Einbeck. Das war ein hartes Stück Arbeit, um am gestrigen Sonntag einen verdienten Auswärtspunkt aus dem Harz zu entführen. »Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment für ihre gezeigte Leistung zollen«, freute sich ein nicht unzufriedener Brieß über den Punktgewinn. »Aufgrund der Möglichkeiten wäre aber auch ein Dreier im Bereich des Möglichen gewesen«, gab der Trainer zu Protokoll. Möglich wäre es in der Tat gewesen, doch steht am Ende wohl ein gerechtes Remis. Der SVG 05-Trainer wartete zunächst mit einer überraschenden Personalie auf. Mit Chris Sudhoff kehrte die etatmäßige Nummer Eins wieder zurück zwischen die Pfosten, der nach seiner Pause eine gute Leistung zeigen sollte. »Ich wollte heute auf die Erfahrung von Sudhoff setzen«, kommentierte Brieß seine vielleicht nicht zu erwartende Maßnahme. »Auch gegen Breitenberg wird Chris spielen«, blickte Brieß auf das nächste, schwere Spiel. Seine Nominierung sollte Einbecks Schlussmann bereits nach rund zehn Minuten rechtfertigen, als er den brandgefährlichen Bethe-Schuss gerade noch mit den Fingerspitzen entschärfen konnte. Den ambitionierten Gastgebern war deutlich anzumerken, dass  sie die empfindliche 0:7-Klatsche in Einbeck vergessen machen wollten. Angetrieben von ihrem überragenden El-Zein erspielten sich die Gastgeber zunächst ein Übergewicht, ohne aber die SVG 05-Hintermannschaft in arge Bedrängnis zu bringen. Gefällige Blau-Gelbe verschoben klug, ließen Ball und Gegner laufen, scheiterten aber durch Schütte (Freistoß 23.) und Behrens (32.) knapp.

Besser machte es aber der Gastgeber. Nach Stellungsfehlern in der SVG 05-Abwehr, köpfte Bethe unhaltbar aus kürzester Distaznz unhaltbar ein (42.). »Das erste Gegentor hätte niemals fallen dürfen«, ärgerte sich Brieß über den unnötigen weil vermeidbaren Gegentreffer. Seine Jungs zeigten sich aber keineswegs geschockt von dem Rückstand. Nach undurchsichtigem indirekten Freistoß, legte Birnbaum quer auf Strzalla, der das Leder maßgenau über die Mauer zum Ausgleich schlenzte (45.).

Auch im zweiten Abschnitt schenkten sich beide Teams nichts, um mit offenem Visier die Entscheidung zu suchen. Hatten die Bierstädter mehr vom Spiel, gerieten sie aber erneut in Rückstand. Salfeld foult völlig unnötig und übermotiviert in der eigenen Hälfte. Der anschließende Freistoß segelte seelenruhig durch den Strafraum, ehe Özer einnickte (63.). Brieß reagierte sofort, brachte Ziegler für Leifheit. Praktisch mit seiner ersten gelungenen Aktion, verdiente sich der A-Jugendliche seine Einsatzzeit. Präzise steckte er auf Breitenstein durch, der das Leder unhaltbar ins lange Eck drosch (79.). »Ich habe mit der Einwechselung den richtigen Riecher gehabt«, breute sich Brieß über seine Maßnahme. Große Alternativen boten sich ihm auch nicht, nahm auf der Bank nur noch Ersatzkeeper Falke Platz …

Fast wäre dem schussgewaltigen Strzalla noch der Siegtreffer gelungen. Sein fulminanter Schuss aus gut und gerne 30 Metern verfehlte nur knapp sein Ziel (83.). »Wir sind für das Spiel gegen Breitenberg gerüstet«, so Brieß ausblickend auf die bevorstehende, schwere Aufgabe. Die 0:4-Hinspielschlappe sollte eigentlich schon genug Motivation für die Begegnung sein.oa