Hattorf/Einbeck. Konnte das letzte Auswärtsspiel in Denkershausen aufgrund des tobenden Gewitters nicht über die Zeit gebracht werden, lief auch in Hattorf/Harz wahrlich nicht alles rund. Schiedsrichter Wicharz (Lehre) reiste irrtümlich nicht in den Harz, sondern suchte die SVG Einbeck 05 im Wolfsburger Hattorf. Bei optimaler Spielvorbereitung wäre dieser Fauxpas sicherlich nicht eingetreten. Nach einer 90-minütigen Wartezeit konnte das Spiel um 16.30 Uhr angepfiffen werden. »So etwas habe ich in meiner 30-jährigen Tätigkeit noch nicht erlebt«, schmunzelte SVG 05-Betreuer Helmker.

Fußball gespielt wurde dann endlich auch. Die Vorzeichen für einen Erfolg standen vor Spielbeginn nicht gerade auf Sieg. Dem Trainergespann Brieß/Schmitt standen lediglich zwölf Spieler zur Verfügung, von den Heisig angeschlagen und Schrader verletzungsbedingten Trainingsrückstand hat. »Wir werden in der nahen Zukunft diesbezüglich Gespräche führen müssen, um die Spielerdecke breiter aufzustellen«, kündigte Trainer Brieß sein Vorhaben an.In der Tat ist das Trainergespann um ihren Posten nicht zu beneiden – einfach sieht anders aus. »Wir haben uns eingangs der Partie sehr schwer getan, kamen einfach nicht rein«, so die Analyse des Verantwortlichen auf der Kommandobrücke. Recht hatte der Trainer. Die erste Halbzeit gehörte den kampfstarken, aber spielerisch doch limitierten Gastgebern, die zumindest Einsatz und Siegeswillen in die Waagschale werfen konnte. Folgerichtig und zu diesem Zeitpunkt auch verdient, gingen sie also in Führung.

Einen Salfeld-Schubser sah zwar der Schiedsrichter nicht, doch signalisierte ihm sein Assistent vehement das Vergehen des Einbecker Verteidigers. Den stramm und platziert geschossenen Elfer konnte Sudhoff nicht entschärfen (27.). »Jungs, das ist zu wenig, mehr Dampf von allen«, versuchte Kapitän Sudhoff seine Jungs zu motivieren, zu wecken. Bis auf Schüttes Pfostenschuss (aus halblinker Position) sprang aber zunächst nichts Zählbares raus.»Ich habe harte Worte in der Halbzeit gewählt«, so Brieß nach Spielschluss.

Die Worte müssen nicht nur hart, vor allem auch deutlich gewesen sein. Blieben die Einbecker in der ersten Halbzeit unter ihren Möglichkeiten, überzeugten sie aber nach dem Seitenwechsel auf allen Ebenen, hatten aber noch einmal richtig Glück, als Schirmer nach scharfer Rogge-Hereingabe das Leder nicht über die Linie drücken konnte. Angetrieben vom bärenstarken Izouli drängten die Brieß-Mannen auf den Ausgleich. Gegner und Ball wurden laufen gelassen. Die mittlerweile tief stehenden Gäste konnten sich kaum noch aus der Umklammerung lösen, hatten aber mit dem baumlangen Rogge einen kreuzgefährlichen Mittelstürmer, der nur durch Salfelds engste Manndeckung in Schach zu halten war.

»Wir bekommen noch unsere Chancen«, motivierte Brieß immer wieder lautstark seine junge Garde. Der Trainer sollte Recht behalten. Nach feinem Strzalla-Solo konnte ein Verteidiger den Schuss nur noch unfreiwillig in die eigenen Maschen lenken (53.). Verfehlte Zimmermann per Kopf knapp (75.), sollte der Einbecker Goalgetter acht Minuten vor Abpfiff den Siegtreffer zugunsten seiner Farben markieren. Nach Flanke von Schröder, spitzelte der Stürmer das Leder hinter die Linie. Unter wütenden Protesten der Eichsfelder wurde der Ball vom Schiedsrichtergespann  hinter der Linie gesehen.

Nach sechs Punkten aus den beiden letzten Spielen, liegt die SVG Einbeck 05 nun wieder im Soll. »Ich werde versuchen, noch mehr Stabilität in die Truppe zu bekommen«, ließ Brieß in die Zukunft blicken. Sollte ihm dieses Unterfangen gelingen, werden seine Jungs oben mitspielen – Potential ist vorhanden, nur zu wenig Spieler …Am kommenden Sonnabend, 24. September, tritt die SVG Einbeck 05 im Derby gegen den VfR Osterode ab 16.30 Uhr im heimischen Stadion an der Schützenstraße an.oa