerichts ehrenamtlich ausüben – zur vollen Zufriedenheit der Schiedsrichter.

Es spielten für den DSC: Mundt (8 Tore), Sieberer (7), Reispich (6), F. Baukloh (5), Stahlmann (3), Bille (3), Sprink (1), Wohne (1), Mahlert, M. Baukloh; TW Rahmann, Hoppert.oh/pk

Lokalsport

FC Rhüden rutscht auf Abstiegsplatz